Země a její pán: struktury vlády a její projevy na území Rakouského Slezska do konce první světové války
Gespeichert in:
| Format: | Buch |
|---|---|
| Sprache: | Czech |
| Veröffentlicht: |
Opava
Slezské Zemské Muzeum
2014
|
| Ausgabe: | 1. vyd. |
| Schriftenreihe: | Edice Slezsko: Lidé a země
5 |
| Schlagworte: | |
| Online-Zugang: | Abstract Inhaltsverzeichnis |
| Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache |
| Beschreibung: | 534 S. zahlr. Ill. |
| ISBN: | 9788087789193 |
Internformat
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Resumé
rr*-*
0
Der vorliegende Katalog zur Ausstellung Das Land und sein Herr, die durch das Schlesische Landes-
museum im Rahmen des Projekts Schlesien: Gedächtnis — Identität— Region realisiert wird, setzt sich in
Übereinstimmung mit dem Untertitel der Ausstellung Strukturen der Herrschaft und deren Manifestatio-
nen im Gebiet Österreichisch-Schlesiens bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Ziel, die Öffentlichkeit
mit Hilfe der Artefakte und Objekte aus der Sphäre der Kunst und der Wissenschaftskultur mit den Struk-
turen der landesherrschaftlichen Macht bekannt zu machen, die es im Gebiet Österreichisch-Schlesiens
vom Mittelalter bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gegeben hat. Folglich wird die Ausstellung — ähnlich
wie der Katalog — durch das Gebiet Schlesiens territorial definiert, das nach dem Ende des sog. Ersten
Schlesischen Kriegs im Jahr 1742 Bestandteil der Habsburger Monarchie geblieben war. Dieses Gebiet
umfasste einige aus der Sicht der historischen Entwicklung unterschiedliche politische Einheiten, d.h.
den südlichen Teil des Fürstentums Neisse, die Hälfte der Fürstentümer Troppau und Jägerndorf sowie
das gesamte Fürstentum Teschen. An der Spitze jedes dieser Fürstentümer stand ein Fürst (bzw. Fürst-
bischof), der seit dem 14. Jahrhundert Lehensmann des böhmischen Königs war.
Unter einem Landesherrn versteht man jedoch nicht nur den obersten Repräsentanten einer selb-
stständig territorialen Einheit, also den Herrscher mit dem Titel eines Königs oder Fürsten. Unter dem
„Landesherrn“ kann man auch den Besitzer einer kleineren Einheit, d.h. einer Herrschaft oder eines
Dominiums, verstehen. In Schlesien konnten diese Bodenbesitzerein Mitglied der Ständegemeinde (ein
Adeliger), ein Bischof, eine Stadt, eine kirchliche Institution (ein Orden oder ein Kloster) bzw. einige
Einzelpersonen mit dem spezifischen rechtlichen Status sein. Ein Landesherr war also eine Person, die
durch ihren besonderen Status und durch ihre Autorität in einem bestimmten Gebiet nicht nur die höchste
Verfügungsgewalt innehatte, sondern die diese Verfügungsgewalt auch weiter delegieren konnte.
Der vorliegende Katalog zum oben genannten Ausstellungsprojekt des Schlesischen Landes-
museums besteht aus zwei großen Sektionen, die mit den Buchstaben „A“ und „B“ bezeichnet werden.
Die Sektion „A“ mit dem Titel Territoriale Horizonte der landesherrschaftlichen Macht versucht, den Leser
in aller Kürze mit der historisch-territorialen Entwicklung jenes Gebiets bekannt zu machen, das im Aus-
stellungskatalog thematisiert wird und an dem sich die Auswahl der einzelnen Artefakte orientiert hat.
Um die Grenzen des thematisierten Raums zu veranschaulichen, wurde in seinem Rahmen Bildmaterial
in Form von übersichtlichen Landkarten verwendet. Diese Sektion besteht aus drei kleineren Teilen.
Der erste Teil setzt sich zum Ziel, die spezifische Entwicklung Schlesiens zu erläutern und die Rolle zu
skizzieren, die Schlesien im Rahmen der Länder der Böhmischen Krone gespielt hat. Der zweite Teil geht
mit seiner Problematik auf das Jahr 1742 zurück, als das sog. Österreichisch-Schlesien entstanden ist.
