Joannici w polityce książąt polskich i pomorskich: od połowy XII wieku do pierwszego ćwierćwiecza XIV wieku
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Gdańsk
Wydawnictwo Uniwersytetu Gdańskiego
2008
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache u.d.T.: Die Johanniter in der Politik der polnischen und pommerschen Fürsten von der Mitte des 12. bis zum ersten Viertel des 14. Jahrhunderts |
Beschreibung: | 379 s. il. 24 cm |
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Wstęp
......................................................7
Temat pracy
................................................7
Stan badań
................................................11
Źródła
..................................................16
Metoda i konstrukcja pracy
....................................19
Część
1
Sprowadzenie joannitów do Polski. Powstanie preceptoratu
obejmującego Czechy, Polskę, Pomorze i Węgry
1.
Polityczne inspiracje sprowadzenia joannitów do Zagości
—
pierwszego domu szpitala na ziemiach polskich
..................25
2.
Problem możliwości sprowadzenia joannitów do Sławna
w latach pięćdziesiątych
XII
w.
...............................69
3.
Polityczne aspekty sprowadzenia joannitów do Wielkopolski,
na Pomorze i Śląsk w latach osiemdziesiątych
XII
w.
...............89
4.
Wnioski
.................................................126
Część
2
Joannici polscy i pomorscy w polityce czeskich przeorów
i niemieckich preceptorów szpitala w
XIII
wieku
1.
Budowa struktur zakonu w Niemczech, Czechach, Polsce,
i na Morawach do połowy
XIII
w.
............................133
2.
Joannici wobec walk książęcych w Polsce i na Pomorzu
w drugiej połowie
XIII
w.
..................................189
3.
Zaufani, dworzanie i sekretarze. Joannici w polityce królów
rzymskich, czeskich oraz książąt polskich i pomorskich
.............229
4.
Wnioski
.................................................300
Zakończenie
...............................................305
Wykaz skrótów
.............................................310
Bibliografia
................................................312
Indeks
....................................................352
Zusammenfassung...........................................374
Zusammenfassung
Die Johanniter in der Politik der polnischen und pommerschen Fürsten
von der Mitte des 12. bis zum ersten Viertel des 14. Jahrhunderts
In der Zeit nach dem 2. Kreuzzug (1147-1149) begann sich der Orden
des Heiligen Johannes des Täufers in Mittel- und Osteuropa zunehmender
Popularität zu erfreuen. Noch vor 1165/66 errichteten die Brüder ihre Nie¬
derlassungen im Staat der Piasten, im 12. Jahrhundert gelangten sie nach
Pommern und Pommerellen. Die vorliegende Arbeit will zeigen, welchen
Anteil die
Hospitaliter
am politischen Leben Polens, Pommerns und Pom-
merellens hatten. Aus Rücksicht auf die organisatorischen Verbindungen
zu den Niederlassungen im Staat der
Přemysliden
und in den deutschspra¬
chigen Gebieten wird es in einigen Fällen notwendig, auf die Geschichte
des Ordens in den genannten Gebieten einzugehen. Der Einfluss, den die
Přemysliden
und - vor allem in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts - die
Piasten- und Pommernfürsten im Orden geltend machten, führte die Jo¬
hanniter häufig auf die für sie gefährlichen Felder einer Politik im Interesse
ihrer Wohltäter. Nicht selten - wie z.B. in Pommern - beschwor das Kon¬
flikte herauf, die dem Orden deutlichen Schaden zufügten und in denen
er vorübergehend sowohl an Gütern als auch an Einfluss verlor. Nach der
Niederlage der Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land (1291) brachten die
Verbindungen zu den lokalen politischen Eliten aber neben den genannten
negativen Folgen auch deren Unterstützung und in der Folge eine allgemei¬
ne Reflexion über den Sinn einer weiteren Existenz der Ritterorden. Der
Status der in Polen gelegenen Ordensgüter der Templer, vor allem an der
Grenze zu Pommern und der Neumark, änderte sich nach dem Nieder¬
gang dieses Ordens (1308) und dem Inkrafttreten der Verträge zwischen
den johannitischen Beamten und den Brandenburgischen Markgrafen in
Cremmen 1318 diametral. Die
Hospitaliter
begannen damals damit, die
Besitztümer des aufgelösten Templerordens zu übernehmen, was zur Ent¬
stehung eines starken Verwaltungsapparates führte, der im 14. Jahrhundert
Besitzungen im Brandenburgischen, in der Neumark, Mecklenburg und
Pommern umfasste (Bailei Brandenburg).
Die vorliegende Arbeit behandelt die Geschichte des Ordens in Polen
zwischen der Mitte des 12. und dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts.
374
Den Ausgangspunkt stellt das Datum der Ankunft der Johanniter auf den
polnischen Gebieten dar. Demgegenüber ist es nicht möglich, ein einzelnes
Ereignis zu nennen, das den hier betrachteten Zeitraum abschließt, viel¬
mehr waren es mehrere Entwicklungen, die zu einer Veränderung des po¬
litischen Status der Johanniter in Polen und Pommern führten und damit
Einfluss auf die Geschichte des Ordens nahmen. Dazu rechnen der Fall von
Akkon (1291), das Aussterben der dem Orden wohlgesinnten Dynastien
der
Přemysliden
und ostpommerschen Herzöge, die Einigungsprozesse in
Polen und schließlich der Prozess der
Hospitaliter
gegen Bischof Gerward
von Kujawien, den Vertrauten
Władysław I.
der Ellenlange. Letzterer resul¬
tierte aus der Besetzung wichtiger Ordensämter mit Angehörigen der Fami¬
lien von Henneberg und von Schwarzburg sowie aus der Zusammenarbeit
der Johanniter mit dem Deutschen Orden bei der Besetzung von Danzig-
Pomerellen zu Beginn des 14. Jahrhunderts.
