Kapela schwarzenberské gardy:
Gespeichert in:
| 1. Verfasser: | |
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| Format: | Buch |
| Sprache: | Czech |
| Veröffentlicht: |
České Budějovice
Společnost Přátel Českého Krumlova [u.a.]
2010
|
| Ausgabe: | Vyd. 1. |
| Schlagworte: | |
| Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
| Beschreibung: | Zsfassung in dt. und engl. Sprache |
| Beschreibung: | 154, XXIV S. Ill. |
| ISBN: | 9788090454521 |
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I. ÚVOD
1.1 Proč (a jak) psát o schwarzenberské gardě?
.....................................................................5
1.2
Jazyková poznámka
.............................................................................................................8
II.
OBECNÉ ÚDAJE O SCHWARZENBERSKÉ GARDĚ
11.1 Okolnosti založení gardy, její právní zakotvení
............................................................11
11.2 Organizační struktura, vývoj početního stavu, velitelé gardy
..................................15
11.3 Garda jako součást aristokratické reprezentace
..........................................................27
11.4 Využití gardy mimo reprezentativní účely
....................................................................31
11.4.1 Výdaje na gardu
..............................................................................................................31
11.4.2 Ostraha majetku, policejní činnost
.............................................................................35
11.4.3 Dozory při hospodářských činnostech
.......................................................................37
11.4.4 Jiné činnosti, kvalifikovanost mužstva
.......................................................................42
11.5 Garda v očích veřejnosti, pokus o její opodstatnění
.....................................................48
III.
KAPELA SCHWARZENBERSKÉ GARDY
IH.l
К
hudebnímu životu Schwarzenbergů v
18.-19-
století
..............................................54
Ш.2
Granátnická kapela před první světovou válkou
........................................................59
111.2.1 Okolnosti založení granátnické kapely, její personální vývoj
...............................59
111.2.2 Uplatnění kapely do první světové války
..................................................................77
HI.2.2.1 Účinkování při honech na Hluboké
........................................................................77
111.2.2.2 Další využití kapely ve schwarzenberských službách
.........................................85
111.2.2.3 Účinkování kapely mimo schwarzenberské služby
.............................................89
111.3 Granátnická kapela mezi první a druhou světovou válkou
......................................99
Ш.3.1
Personální vývoj
...........................................................................................................99
III.3.2 Reorganizace kapely a její uplatnění v meziválečném období
............................113
III.3.2.1 Modernizace gardové kapely
.................................................................................114
HI.3.2.2 Účinkování kapely ve schwarzenberských službách
.........................................119
HI.3.2.3 Účinkování kapely mimo schwarzenberské služby
...........................................124
111.4 Kapela po roce
1938,
její zánik
....................................................................................133
IV.
ZÁVĚR
.......................................................................................................................................137
V.
SUMMARY
.................................................................................................................................139
VI.
AUFFASSUNG...........................................................................................................................
I4l
VII.
SEZNAM PRAMENŮ A LITERATURY
..................................................................................144
VIII.
SEZNAM VYOBRAZENÍ
.......................................................................................................151
VI.
AUFFASSUNG
Eine prunkvolle Repräsentation stellte für den Aristokraten um die Wende des 17. und
18. Jahrhunderts eine selbstverständliche gesellschaftliche Pflicht dar. Aus diesen Gründen
umgaben sich die Vertreter der reicheren adeligen Familien mit einer persönlichen Leibwa¬
che. Der Fürst Adam Franz von Schwarzenberg gründete darum 1703 eine eigene Garde.
Die Zahl der Grenadiere stabilisierte sich nie ganz und immer schwankte sie je nach dem mo¬
mentanen Bedarf und der ökonomischen Situation. Der gewöhnliche Stand war um 20 Män¬
ner, ausnahmsweise aber auch bis 49 Soldaten.