Thematisiert wird hierbei seine territoriale und politische Geschichte bis zum Untergang der Habsburger
Monarchie im Jahr 1918. Der letzte Teil der beschriebenen Sektion besteht wiederum aus drei Kapiteln,
in denen die einzelnen territorial-politischen Einheiten charakterisiert werden, die es auf dem Gebiet des
historischen Österreichisch-Schlesien vom Mittealter bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gegeben hat.
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem Fürstentum Neisse, das sich schon seit 1199 im Besitz der
Breslauer Bischöfe befunden hatte, die dann seit dem 14. Jahrhundert den Fürstentitel Innehatten. Das
zweite Kapitel thematisiert die Fürstentümer Troppau und Jägerndorf, die im Laufe ihrer Geschichte von
verschiedenen Herrscherfamilien regiert wurden. Diese Fürstentümer tendierten im Laufe der Zeit trotz
ihrer mährischen Wurzeln zum ähnlich strukturierten Schlesien, bis sie im 17. Jahrhundert dessen fester
Bestandteil wurden. Das abschließende Kapitel ist dem Fürstentum Teschen gewidmet, das durch die
Teilung Schlesiens im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts entstanden war. Bis 1653 herrschte hier eine
selbständige Linie der Piasten, danach ging der Thron in die Hände der böhmischen Könige aus dem
Haus Habsburg über, die ihn wiederum an ihre Verwandten verliehen.
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zeme a )e|i pan
Die Sektion „B“ mit dem Titel Strukturen der landesherrschaftlichen Machtim Gebiet Österreichisch-
-Schlesiens ist nach den Inhabern der landesherrschaftlichen Macht, also nach den „Landesherren“, in
drei thematische Blöcke hierarchisch gegliedert. Jeder Block wird mit einem Text eingeleitet, der den
Leser in die gegebene Problematik einführt und in aller Kürze mit den Kriterien für die Auswahl der prä-
sentierten Artefakte bekannt macht.
Im ersten Teil befinden sich Artefakte und Objekte, die mit der Person des Herrschers, d.h. des
böhmischen Königs, verbunden sind, der im beschriebenen Territorium an der Spitze der symbolischen
Machtpyramide stand. Seit dem Moment der Annahme des Lehnseides durch die schlesischen Fürsten
im 14. Jahrhundert verkörperte der Herrscher in Schlesien die höchste Autorität, wovon auch die damals
entstandenen repräsentativen Gegenstände wie z.B. Bilder, Siegel oder Münzen Zeugnis ablegen, die
ihn meist in der Majestät seiner Herrschaft abbilden. Neben der Person des Herrschers spielten auch
der Staat und sein Apparat eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund sind in dem besprochenen Kapitel
auch Gegenstände vertreten, die die Staatsverwaltung, vor allem nach dem Jahr 1850, repräsentieren.
Der zweite Teil der besprochenen Sektion widmet sich den Fürstengeschlechtern, die in die
Geschichte Österreichisch-Schlesiens vom Mittealter bis zum Ende des Ersten Weltkriegs eingegan-
gen sind. Es befinden sich hier Gegenstände, die u.a. mit den Troppauer Pfemysliden, Liechtenstei-
nern, brandenburgischen Hohenzollern, Teschener Piasten sowie den Habsburgern verbunden sind.
Von diesen Gegenständen verdienen vor allem zwei außergewöhnliche Einzelstücke eine besondere
Aufmerksamkeit - das rituell gebrochene Schwert des letzten regierenden Pfemysliden, des Ratiborer
Fürsten Valentin des Buckligen, das im Museum in der polnischen Stadt Ratiboř aufbewahrt wird, sowie
ein Goldstück des Troppauer Herzogs Přemko I., das sich nur in einem einzigen bekannten Exemplar
erhalten hat und im Nationalmuseum in Prag aufbewahrt wird.
Den nächsten Teil bilden Gegenstände, die die Person des kirchlichen Landesherrn repräsentie-
ren. Im thematisierten Gebiet war z.B. der Olmützer Bischof so ein Landesherr, dessen Jurisdiktion die
sog. mährischen Enklaven in Schlesien unterstanden. Dies waren zersplitterte Gebiete, die auch nach
der Ausgliederung der Troppauer Provinz aus Mähren zu Beginn des 14. Jahrhunderts in der Hand des
Olmützer Bischofs geblieben waren und aus der Sicht der formalen Verwaltungszugehörigkeit nach wie
vor ein Bestandteil Mährens blieben. Nach der Teilung Schlesiens im Jahr 1742 umfassten die Enklaven
im österreichischen Teil des Landes eine Fläche von ungefähr 308 km2 und nahmen fast das gesamte
Hotzenplotzer Ländchen ein, das Gebiet entlang der „mährischen Landstraße“ zwischen Deštné und
Opava-Jaktaf, ferner Vlaštovičky, Suché Lazce, Slatina und bis 1783 auch Butovice und Nové Vrbno.