Das Thema der Arbeit legt es nahe, auf Methoden zurückzugreifen, die
eine Erforschung des Ordenssiedlungswesens erlauben. Sie werden dem
Untersuchungsziel aber nur teilweise gerecht. Die Erforschung der Politik
des Ordens auf den uns interessierenden Gebieten, sowie der Politik der
lokalen Eliten gegenüber dem Orden machen es darüber hinaus notwen¬
dig, auch genealogische und prosopographische Forschungsmethoden an¬
zuwenden. In einigen Fällen scheint allein die Familiengenealogie eines Or¬
densbeamten und der auf ihr basierende Versuch, die Interessengruppe zu
bestimmen, in deren Namen er oder seine Familienangehörigen gehandelt
haben, die Antwort auf die Frage nach den Motiven für die jeweilige politi¬
sche Ausrichtung der lokalen Ordensstrukturen liefern zu können. Ähnlich
verhält es sich bei der Suche nach den Motiven einzelner Herrscher oder
Vertreter der mit ihnen verbündeten Höfe Mittelosteuropas, die hinter den
Schenkungen an die Johanniter gestanden haben könnten.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in Einleitung (1. Eingrenzung des
Themas, 2. Forschungsstand, 3. Quellenlage, 4. Forschungsmethoden und
Aufbau der Arbeit); Teil 1: Die Ansiediung der Johanniter in Polen. Die
Entstehung der Präzeptorate Böhmen, Polen, Pommern und Ungarn (1. Die
politischen Ursachen für die Ansiediung der Johanniter in Zagost
(Zagość)
und die Entstehung des ersten Ordenshauses auf polnischem Gebiet, 2. Die
Ansiediung der Johanniter in Schlawe
(Sławno)
in den 50er Jahren des 12.
Jahrhunderts, 3. Politische Aspekte der Ansiediung der Johanniter in Gro߬
polen, Pommern und Schlesien in den 80er Jahren des 12. Jahrhunderts);
Teil 2: Die polnischen und pommerschen Johanniter in der Politik der
böhmischen und deutschen
Priorén
und Präzeptoren im 13. Jahrhundert,
(1. Der Aufbau der Ordensstrukturen im Deutschen Reich, in Böhmen,
Mähren und Polen bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, 2. Die Johanniter
375
und die Auseinandersetzungen unter den Fürsten in Polen und Pommern in
der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, 3. Vertraute, Höflinge und Sekretäre.
Die Johanniter in der Politik der deutschen/römischen und böhmischen Kö¬
nige sowie der polnischen, pommerschen und pommerellischen Fürsten).
Die Ergebnisse der dargestellten Untersuchungen können folgenderma¬
ßen zusammengefasst werden: Das böhmisch-polnisch-pommersche Prä-
zeptorat des 12. Jahrhunderts wurde auf der Grundlage eines böhmischen
Priorats und einer oder zwei „Prokuratien gebildet, die zusammen (oder
einzeln) Polen und Pommern (oder/und Pommerellen) umfassten. Hinter
einer solchen Organisationsform standen wahrscheinlich die ausgezeichne¬
ten Kontakte des Ordens zu den
Přemysliden
und der Bund zwischen eini¬
gen Vertretern der böhmischen Dynastie und den polnischen Herrschern
(Konrad
III.
Otto-Kasimir der Gerechte, Sobieslav
II.
und wahrscheinlich
Heinrich Bretislav-Mieszko
III.
der Alte). In gewisser Hinsicht entsprach
die Ansiedlung der Johanniter in Polen einem politischen Trend am Kai¬
serhof: in einer Zeit relativen Friedens mit dem Papsttum fanden die Rit¬
terorden die Unterstützung der Hohenstauffer. Die ersten Niederlassungen
der
Hospitaliter
im Deutschen Reich und in Böhmen gingen auf Stifter
zurück, die zum Zeitpunkt der Ansiedlung des Ordens gute Beziehungen
zu Friedrich
I.
Barbarossa unterhalten hatten. Auf Grund der spärlichen In¬
formationen zum Leben und Wirken von Heinrich von Sandomir lässt sich
nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ähnliche Bedingungen die Ansiedlung der
Johanniter in Zagost
(Zagość)
begleiteten. Wenn dem so war, so waren sie
vor allem in der Außenpolitik der Brüder Heinrich, Kasimir des Gerechten
und Mieszko
III.
des Alten begründet.