Die Garde bewohnte ursprünglich das Schloss
Hluboká
(Frauenberg). Mit der Inthroni¬
sation der Kaiserin Maria Theresia kam es aber zu militärischen Unruhen und Frauenberg
wurde Ende 1741 von einer Bayerischen Truppe besetzt. Die Grenadiere zogen dann nach
Český Krumlov
(Krummau) um. Der 2. Schlosshof des dortigen Schlosses wurde dann zum
ständigen Sitz der Schwarzenbergischen Garde. Formell löste sich die Garde erst nach 1948
auf, als das Schwarzenbergische Vermögen auf dem Gebiet der Tschechoslowakei im Rah¬
men einer Verordnung vom März des Vorjahres verstaatlicht wurde.
Besonders in den ersten Jahrzehnten der Existenz der Garde begleiteten die Grenadiere
die Mitglieder der fürstlichen Familie bei ihrem Aufenthalt in Böhmen. Bis zum 20. Jahrhun¬
dert blieb der Garde die Funktion einer Art Burgwache. Die Grenadiere gingen regelmäßig
durch die Schlosshöfe und patrouillierten am Schlosstor (später auch im Turm). Bei wichti¬
gen gesellschaftlichen Begebenheiten brannten sie Feuerwerke und Salven ab. Sie nahmen
auch an kirchlichen Festlichkeiten teil - bei den Jubiläums-Seelenmessen für die einzelnen
Mitglieder des Schwarzenbergischen Geschlechts standen sie Ehrenwache am Katafalk in
der Schlosskapelle. Zu Ostern wirkten sie als Wache am Gottesgrab im nahen Minoritenklo-
ster. Mit festlichen Kanonenschüssen begleiteten sie das Fronleichnams-Fest.
Während der ganzen Zeit ihrer Existenz hob die Garde das Prestige des Schwarzenbergi¬
schen Geschlechts und vor allem in den späteren Jahren war sie ein beachtenswertes Zeug¬
nis für Traditionstreue. Zweifellos ging es aber zugleich um eine relativ kostspielige Ange¬
legenheit. Außer dem regelmäßigen Einkommen bezogen die Grenadiere einen Lohn in
Naturalien (meistens Getreide, verbilligtes Brennholz, Bier, eine Wohnung oder einen Bei¬
trag fürs Wohnen, evtl. Erbsen, Fische oder Lampenöl). Einmal im Jahr bekamen die Mit¬
glieder der Garde sog. kleine Uniformen, in der Regel einmal in 3 Jahren dann festliche Uni¬
formen. Die Grenadiere bekamen gewöhnlich auch dann noch eine ständige Unterstützung,
wenn sie nicht mehr fähig waren, den aktiven Dienst auszuüben.
Die Gardisten übten darum eine ganze Reihe Tätigkeiten aus, die nicht direkt mit der fürst¬
lichen Familie zusammenhingen, sondern eher mit der Schwarzenbergischen Wirtschaft.
Sehr oft handelte sich um verschiedene Beaufsichtigungen, wo die Grenadiere durch die Au¬
torität ihrer Uniform wirkten und wo sie sich zum eigenen Lohn auch noch etwas dazu ver¬
dienen konnten. Im Frühling bewachten sie gewöhnlich das nach Wien geflößte Holz vor
141
Diebstahl. In kleinerem Maß nahmen sie auch am Flößen von Holz auf der
Vltava
(Moldau)
und der Blanice teil. Im Sommer überwachten die Grenadiere die Getreideernte. Ende Sep¬
tember halfen sie bei der Kontrolle der Abnahme des Schwarzenbergischen Biers in den re¬
gionalen Gaststätten. Eine häufige Winteraktivität war die Überwachung der Beförderung
von Eis in die fürstliche Brauerei. Weil die Grenadiere sich im örtlichen Gelände gut auskann¬
ten, assistierten sie bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts der Armee beim Ergreifen von Verbre¬
chern, evtl. eskortieren sie sie selbst.
Im Einklang mit der damals üblichen militärischen Praxis wirkten schon seit den ersten
Jahren ihrer Existenz 1 bis 2 Tambouren und ein Pfeifer bei der Schwarzenbergischen Gar¬
de. Entschieden handelte es sich aber nicht um geschulte Musiker (die Funktion des Pfeifers
bekleideten auch 14-jährige Jungen). Sie spielten einfache Marschmelodien und Signale und
als gewisse Zier der Formation waren sie auch mit prunkvolleren Uniformen ausgestattet
als der Rest der Mannschaft. Die Figur des Pfeifers verschwindet am Anfang der 20-er Jahre
des 19. Jahrhunderts aus dem Bestand der Schwarzenbergischen Grenadiere, der Tambour
blieb aber ein Bestandteil der Garde bis zu ihrem Untergang.
