Das Testament des Abbé Meslier: die Grundschrift der modernen Religionskritik
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Osnabrück
Hintergrund-Verl.
2005
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adam_text | Inhalt
Hartmut Krauss (Hrsg.)
Emanzipatorisclier Atheismus als Alternative.
Zur aktuellen Bedeutung von Jean Mesliers radikaler
Herrschafts- und
Religionskritik
....................................................... 11
o1
Editori
sehe Notiz.............................................................................. 57
Das Testament des
Abbé Meslier
1. Vorrede: Die Absicht des Werkes............................................. 61
2. Gedanken und Ansichten des Autors über die Welt¬
religionen .................................................................................. 65
3. Alle Religionen sind nichts als Irrtümer, Einbildung
und Betrug................................................................................ 85
4. Erster Beweis für die Eitelkeit und Falschheit der
Religionen, die allesamt nur menschliche Erfindungen
sind............................................................................................ 88
5. Weshalb die Politiker sich der Irrtümer und der
Täuschungen der Religionen bedienen........................................92
8. Der Ursprung des Götzendienstes..............................................96
9. Zweiter Beweis für die Eitelkeit und Falschheit der in Rede
stehenden Religionen· Der Glaube, der allen Religionen als
Grundlage dient, ist nichts als blinde Gläubigkeit und das
Prinzip allen Irrtums, aller Illusionen und allen Betrugs.......... 106
1
0. Der Glaube ist darüber hinaus auch noch eine Quelle und
unselige Ursache von Unfrieden und ewiger Zwietracht
unter den Menschen...................................................................
í
10
14. Über die Unzuverlässigkeit der sogenannten Heiligen
Schrift, die sefälseht und immer wieder verändert wurde.......... ! 16
16. Die sogenannte
Heilige Schrift
weist
nicht die geringste
Spur von
Wissenschaft
oder gar von mehr als menschlicher
Weisheit auf.............................................................................. 1 20
17. Über die Widersprüche in den Evangelien................................. 123
29. Fünfter Beweis für die Eitelkeit und Falschheit der
christlichen Religion anhand der Irrtümer ihrer Lehre
und ihrer Moral........................................................................ 142
30. Erster Irrtum ihrer Lehre, der die Dreifaltigkeit eines
einzigen Gottes zum Inhalt hat.................................................. 144
31. Zweiter Irrtum, die Fleischwerdung Gottes zum Menschen
betreffend.................................................................................. 155
32. Über Geist und Persönlichkeit Jesu Christi................................ 159
33. Über seine Predigten................................................................. 164
34. Das Christentum war in seinen Anfängen nichts anderes
als ein niederträchtiger und verachtenswerter Fanatismus..........179
35. Dritter Irrtum der christlichen Lehre: Götzendienst und
Anbeluns von Göttern aus Teig und Mehl in dem
ir
sogenannten Heiligen Sakrament............................................... 184
ÍT
36. Vergleich der Weihe der Götter aus Teig und Mehl mit der
Weihe von Göttern aus Holz und Stein oder Gold und Silber,
die von den Heiden verehrt werden............................................ 188
38. Vierter Irrtum, der die Erschaffung des ersten Menschen und
die Erbsünde zum Inhalt hat...................................................... 196
39. Fünfter Irrtum über die angebliche Lästerung und
В
elei di
-
ung,
welche die Menschen mit ihren Sünden Gott antun;
über seinen angeblichen Unwillen und seinen Zorn, die sie
dadurch erregen, und über die zeitlichen und ewigen Strafen,
die er deshalb über sie verhängt.................................................200
40. Die drei grundlegenden Irrtümer der christlichen Moral............232
41. Sechster Beweis für die Eitelkeit und Falschheit der
christlichen Religion, hergeleitet aus den Mißbräuchen,
den rechtswidrigen Drangsalierungen und der Tyrannei
der großen Herren, die sie duldet oder gar rechtfertigt........... 242
42. Erster Mißstand: das große und ungeheure Mißverhältnis
der Rangordnungen und Stände der Menschen, die von Natur
aus alle gleich sind.................................................................... 243
43. Vom Ursprung des Adels.......................................................... 247
44. Zweiter Mißstand, den die christliche Religion zuläßt
und rechtfertigt und der darin besteht, daß es so viele Arten
von Rängen und Ständen fauler Leute gibt, oder solcher,
deren Beschäftigungen von keiner Nützlichkeit auf dieser