Der Orden verdankt seine erste Niederlassung in Polen, in Zagost
(Zagość),
einer Stiftung Heinrichs von Sandomir nach seiner Rückkunft aus
dem Heiligen Land und vor seinem Tod (1165/66). In der vorliegenden Ar¬
beit wird die Hypothese vertreten,
dass
die Johanniter dank der politischen
Kontakte von Heinrichs Bruder, Kasimir des Gerechten, aus Gebieten ge¬
holt wurden, die den
Přemysliden
unterstanden. Kasimir wurde ebenso wie
seine übrigen Brüder von Heinrich dazu verpflichtet, die Stiftung zu erhal¬
ten und zu vergrößern. Er kümmerte sich in der späteren Zeit (1173/75)
persönlich darum. Mieszko
III.
der Alte entschloss sich dazu, eine eigene
Ordensniederlassung in Posen (1187) zu gründen. Ebenfalls aus politischen
Gründen holte er die Johanniter höchstwahrscheinlich aus Westpommern,
wo sie durch eine Schenkung
Bogusław I.
vor 1187 ein Ordenshaus in
Star¬
gard
an der Ihna besessen hatten. Aus der Niederlassung in Westpommern
oder aus derjenigen in Zagost
(Zagość)
stammten die
Hospitaliter,
die dann
nach Schlawe
(Sławno)
sowie nach
Stargard
an der Ferse
(Wierzyca)
ge¬
langten. Es lässt sich nicht feststellen, welche Niederlassung die erste war.
376
Unklar bleiben die Anfänge des Ordens in Kujawien, erste Quellenbelege
stammen von 1215.
Auf die Ansiedlung des Ordens in Schlesien nahmen wohl nicht nur das
Haus in Zagost
(Zagość),
sondern auch die Nachbarschaft Böhmens und
Mährens Einfluss, wo der Orden große Unterstützung von Seiten der herr¬
schenden Dynastie und der lokalen Herrscher genoss. Der 1205 in Gebrauch
kommende Titel „Meister von Schlesien legt den (wohl kurzlebigen) Ver¬
such nahe, eine gesonderte Organisationsstruktur innerhalb des Ordens zu
etablieren. Es ist nicht auszuschließen,
dass
ihr Status mit der Rolle vergleich¬
bar ist, den die seit den 80er Jahren des 13. Jahrhunderts in den Quellen
belegte pommersche/pommerellische Prokuratie spielte. Die Beziehungen
zwischen den polnischen Hospitalitern (die seit Ende des 12. / Beginn des 13.
Jahrhunderts aus Posen kamen) und ihren schlesischen Ordensbrüdern sind
nicht leicht zu bestimmen. Problematisch ist auch der Versuch, den Grad der
Abhängigkeit der schlesischen Niederlassungen zur böhmisch-mährischen
Ordenszentrale zu bestimmen. Es ist unklar, ob die schlesischen Häuser von
Anfang an direkt den Johannitern aus den Gebieten der
Premysliden,
oder
aber ihren polnischen Ordensbrüdern unterstanden und damit nur mittelbar
von den böhmisch-mährischen Niederlassungen abhängig waren. Die schle¬
sischen Johanniter erhielten jedenfalls die Unterstützung der örtlichen ge¬
sellschaftlichen Eliten, und zwar nicht nur auf Grund der immer populärer
werdenden Kreuzzugsideologie, sondern auch durch die enger werdenden
politischen Verbindungen zwischen den Nachkommen von Wladislaw dem
Vertriebenen und den
Přemysliden
(nach 1238). In Schlesien sind die ersten
Ordensniederlassungen auf Wohltäter zurückzuführen, die nicht zur Piasten-
Dynastie gehörten (örtliches Rittertum, Bischöfe von Breslau).
Bis zur zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts unterstanden die Ordens¬
häuser in Posen und Pommern den mährischen und damit in der Konse¬
quenz den böhmischen (Prager) Johannitern. Der gleichen Ordensob¬
rigkeit unterstanden die schlesischen Niederlassungen. Es ist unklar, ob
neben den in den Quellen erscheinenden Titeln der Ordensmeister in
Polen die ebenfalls aktenkundlichen Prioratsstrukturen über längere Zeit
hinweg aufrecht erhalten blieben, die ausschließlich die Fürstentümer der
Piasten umfassten.
Seit der zweiten Hälfte der 40er Jahre des 13. Jahr¬
hunderts lag die Aufsicht über die Niederlassungen in Böhmen, Mähren,
Polen und Pommern in den Händen von Präzeptoren, die auch für das
Deutsche Reich zuständig waren. Diese Veränderung war von politischen
Rücksichtnahmen im ehemaligen Kaiserreich diktiert. Für den hier be¬
trachteten Zeitraum und auf den untersuchten Gebieten war es üblich,
dass
mehrere Ämter in den Händen eines einzigen Ordensvertreters kon¬
zentriert wurden.
377
Die Zentralisierung der Macht bei einzelnen Ordensbeamten löste bei den
lokalen Machthabern das Bestreben aus, innerhalb des Ordens ihre eigene
Anhängerschaft zu festigen, damit (wenigstens in einigen Bereichen) ihre Inte¬
ressen angemessen vertreten würden. Insbesondere den böhmischen Königen
Přemysl
Ottokar
I.,
Wenzel
I.
und
Přemysl
Ottokar
II.
gelang es, in den Reinen
der Johanniter ihren Einfluss auszubauen. Zunehmend wurde der Orden in
Polen als Vertreter böhmischer Interessen wahrgenommen. Das erklärt das
Verhältnis, das die schlesischen, groß- und kleinpolnischen sowie kujawischen
Fürsten dem Orden im 13. Jahrhundert gegenüber an den Tag legten. Neben
den Schwierigkeiten des Ordens, die zahlreichen Konflikte zwischen den pol¬
nischen Teilfürstentümern zu umschiffen, waren es vor allem die nach dem
Aussterben der Babenberger auf dem österreichischen Thron ausbrechenden
Auseinandersetzungen, die das Verhältnis der Piasten zu den Johannitern be¬
stimmten. Während der Auseinandersetzungen zwischen Böhmen und Un¬
garn bildeten sich im Orden Parteigänger für beide Seiten. Diese Taktik lag
im ureigensten Interesse der
Hospitaliter,
denn unabhängig vom Ausgang des
Krieges erhielten sich die Ordensbrüder die Chance auf das Wohlwollen der
jeweiligen Machthaber. Eine ähnliche Taktik wandten sie während des Streites
zwischen
Přemysl
Ottokar
II.
und Rudolf von Habsburg an, führende Vertre¬
ter des Ordens fanden sich auch hier in beiden Lagern.