Viel bedeutender sind aber die musikalischen Aktivitäten, mit denen die Garde seit den
70-er Jahren des 19. Jahrhunderts verbunden zu werden begann. Diese neue Rolle der bis¬
her eher militärischen Formation hängt wesentlich mit den Wandlungen der gesellschaftli¬
chen Rolle der Aristokratie um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts zusammen. Im Ver¬
gleich zur Vergangenheit nahmen die kostspieligen Hoffestlichkeiten ab, eine beliebte Art
der Unterhaltung blieben aber die Jagden, deren musikalische Begleitung in der Schwar¬
zenbergischen Herrschaft traditionell die jungen Waldjäger besorgten. In der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts sollten sich aber die Förster freilich vor allem ihrem Beruf widmen und
schrittweise begannen die Gardisten (meistens geübte Militärmusiker) sie in der musikali¬
schen Rolle zu ersetzen. Die Gardekapelle ersetzte die Försterkapelle definitiv im Jahre 1881,
als es zur Übergabe der Waldhörner kam.
Zu dieser Zeit überwogen schon die Musiker in der Garde zahlenmäßig und die Kenntnis
eines musikalischen Instruments wurde zur notwendigen Aufnahmebedingung. Die Grena¬
diere übernahmen teilweise die Rolle der ehemaligen aristokratischen Musikante. Bei den er¬
wähnten Jagden trompeteten sie die Fanfaren und Jagdsignale, sie spielten aber auch bei den
folgenden Unterhaltungen. Abgesehen von den Jagdaktionen beteiligte sich die Gardekapel¬
le auch an religiösen Festlichkeiten und sie trat auch öffentlich bei verschiedenen Begräbnis¬
sen, Bällen und Promenadenkonzerten auf (oft für die Zwecke der dortigen Tschechischen
Vereine). Alle Musiker beherrschten darum gewöhnlich mindestens zwei Musikinstrumente
(meist ein Blas- und ein Streichinstrument) und so konnten sie in Blasorchester- und Streich¬
orchester-Besetzung spielen. Die Mehrheit des Repertoires bildeten gedruckte sowie abge¬
schriebene Bearbeitungen der verschiedensten Märsche, Polkas, Walzer oder Operetten- und
Opernmelodien.
142
Die Schwarzenbergischen
Gardisten bildeten so ab dem Ende des 19. Jahrhunderts einen
bedeutenden Bestandteil des regionalen Kulturlebens. Eine Stagnation ihrer Aktivitäten trat
natürlich während des 1. Weltkriegs und der folgenden Bodenreform ein. Seit Ende der 20-er
Jahre des 20. Jahrhunderts erlebte die Kapelle jedoch einen neuen Aufschwung, In dieser Zeit
hatte sie um 8-12 Mitglieder und neben den Pflichten, die mit den Bedürfnissen der fürstli¬
chen Familie zusammenhingen, schaltete sie sich in das Lokalgeschehen auch auf dem Ge¬
biet der Tanz- und Popmusik ein. In den 30-er Jahren versuchte sie ebenfalls, die Einflüsse
des Jazz zu absorbieren. Aus Wien wurde sogar ein Lektor berufen, der die Gardisten über
die neuen Tanzrhythmen belehren sollte. Diese Innovationen gingen vor allem auf die Initia¬
tive des damaligen Schwarzenbergischen Prinzen Adolf zurück. Das Repertoire erweiterte
sich so um Foxtrott und andere Modetänze.
Zum Erlöschen der Kapelle kam es im Zusammenhang mit den Ereignissen des 2. Welt¬
krieges und dem Zwangsexil des Fürsten Adolf. Nach dem Kriege wurde das Ensemble nie
wieder aufgebaut.
143
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