Zu den Inhabern der landesherrschaftlichen Macht oder den Trägern der patrimonialen Verwaltung
im Gebiet des historischen Österreichisch-Schlesien gehörten auch die Breslauer Bischöfe, seit dem
14. Jahrhundert Inhaber des Fürstentitels im schlesischen Fürstentum Neisse, das sich während des
13. Jahrhunderts vom Herzogtum Breslau abgespalten hatte und ähnlich wie andere schlesische Fürs-
tentümer Bestandteil des böhmischen Staats geworden war. Nach 1742 war nur noch der südliche Teil
des Fürstentums ein Bestandteil der Habsburger Monarchie. Für die Verwaltung der bischöflichen Güter
wurde eine Kameraldirektion mit Sitz auf dem Schloss Johannesberg bei Jauernig errichtet, das die So-
mmerresidenz der Breslauer Bischöfe war. Neben den Olmützer und Breslauer Bischöfen verfügten z.B.
auch der Deutschritterorden (Herrschaft Freudenthal) und der Malteserorden (Herrschaft Maidburg) im
gesamten thematisierten Gebiet über einen umfangreichen Bodenbesitz.
Der vierte Teil der Sektion „B“ betrifft die Problematik des „Landesherrn-Landesbesitzers“ auf ei-
nem niedrigeren Niveau. Er besteht aus drei Subkapiteln. Das erste Subkapitel bietet dem Leser eine
Begegnung mit einer Reihe von interessanten Gegenständen, die die Vertreter der Ständegemeinde
(vor allem aus den Reihen des Adels) repräsentieren. Er bietet die Gelegenheit, Mitglieder bedeutender
Adelsgeschlechter kennen zu lernen, die oft Ämter in der höchsten Landesverwaltung und am Hof inne-
hatten. Zu diesen Geschlechtern gehörten im Gebiet des historischen Österreichisch-Schlesien z.B. die
Sedlnitzky, Würben, Skrbensky, Sobeck, Lichnowsky, Wilczek, Larisch-Mönnich, Oppersdorf, Blücher,
Tworkowsky, Rasumowsky, Bellegarde, Chorinsky, Celesta und viele andere.
Das zweite Subkapitel ist den Städten und deren „landesherrschaftlichen“ Rechten gewidmet. Der
Prozess der Verleihung verschiedener städtischer Vorrechte und Privilegien führte zur Bildung eines
spezifischen Gebiets, das sich nach dem eigenen Recht richtete. Die Größe dieses Gebiets wurde meist
durch den Mauerring oder durch das Kataster der städtischen Eigentümer in der nahen und fernen Um-
gebung bestimmt. In dieser Hinsicht hatte eine Stadt nicht nur ihren Herrn, sondern sie wurde selbst zu
einem Grundbesitzer. Die Stadt trat gegenüber ihrem ländlichen Besitztum als Obrigkeit auf und kaufte
oder verkaufte dieses in Abhängigkeit von der jeweiligen wirtschaftlichen Lage. Die traditionelle Stadtver-
waltung wurde im Jahr 1850 durch eine moderne kommunale Selbstverwaltung ersetzt. Für die meisten
Städte und Städtchen in Österreichisch-Schlesien begann somit ein neues Kapitel ihrer Existenz.
Das letzte Subkapitel beschäftigt sich mit der Problematik der Untertanen auf den patrimonialen
Herrschaften, für die die Obrigkeit die erste herrschaftliche Instanz darstellte. Vermittler zwischen der
Obrigkeit und den Untertanen war in den einzelnen Gemeinden der Richter (Vogt, Schultheiß), der oft
480
Resumé
persönliche und wirtschaftliche Privilegien genoss und mit der niederen Gerichtsbarkeit sowie der Auf-
sicht über die Ordnung in der Gemeinde beauftragt war. Ein Untertan trat mit der Obrigkeit durch das
Ablegen eines vom Lehnseid abgeleiteten Treueschwurs (Homagium, Huldigung) in Beziehung, der die
persönliche Freiheit anfangs nicht beeinträchtigte. Der Untertan verpflichtete sich zur Treue und Ge-
folgschaft, die Obrigkeit bot ihm dafür physischen und rechtlichen Schutz. Seit Ende des 15. Jahrhun-
derts kommt es jedoch schrittweise zu einer verstärkten Bindung der Untertanen an die Herrschaft und
zur Einschränkung der persönlichen Freiheiten. Eine Änderung sollten erst die Reformen der aufgeklär-
ten Herrscher in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die Aufhebung der Untertanenschaft und
der Fronarbeit im Jahr 1848 bringen.