Es gelang den Ordensbrüdern jedoch nicht, diese Politik auch in kleine¬
ren Auseinandersetzungen erfolgreich anzuwenden. Beispiele dafür bieten
die Geschichte der Johanniter in Ostpommern (Konflikt mit
Sambor IL,
dem Fürsten von Liebschau (Dirschau)) und Westpommern (kriegerische
Auseinandersetzungen mit dem westpommerschen Fürsten Barnim
I.).
Der
Orden versuchte, seinen Besitz in diesen Gebieten zu schützen, indem er
gute Beziehungen zu Swantopolk, dem Fürsten von Danzig-Pommerellen,
bzw. den Markgrafen von Brandenburg aus dem Haus Askanien suchte.
Die Suche nach Unterstützung bei den Lehnsherren der mit dem Orden in
Konflikt geratenen Fürsten war sicher einer der entscheidenden Gründe
dafür,
dass
die pommerschen Ordenshäuser allmählich aus der Jurisdiktion
der böhmisch-mährischen in den der norddeutschen Ordensbrüder über¬
gingen (Brandenburg und Mecklenburg - zu Beginn der 70er Jahre des 13.
Jahrhunderts). Dieser Prozess wird länger angedauert haben, denn die der
Eroberungspolitik der brandenburgischen Askanier reserviert gegenüber¬
stehenden großpolnischen Fürsten waren ihrerseits bemüht, ihren Einfluss
im Orden auszubauen.
In den 70er Jahren des 13. Jahrhunderts wirkten in den lokalen Or¬
densstrukturen Beamte, zu deren Aufgaben die enge Zusammenarbeit mit
den lokalen Machthabern gehörte (ähnlich wie im Falle des Kontaktes zum
deutschen und böhmischen Königshaus). Viele Ordensbeamte handelten im
378
Interesse des Habsburger und Prager Hofes, darüber hinaus lassen sich bei
den Johannitern in Brandenburg, Mecklenburg, Westpommern und Schle¬
sien (möglicherweise auch in Großpolen) entsprechende Aktivitäten im lo¬
kalen Umfeld beobachten. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, die
Hypothese vom Ausbau einer vergleichbaren Position der
Hospitaliter
am
ostpommerschen Fürstenhof Mestwins
II.
zu untermauern. Zu dieser Frage
sind jedoch weitere Forschungen abzuwarten.
Der scharfe Konflikt zwischen dem Orden und dem Bischof von Kuja-
wien, der (zum wiederholten Male) nach der Einnahme
Danzigs
und seiner
Umgebung durch die Kreuzritter ausbrach, hatte politische Ursachen. Die Jo-
hanniter wurden hier ebenso wie die Swenzonen behandelt, die auf Grund
ihres Konflikts mit
Władysław I. Łokietek
dem Ellenlangen zum Lager seines
Gegners übergelaufen waren. Der Orden erlitt 1306 Verluste durch die Mark¬
grafen von Brandenburg, gelangte jedoch schnell zu einer Einigung, später ei¬
nigte man sich auch mit den Kreuzrittern. Möglicherweise stand der Versuch
dahinter, die allgemeine Unsicherheit nach dem Angriff der Kreuzritter und
die Entscheidung der Brüder aus Liebschau (Lubiszewo) für eine gewaltsame
Lösung des Streites mit dem Bischof von Kujawien auszunutzen. Das ist umso
wahrscheinlicher, als in den Reihen beider Orden Beamte aus derselben Fami¬
lie eine Rolle spielten, die zum Teil eng miteinander verwandt waren.
Es scheint,
dass
das Verhältnis der polnischen und pommerschen Macht¬
haber zu den Johannitern in dem untersuchten Zeitraum zum großen Teil
von den politischen Einflüssen abhängig war, denen die Ordensführung
im Deutschen Reich, in Böhmen, Mähren, Polen und Pommern ausgesetzt
war. Das kann möglicherweise die Disproportionen erklären, die sich beim
Vergleich der Anzahl und Bedeutung der Ordensniederlassungen in den
einzelnen Fürstentümern der Piasten und Pommern/Pommerellen ergeben.
Antworten auf die sich daraus ergebenden Fragen müssen in weiteren For¬
schungen geklärt werden. Das gilt insbesondere für das Problem, ob und in
welchem Ausmaß in einigen Gebieten politische Interessen bei den Grün¬
dungen des Ordens den geistig-religiösen Motiven als gleichwertig an die
Seite gestellt werden können. Die vorliegende Arbeit stellt damit einen Bei¬
trag zu der Diskussion um die Motive dar, die die Gründung und Stärkung
einzelner Orden (auch Ritterorden) durch mittelalterliche Feudalstruktu¬
ren bestimmt haben können.
