Rom heisst Mensch!: Sinti und Roma in Deutschland

Ausgezeichnet mit dem 8. Annalise-Wagner-Jugendpreis / Lobende Anerkennung der Annalise-Wagner-Stiftung 2014. In der Begründung heißt es: Antiziganismus ist eine weltweit verbreitete rassistische Diskriminierung der Sinti und Roma. Die zu Grunde liegende besondere gruppenbezogene Menschenfeindlichke...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: [Rostock] Weidner [2011]
Schlagworte:
Zusammenfassung:Ausgezeichnet mit dem 8. Annalise-Wagner-Jugendpreis / Lobende Anerkennung der Annalise-Wagner-Stiftung 2014. In der Begründung heißt es: Antiziganismus ist eine weltweit verbreitete rassistische Diskriminierung der Sinti und Roma. Die zu Grunde liegende besondere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wird häufig verdrängt und wenig analysiert. In Mecklenburg-Vorpommern sind Publikationen zum Thema Sinti und Roma sowohl in populärwissenschaftlicher Form als auch für politische und historische Bildung junger Leute ein Desiderat. Seit 2010 beschäftigen sich Jugendliche aus der Europaschule Rövershagen in schulischer und außerschulischer Projektarbeit mit diesem Thema und erarbeiteten eine ausführliche Projektdokumentation unter dem Titel "Rom heißt Mensch". Ausgangspunkt der intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte von Diskriminierung und Gewalt gegen Sinti und Roma waren die rassistischen Ausschreitungen von 1991 in Rostock-Lichtenhagen.
Der inhaltliche Schwerpunkt der Publikation liegt auf der Dokumentation von Informationen zur Geschichte der Sinti und Roma in Mecklenburg, einschließlich der Region Mecklenburg-Strelitz. Die Publikation erfasst und dokumentiert die erschreckende Kontinuität rassistischer Verfolgung und Bedrohung von Sinti und Roma vom 16. bis ins 20. Jahrhundert in z. T. aufwendig zu recherchierenden Daten und Fakten, macht schwer zu findende Quellen und Dokumente zugänglich und vermittelt in individuellen Lebensgeschichten den historischen Zugang zu einem hochaktuellen Thema. Die Projektdokumentation erschließt so nicht nur jungen Leuten einen Zugang zu kaum bekannten Aspekten von Landes- und Regionalgeschichte - und überraschend viele Fakten beleuchten die Thematik in der Region Mecklenburg-Strelitz.
Ein ausführlicher und berührender Teil der Arbeit setzt sich mit dem Völkermord an Sinti und Roma in der Zeit der NS-Diktatur auseinander und gibt vielen Opfern aus Mecklenburg, darunter auch aus Neubrandenburg, Neustrelitz, Alt Strelitz oder Mirow erstmals einen Namen. Seit dem Druck der Projektdokumentation im Jahr 2011 wurde das Thema Sinti und Roma in Bezug auf Migrations- und Integrationsgeschichte sowohl in neuen Publikationen aufgearbeitet und in den Medien hinterfragt, als auch in der regionalgeschichtlichen Forschung stärker beachtet. Bis heute liegt jedoch kein Vergleichstitel vor, der insbesondere über regionale Bezüge so kompakt informiert und junge Leute zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema herausfordert.
Beschreibung:161 S. Ill