Mit der kleinen Form gegen die große Zeit: Alfred Polgars Wiendarstellungen und seine Kritik am nationalen Identitätsdiskurs

Der Erste Weltkrieg und seine Folgen hinterließen grundlegende Veränderungen in der Kultur Österreichs. Das Land, dessen Definition schon in Anbetracht der vorherigen historischen Ereignisse viele Schwierigkeiten mit sich bringt, stand im drastischen Wechsel des politischen Systems und vor neuen w...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kargl, Carina (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Wien 2018
Schlagworte:
Online-Zugang:kostenfrei
Zusammenfassung:Der Erste Weltkrieg und seine Folgen hinterließen grundlegende Veränderungen in der Kultur Österreichs. Das Land, dessen Definition schon in Anbetracht der vorherigen historischen Ereignisse viele Schwierigkeiten mit sich bringt, stand im drastischen Wechsel des politischen Systems und vor neuen wirtschaftlichen Herausforderungen. Der technische Aufschwung dieser Zeit steht im Widerspruch zur Sentimentalität, der Sehnsucht nach der "alten Zeit", die in Österreich wohl noch zu spüren war. In Hinblick auf die Gedächtnistheorie und die Überlegungen Pierre Noras und Aleida Assmanns kann dieser Moment in der Geschichte des Landes als ein Schnittpunkt im kulturellen Gedächtnis der österreichischen Kultur betrachtet werden und die These aufgestellt werden, dass ein erheblicher Beitrag zur Problematik der Herausbildung einer kollektiven österreichischen Identität den Umständen und Folgen des Ersten Weltkriegs zuzuschreiben sind. Untersucht werden diese Aspekte anhand von Alfred Polgars Feuilletons dieser Zeit, in denen er sich mit der Stadt Wien und dem alltäglichen Leben dieser Stadt auseinandersetzte, wobei sein Fokus auf den "kleinen Leuten" lag. Seine Kritik richtet sich dabei vor allem gegen die Ignoranz der besseren Gesellschaft gegenüber den ärmeren Leuten und die allgemeine Akzeptanz dieser starken sozialen Unterschiede. Seine Beobachtungen hält er in einer Form fest, die zwischen Journalismus und Literatur anzusetzen ist und deshalb nicht zweifellos als Zeitdokument anzusehen ist. Trotzdem finden sich in seinen Darstellungen kritische Betrachtungen eines Zeitzeugens, der die damaligen Missstände und den Zeitgeist dieser Jahre festhielt. Da seine Feuilletons in Tageszeitungen und Wochenzeitschriften eine große Leserschaft erreichten und diese Medien generell einen archivierenden Charakter haben, kann festgestellt werden, dass seine Texte auch einen Beitra
Beschreibung:101 Seiten