Übersetz von
Camilla
Badstübner-Kizik
379
( Bayerische
j
|
adam_txt |
Spis rzeczy"
Wstęp
.7
Temat pracy
.7
Stan badań
.11
Źródła
.16
Metoda i konstrukcja pracy
.19
Część
1
Sprowadzenie joannitów do Polski. Powstanie preceptoratu
obejmującego Czechy, Polskę, Pomorze i Węgry
1.
Polityczne inspiracje sprowadzenia joannitów do Zagości
—
pierwszego domu szpitala na ziemiach polskich
.25
2.
Problem możliwości sprowadzenia joannitów do Sławna
w latach pięćdziesiątych
XII
w.
.69
3.
Polityczne aspekty sprowadzenia joannitów do Wielkopolski,
na Pomorze i Śląsk w latach osiemdziesiątych
XII
w.
.89
4.
Wnioski
.126
Część
2
Joannici polscy i pomorscy w polityce czeskich przeorów
i niemieckich preceptorów szpitala w
XIII
wieku
1.
Budowa struktur zakonu w Niemczech, Czechach, Polsce,
i na Morawach do połowy
XIII
w.
.133
2.
Joannici wobec walk książęcych w Polsce i na Pomorzu
w drugiej połowie
XIII
w.
.189
3.
Zaufani, dworzanie i sekretarze. Joannici w polityce królów
rzymskich, czeskich oraz książąt polskich i pomorskich
.229
4.
Wnioski
.300
Zakończenie
.305
Wykaz skrótów
.310
Bibliografia
.312
Indeks
.352
Zusammenfassung.374
Zusammenfassung
Die Johanniter in der Politik der polnischen und pommerschen Fürsten
von der Mitte des 12. bis zum ersten Viertel des 14. Jahrhunderts
In der Zeit nach dem 2. Kreuzzug (1147-1149) begann sich der Orden
des Heiligen Johannes des Täufers in Mittel- und Osteuropa zunehmender
Popularität zu erfreuen. Noch vor 1165/66 errichteten die Brüder ihre Nie¬
derlassungen im Staat der Piasten, im 12. Jahrhundert gelangten sie nach
Pommern und Pommerellen. Die vorliegende Arbeit will zeigen, welchen
Anteil die
Hospitaliter
am politischen Leben Polens, Pommerns und Pom-
merellens hatten. Aus Rücksicht auf die organisatorischen Verbindungen
zu den Niederlassungen im Staat der
Přemysliden
und in den deutschspra¬
chigen Gebieten wird es in einigen Fällen notwendig, auf die Geschichte
des Ordens in den genannten Gebieten einzugehen. Der Einfluss, den die
Přemysliden
und - vor allem in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts - die
Piasten- und Pommernfürsten im Orden geltend machten, führte die Jo¬
hanniter häufig auf die für sie gefährlichen Felder einer Politik im Interesse
ihrer Wohltäter. Nicht selten - wie z.B. in Pommern - beschwor das Kon¬
flikte herauf, die dem Orden deutlichen Schaden zufügten und in denen
er vorübergehend sowohl an Gütern als auch an Einfluss verlor. Nach der
Niederlage der Kreuzfahrerstaaten im Heiligen Land (1291) brachten die
Verbindungen zu den lokalen politischen Eliten aber neben den genannten
negativen Folgen auch deren Unterstützung und in der Folge eine allgemei¬
ne Reflexion über den Sinn einer weiteren Existenz der Ritterorden. Der
Status der in Polen gelegenen Ordensgüter der Templer, vor allem an der
Grenze zu Pommern und der Neumark, änderte sich nach dem Nieder¬
gang dieses Ordens (1308) und dem Inkrafttreten der Verträge zwischen
den johannitischen Beamten und den Brandenburgischen Markgrafen in
Cremmen 1318 diametral. Die
Hospitaliter
begannen damals damit, die
Besitztümer des aufgelösten Templerordens zu übernehmen, was zur Ent¬
stehung eines starken Verwaltungsapparates führte, der im 14. Jahrhundert
Besitzungen im Brandenburgischen, in der Neumark, Mecklenburg und
Pommern umfasste (Bailei Brandenburg).
Die vorliegende Arbeit behandelt die Geschichte des Ordens in Polen
zwischen der Mitte des 12. und dem ersten Viertel des 14. Jahrhunderts.
374
Den Ausgangspunkt stellt das Datum der Ankunft der Johanniter auf den
polnischen Gebieten dar. Demgegenüber ist es nicht möglich, ein einzelnes
Ereignis zu nennen, das den hier betrachteten Zeitraum abschließt, viel¬
mehr waren es mehrere Entwicklungen, die zu einer Veränderung des po¬
litischen Status der Johanniter in Polen und Pommern führten und damit
Einfluss auf die Geschichte des Ordens nahmen. Dazu rechnen der Fall von
Akkon (1291), das Aussterben der dem Orden wohlgesinnten Dynastien
der
Přemysliden
und ostpommerschen Herzöge, die Einigungsprozesse in
Polen und schließlich der Prozess der
Hospitaliter
gegen Bischof Gerward
von Kujawien, den Vertrauten
Władysław I.
der Ellenlange. Letzterer resul¬
tierte aus der Besetzung wichtiger Ordensämter mit Angehörigen der Fami¬
lien von Henneberg und von Schwarzburg sowie aus der Zusammenarbeit
der Johanniter mit dem Deutschen Orden bei der Besetzung von Danzig-
Pomerellen zu Beginn des 14. Jahrhunderts.