Der vorliegende Katalog umfasst ein breites Spektrum an Gegenständen aus vielen tschechischen
und polnischen Institutionen. Er ist ein kollektives Werk von vielen Experten, die aus einer illustren Reihe
von fachlich spezialisierten Arbeitsstellen für die Erforschung der schlesischen Geschichte (Museen,
Archive, Universitäten, Denkmalschutzstellen usw.) kommen. Die einzelnen Stichwörter sind am Ende
mit dem Monogramm der Autoren versehen, deren Liste im einleitenden Teil des Katalogs zur Verfü-
gung steht. Jeder Posten ist mit einem kurzen Regest versehen, das die Informationen zur schnellen
Orientierung enthält. Es handelt sich vor allem um einen der Struktur des Katalogs entsprechenden
Code, den kurzen Namen des Gegenstands und die wichtigsten Beschreibungsangaben (Hersteller des
Gegenstands, zeitliche Einordnung, Material, Ausmaße und Ort der Aufbewahrung). Im Stichwort selbst
befinden sich Hinweise auf die zur Verfügung stehende Literatur zum Thema und abschließend auch die
Informationen über die vorangegangene Veröffentlichung des Gegenstands. Auf den Stichwort-Teil des
Katalogs folgen das Orts- und Personenregister sowie die Liste der von den Stichwort-Autoren verwen-
deten Literatur.
Abschließend möchte ich mich gern bei allen Institutionen bedanken, die für die Ausstellung Das
Land und sein Herr ihre Artefakte ausgeliehen haben, sowie bei den Mitarbeitern dieser Institutionen
für deren entgegenkommende Mitarbeit. Ich bedanke mich auch bei den Autoren der im Katalog ange-
führten Stichwörter sowie bei allen Personen, die an der Entstehung des Katalogs zu der genannten
Ausstellung beteiligt waren.
Ich hoffe, dass der vorliegende Katalog den Lesern eine Begegnung mit den interessanten
Denkmälern, die einen beachtenswerten Teil der Geschichte Schlesiens repräsentieren, ermöglicht.
Miroslav Urbanec
481
Obsah
Úvodní slovo (Antonín Šimčík) .12
Úvodem (Ilona Matejko-Peterka).15
A. TERITORIÁLNI HORIZONTY ZEMĚPANSKÉ
VLÁDY.20
A-1 / SLEZSKO - ZEMĚ KORUNY ČESKÉ. 22
A-2/ RAKOUSKÉ SLEZSKO (1742-1918) . 28
A-3/ TERITORIÁLNI CELKY NA ÚZEMÍ POZDĚJŠÍHO
RAKOUSKÉHO SLEZSKA (DO 1918)
NISKO . 39
OPAVSKO A KRNOVSKO .42
TĚŠÍNSKO.46
B. STRUKTURA ZEMĚPANSKÉ MOCI NA ÚZEMÍ
RAKOUSKÉHO SLEZSKA . so
B1 / PANOVNÍK A ERÁR. 52
PANOVNÍK. 54
ERÁR. 86
B2 / KNÍŽE A VÉVODA. 106
PŘEMYSLOVCI. 108
HOHENZOLLERNOVÉ . 128
LICHTENŠTEJNOVÉ. 140
PIASTOVCI . 192
B3 / CÍRKEVNÍ ZEMĚPÁN . 222
VRATISLAVŠTÍ BISKUPOVÉ.226
OLOMOUČTÍ BISKUPOVÉ . 250
ŘÁD NĚMECKÝCH RYTÍŘŮ. 262
MALTÉZŠTÍ RYTÍŘI. 304
B4 / VRCHNOST A PODDANÝ
ŠLECHTA .
MĚSTA.
PODDANÍ.
306
308
426
452
Resumé .
Prameny a literatura
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