Thomas Mann in Stuttgart: zu einer Ausstellung im Literaturhaus Stuttgart

Thomas Mann hält am 8. Mai 1955 in Stuttgart seine Rede zum 150. Todestag von Friedrich Schiller. Dieser Stuttgart-Aufenthalt des deutschen Nobelpreisträgers ist in vieler Hinsicht bedeutsam. Er erhält hier, im Hause des Ehrenpräsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Rudolf Pechel...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Böttiger, Helmut 1956- (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Warmbronn Keicher 2010
Schriftenreihe:Reihe / Literaturhaus Stuttgart Bd. 3
Schlagworte:
Zusammenfassung:Thomas Mann hält am 8. Mai 1955 in Stuttgart seine Rede zum 150. Todestag von Friedrich Schiller. Dieser Stuttgart-Aufenthalt des deutschen Nobelpreisträgers ist in vieler Hinsicht bedeutsam. Er erhält hier, im Hause des Ehrenpräsidenten der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Rudolf Pechel, die Urkunde zum Ehrenmitglied dieser repräsentativen bundesdeutschen Institution, nachdem er seit 1945 von Seiten der "inneren Emigration" heftig angefeindet worden war. Damit haben die führenden Kulturfunktionäre offiziell ihren Frieden mit dieser Symbolfigur gemacht; die Akademie hatte es auf ihrer ersten Tagung 1950 in Stuttgart unter vielen Austrittsdrohungen noch abgelehnt, sich mit dieser Frage überhaupt zu befassen. Der erste Präsident der Akademie (1950-1952), Rudolf Pechel, Herausgeber der "Deutschen Rundschau", lebt in Stuttgart, ihr dritter Präsident von 1953 bis 1963, Hermann Kasack, ebenfalls. Auf dem Empfang im Hause Pechel in der Haußmannstraße 38 im Stuttgarter Osten am 9. Mai 1955 sind mit Pechel, Kasack und Thomas Mann führende und höchst unterschiedliche Vertreter des deutschen Geisteslebens präsent. Der Stuttgarter Fotograf Hannes Kilian hat den Verlauf dieses Empfangs, zu dem Größen der Stuttgarter Szene wie Josef Eberle (Stuttgarter Zeitung) und Fritz Eberhard (Süddeutscher Rundfunk) eingeladen waren, minuziös festgehalten. Diese bisher öffentlich nicht bekannten Fotos ermöglichen einen aufschlussreichen Einblick in die höhere Stuttgarter Gesellschaft und in das bundesdeutsche Kulturbürgertum Mitte der fünfziger Jahre – ihre Umgangsformen, ihre Rituale, ihre Ess- und Trinkgewohnheiten. Auch der Umgang mit Thomas Mann in Deutschland – Angst, Distanz und Ehrerbietung – wird hier atmosphärisch sehr deutlich. Der Band zeichnet Thomas Manns Stuttgarter Aufenthalt im einzelnen nach und entdeckt somit ein interessantes Stück Kulturgeschichte.
Beschreibung:26 S. Ill. 24 cm
ISBN:9783938743812