Das Thema der Arbeit legt es nahe, auf Methoden zurückzugreifen, die
eine Erforschung des Ordenssiedlungswesens erlauben. Sie werden dem
Untersuchungsziel aber nur teilweise gerecht. Die Erforschung der Politik
des Ordens auf den uns interessierenden Gebieten, sowie der Politik der
lokalen Eliten gegenüber dem Orden machen es darüber hinaus notwen¬
dig, auch genealogische und prosopographische Forschungsmethoden an¬
zuwenden. In einigen Fällen scheint allein die Familiengenealogie eines Or¬
densbeamten und der auf ihr basierende Versuch, die Interessengruppe zu
bestimmen, in deren Namen er oder seine Familienangehörigen gehandelt
haben, die Antwort auf die Frage nach den Motiven für die jeweilige politi¬
sche Ausrichtung der lokalen Ordensstrukturen liefern zu können. Ähnlich
verhält es sich bei der Suche nach den Motiven einzelner Herrscher oder
Vertreter der mit ihnen verbündeten Höfe Mittelosteuropas, die hinter den
Schenkungen an die Johanniter gestanden haben könnten.
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in Einleitung (1. Eingrenzung des
Themas, 2. Forschungsstand, 3. Quellenlage, 4. Forschungsmethoden und
Aufbau der Arbeit); Teil 1: Die Ansiediung der Johanniter in Polen. Die
Entstehung der Präzeptorate Böhmen, Polen, Pommern und Ungarn (1. Die
politischen Ursachen für die Ansiediung der Johanniter in Zagost
(Zagość)
und die Entstehung des ersten Ordenshauses auf polnischem Gebiet, 2. Die
Ansiediung der Johanniter in Schlawe
(Sławno)
in den 50er Jahren des 12.
Jahrhunderts, 3. Politische Aspekte der Ansiediung der Johanniter in Gro߬
polen, Pommern und Schlesien in den 80er Jahren des 12. Jahrhunderts);
Teil 2: Die polnischen und pommerschen Johanniter in der Politik der
böhmischen und deutschen
Priorén
und Präzeptoren im 13. Jahrhundert,
(1. Der Aufbau der Ordensstrukturen im Deutschen Reich, in Böhmen,
Mähren und Polen bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, 2. Die Johanniter
375
und die Auseinandersetzungen unter den Fürsten in Polen und Pommern in
der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, 3. Vertraute, Höflinge und Sekretäre.
Die Johanniter in der Politik der deutschen/römischen und böhmischen Kö¬
nige sowie der polnischen, pommerschen und pommerellischen Fürsten).
Die Ergebnisse der dargestellten Untersuchungen können folgenderma¬
ßen zusammengefasst werden: Das böhmisch-polnisch-pommersche Prä-
zeptorat des 12. Jahrhunderts wurde auf der Grundlage eines böhmischen
Priorats und einer oder zwei „Prokuratien" gebildet, die zusammen (oder
einzeln) Polen und Pommern (oder/und Pommerellen) umfassten. Hinter
einer solchen Organisationsform standen wahrscheinlich die ausgezeichne¬
ten Kontakte des Ordens zu den
Přemysliden
und der Bund zwischen eini¬
gen Vertretern der böhmischen Dynastie und den polnischen Herrschern
(Konrad
III.
Otto-Kasimir der Gerechte, Sobieslav
II.
und wahrscheinlich
Heinrich Bretislav-Mieszko
III.
der Alte). In gewisser Hinsicht entsprach
die Ansiedlung der Johanniter in Polen einem politischen Trend am Kai¬
serhof: in einer Zeit relativen Friedens mit dem Papsttum fanden die Rit¬
terorden die Unterstützung der Hohenstauffer. Die ersten Niederlassungen
der
Hospitaliter
im Deutschen Reich und in Böhmen gingen auf Stifter
zurück, die zum Zeitpunkt der Ansiedlung des Ordens gute Beziehungen
zu Friedrich
I.
Barbarossa unterhalten hatten. Auf Grund der spärlichen In¬
formationen zum Leben und 'Wirken von Heinrich von Sandomir lässt sich
nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ähnliche Bedingungen die Ansiedlung der
Johanniter in Zagost
(Zagość)
begleiteten. "Wenn dem so war, so waren sie
vor allem in der Außenpolitik der Brüder Heinrich, Kasimir des Gerechten
und Mieszko
III.
des Alten begründet.
Der Orden verdankt seine erste Niederlassung in Polen, in Zagost
(Zagość),
einer Stiftung Heinrichs von Sandomir nach seiner Rückkunft aus
dem Heiligen Land und vor seinem Tod (1165/66). In der vorliegenden Ar¬
beit wird die Hypothese vertreten,
dass
die Johanniter dank der politischen
Kontakte von Heinrichs Bruder, Kasimir des Gerechten, aus Gebieten ge¬
holt wurden, die den
Přemysliden
unterstanden. Kasimir wurde ebenso wie
seine übrigen Brüder von Heinrich dazu verpflichtet, die Stiftung zu erhal¬
ten und zu vergrößern. Er kümmerte sich in der späteren Zeit (1173/75)
persönlich darum. Mieszko
III.
der Alte entschloss sich dazu, eine eigene
Ordensniederlassung in Posen (1187) zu gründen. Ebenfalls aus politischen
Gründen holte er die Johanniter höchstwahrscheinlich aus Westpommern,
wo sie durch eine Schenkung
Bogusław I.
vor 1187 ein Ordenshaus in
Star¬
gard
an der Ihna besessen hatten. Aus der Niederlassung in Westpommern
oder aus derjenigen in Zagost
(Zagość)
stammten die
Hospitaliter,
die dann
nach Schlawe
(Sławno)
sowie nach
Stargard
an der Ferse
(Wierzyca)
ge¬
langten. Es lässt sich nicht feststellen, welche Niederlassung die erste war.
376
Unklar bleiben die Anfänge des Ordens in Kujawien, erste Quellenbelege
stammen von 1215.
Auf die Ansiedlung des Ordens in Schlesien nahmen wohl nicht nur das
Haus in Zagost
(Zagość),
sondern auch die Nachbarschaft Böhmens und
Mährens Einfluss, wo der Orden große Unterstützung von Seiten der herr¬
schenden Dynastie und der lokalen Herrscher genoss. Der 1205 in Gebrauch
kommende Titel „Meister von Schlesien" legt den (wohl kurzlebigen) Ver¬
such nahe, eine gesonderte Organisationsstruktur innerhalb des Ordens zu
etablieren. Es ist nicht auszuschließen,
dass
ihr Status mit der Rolle vergleich¬
bar ist, den die seit den 80er Jahren des 13. Jahrhunderts in den Quellen
belegte pommersche/pommerellische Prokuratie spielte. Die Beziehungen
zwischen den polnischen Hospitalitern (die seit Ende des 12. / Beginn des 13.
Jahrhunderts aus Posen kamen) und ihren schlesischen Ordensbrüdern sind
nicht leicht zu bestimmen. Problematisch ist auch der Versuch, den Grad der
Abhängigkeit der schlesischen Niederlassungen zur böhmisch-mährischen
Ordenszentrale zu bestimmen. Es ist unklar, ob die schlesischen Häuser von
Anfang an direkt den Johannitern aus den Gebieten der
Premysliden,
oder
aber ihren polnischen Ordensbrüdern unterstanden und damit nur mittelbar
von den böhmisch-mährischen Niederlassungen abhängig waren. Die schle¬
sischen Johanniter erhielten jedenfalls die Unterstützung der örtlichen ge¬
sellschaftlichen Eliten, und zwar nicht nur auf Grund der immer populärer
werdenden Kreuzzugsideologie, sondern auch durch die enger werdenden
politischen Verbindungen zwischen den Nachkommen von Wladislaw dem
Vertriebenen und den
Přemysliden
(nach 1238). In Schlesien sind die ersten
Ordensniederlassungen auf Wohltäter zurückzuführen, die nicht zur Piasten-
Dynastie gehörten (örtliches Rittertum, Bischöfe von Breslau).
Bis zur zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts unterstanden die Ordens¬
häuser in Posen und Pommern den mährischen und damit in der Konse¬
quenz den böhmischen (Prager) Johannitern. Der gleichen Ordensob¬
rigkeit unterstanden die schlesischen Niederlassungen. Es ist unklar, ob
neben den in den Quellen erscheinenden Titeln der Ordensmeister in
Polen die ebenfalls aktenkundlichen Prioratsstrukturen über längere Zeit
hinweg aufrecht erhalten blieben, die ausschließlich die Fürstentümer der
Piasten umfassten.
Seit der zweiten Hälfte der 40er Jahre des 13. Jahr¬
hunderts lag die Aufsicht über die Niederlassungen in Böhmen, Mähren,
Polen und Pommern in den Händen von Präzeptoren, die auch für das
Deutsche Reich zuständig waren. Diese Veränderung war von politischen
Rücksichtnahmen im ehemaligen Kaiserreich diktiert. Für den hier be¬
trachteten Zeitraum und auf den untersuchten Gebieten war es üblich,
dass
mehrere Ämter in den Händen eines einzigen Ordensvertreters kon¬
zentriert wurden.
377
Die Zentralisierung der Macht bei einzelnen Ordensbeamten löste bei den
lokalen Machthabern das Bestreben aus, innerhalb des Ordens ihre eigene
Anhängerschaft zu festigen, damit (wenigstens in einigen Bereichen) ihre Inte¬
ressen angemessen vertreten würden. Insbesondere den böhmischen Königen
Přemysl
Ottokar
I.,
Wenzel
I.
und
Přemysl
Ottokar
II.
gelang es, in den Reinen
der Johanniter ihren Einfluss auszubauen. Zunehmend wurde der Orden in
Polen als Vertreter böhmischer Interessen wahrgenommen. Das erklärt das
Verhältnis, das die schlesischen, groß- und kleinpolnischen sowie kujawischen
Fürsten dem Orden im 13. Jahrhundert gegenüber an den Tag legten. Neben
den Schwierigkeiten des Ordens, die zahlreichen Konflikte zwischen den pol¬
nischen Teilfürstentümern zu umschiffen, waren es vor allem die nach dem
Aussterben der Babenberger auf dem österreichischen Thron ausbrechenden
Auseinandersetzungen, die das Verhältnis der Piasten zu den Johannitern be¬
stimmten. Während der Auseinandersetzungen zwischen Böhmen und Un¬
garn bildeten sich im Orden Parteigänger für beide Seiten. Diese Taktik lag
im ureigensten Interesse der
Hospitaliter,
denn unabhängig vom Ausgang des
Krieges erhielten sich die Ordensbrüder die Chance auf das Wohlwollen der
jeweiligen Machthaber. Eine ähnliche Taktik wandten sie während des Streites
zwischen
Přemysl
Ottokar
II.
und Rudolf von Habsburg an, führende Vertre¬
ter des Ordens fanden sich auch hier in beiden Lagern.
Es gelang den Ordensbrüdern jedoch nicht, diese Politik auch in kleine¬
ren Auseinandersetzungen erfolgreich anzuwenden. Beispiele dafür bieten
die Geschichte der Johanniter in Ostpommern (Konflikt mit
Sambor IL,
dem Fürsten von Liebschau (Dirschau)) und Westpommern (kriegerische
Auseinandersetzungen mit dem westpommerschen Fürsten Barnim
I.).
Der
Orden versuchte, seinen Besitz in diesen Gebieten zu schützen, indem er
gute Beziehungen zu Swantopolk, dem Fürsten von Danzig-Pommerellen,
bzw. den Markgrafen von Brandenburg aus dem Haus Askanien suchte.
Die Suche nach Unterstützung bei den Lehnsherren der mit dem Orden in
Konflikt geratenen Fürsten war sicher einer der entscheidenden Gründe
dafür,
dass
die pommerschen Ordenshäuser allmählich aus der Jurisdiktion
der böhmisch-mährischen in den der norddeutschen Ordensbrüder über¬
gingen (Brandenburg und Mecklenburg - zu Beginn der 70er Jahre des 13.
Jahrhunderts). Dieser Prozess wird länger angedauert haben, denn die der
Eroberungspolitik der brandenburgischen Askanier reserviert gegenüber¬
stehenden großpolnischen Fürsten waren ihrerseits bemüht, ihren Einfluss
im Orden auszubauen.
In den 70er Jahren des 13. Jahrhunderts wirkten in den lokalen Or¬
densstrukturen Beamte, zu deren Aufgaben die enge Zusammenarbeit mit
den lokalen Machthabern gehörte (ähnlich wie im Falle des Kontaktes zum
deutschen und böhmischen Königshaus). Viele Ordensbeamte handelten im
378
Interesse des Habsburger und Prager Hofes, darüber hinaus lassen sich bei
den Johannitern in Brandenburg, Mecklenburg, Westpommern und Schle¬
sien (möglicherweise auch in Großpolen) entsprechende Aktivitäten im lo¬
kalen Umfeld beobachten. In der vorliegenden Arbeit wird versucht, die
Hypothese vom Ausbau einer vergleichbaren Position der
Hospitaliter
am
ostpommerschen Fürstenhof Mestwins
II.
zu untermauern. Zu dieser Frage
sind jedoch weitere Forschungen abzuwarten.
Der scharfe Konflikt zwischen dem Orden und dem Bischof von Kuja-
wien, der (zum wiederholten Male) nach der Einnahme
Danzigs
und seiner
Umgebung durch die Kreuzritter ausbrach, hatte politische Ursachen. Die Jo-
hanniter wurden hier ebenso wie die Swenzonen behandelt, die auf Grund
ihres Konflikts mit
Władysław I. Łokietek
dem Ellenlangen zum Lager seines
Gegners übergelaufen waren. Der Orden erlitt 1306 Verluste durch die Mark¬
grafen von Brandenburg, gelangte jedoch schnell zu einer Einigung, später ei¬
nigte man sich auch mit den Kreuzrittern. Möglicherweise stand der Versuch
dahinter, die allgemeine Unsicherheit nach dem Angriff der Kreuzritter und
die Entscheidung der Brüder aus Liebschau (Lubiszewo) für eine gewaltsame
Lösung des Streites mit dem Bischof von Kujawien auszunutzen. Das ist umso
wahrscheinlicher, als in den Reihen beider Orden Beamte aus derselben Fami¬
lie eine Rolle spielten, die zum Teil eng miteinander verwandt waren.
Es scheint,
dass
das Verhältnis der polnischen und pommerschen Macht¬
haber zu den Johannitern in dem untersuchten Zeitraum zum großen Teil
von den politischen Einflüssen abhängig war, denen die Ordensführung
im Deutschen Reich, in Böhmen, Mähren, Polen und Pommern ausgesetzt
war. Das kann möglicherweise die Disproportionen erklären, die sich beim
Vergleich der Anzahl und Bedeutung der Ordensniederlassungen in den
einzelnen Fürstentümern der Piasten und Pommern/Pommerellen ergeben.
Antworten auf die sich daraus ergebenden Fragen müssen in weiteren For¬
schungen geklärt werden. Das gilt insbesondere für das Problem, ob und in
welchem Ausmaß in einigen Gebieten politische Interessen bei den Grün¬
dungen des Ordens den geistig-religiösen Motiven als gleichwertig an die
Seite gestellt werden können. Die vorliegende Arbeit stellt damit einen Bei¬
trag zu der Diskussion um die Motive dar, die die Gründung und Stärkung
einzelner Orden (auch Ritterorden) durch mittelalterliche Feudalstruktu¬
ren bestimmt haben können.
Übersetz von
Camilla
Badstübner-Kizik
379
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