Welt sind, von denen einige nur dazu dienen, das Volk
auszupressen, auszuplündern, zu unterjochen und zugrunde-
zurichten................................................................................... 252
45. Ein weiterer Mißstand, der darin besteht, daß die christliche
Religion so viele Geistliche und namentlich so viele unnütze
Mönche duldet und zuläßt......................................................... 254
46. Ebenso ist es ein Mißstand zu dulden, daß diese Leute so
viele gewaltige Reichtümer besitzen, obwohl sie Armut
geloben...................................................................................... 255
47. Ein weiterer Mißstand: daß sie so viele Bettel
monche
duldet, die doch arbeiten und sich selbst ernähren könnten........25
S
48. Der dritte Mißstand besteht darin, daß die Menschen sich
die Güter der Erde als Einzelne aneignen, anstatt sie gemein¬
sam zu genießen, was eine Unzahl von Übeln und ungeheures
Elend auf der Welt hervorbringt................................................ 266
49. Weiterer Mißstand: die eitle und beleidigende Unterscheidung
in Geschlechter und von den Übeln, die daraus erwachsen........271
50. Über den Mißstand, der von der Unauflöslichkeit der Ehe
herrührt, und die Übel, die er mit sich bringt.............................274
51. Über den großen Nutzen und die großen Vorteile, die alle
Menschen davon hätten, wenn sie friedlich zusammenlebten
und alle gemeinsam die Annehmlichkeiten und Gaben des
Lebens nutzten.......................................................................... 277
52. Die Gemeinschaft der ersten Christen ist heutzutage bei
ihnen abgestorben...................................................................... 286
53. Der Mißstand der Willkürherrschaft der Könige und Fürsten
auf der ganzen Welt...................................................................290
54. Über die Gewaltherrschaft der Könige Frankreichs, die ihr
Volk elend und unglücklich macht............................................ 297
59. Siebter Beweis für die Eitelkeit und Falschheit der Religi¬
onen, gewonnen aus der ebenso falschen Überzeugung der
Menschen, die an die Existenz von Göttern glauben................ 301
64.
Weder
die Schönheit, noch die Ordnung, noch die Vollkom¬
menheit der Werke der Natur sind auch nur der geringste
Beweis für die Existenz eines Gottes^ der sie geschaffen
habensoll.................................................................................. 303
66. Es ist unnütz, auf die Existenz eines allmächtigen Gottes
zurückzugreifen, um die Natur und die Entstehung der
natürlichen Dinge zu erklären....................................................310
67. Das Sein, Raum und Zeit, wie auch die Ausdehnung können
nicht geschaffen sein, und folglich gibt es auch keinen
Schöpfer.................................................................................... 314
68. Die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Dinge hängt nicht
im geringsten vom Willen oder der Macht irgendeiner
anderen Ursache ab................................................................... 317
69. Auch die ersten und grundlegenden Wahrheiten sind ewig
und hängen von keiner anderen Ursache ab................................328
70. Die Schöpfung ist unmöglich und nichts kann geschaffen
worden sein............................................................................... 334
71. Das Sein oder, was dasselbe ist, die Materie kann nur aus
sich selbst Existenz und Bewegung erhalten haben....................357
81. [Zum Begriff der Kausalität]..................................................... 383
96. Sehlußfolgerungen aus diesem ganzen Werk............................ 3S9
97. Der Autor legt Berufung wegen Gewaltmißbrauchs ein gegen
alle Beschimpfungen, schlechte Behandlungen und alle
unrechtmäßigen Verfahren, die man gegen ihn nach seinem
Tode einleiten könnte, und er legt seine Berufung wegen
Gewaltmißbrauchs allein bei dem Tribunal der unfehlbaren
Vernunft, vor allen vernünftigen und aufgeklärten Menschen
ein und lehnt als Richter in dieser Sache alle Unwissenden,
alle Frömmler, alle Anhänger und Begünstiger von Irrtum und
Aberglauben ab, ebenso wie alle Schmeichler und Günstlinge
der Tyrannen und
aile
diejenigen, die in ihrem Solde stehen......400
Angesichts der gewalttätigen Kollision zwischen dem fun¬
damentalistisch inspirierten US-Kapitalismus und der islami¬
stisch entzündeten muslimischen Herrschaftskultur erleben
wir zu Beginn des 21. Jahrhunderts erneut eine weltpolitisch
bestimmende Konfrontation zwischen religiös ausgerichteten
Herrschaftsträgern und
-aspiranten.
Immer offensichtlicher
wird damit der Tatbestand, daß religiöse Glaubensformen in
ihren unterschiedlichen kulturspezifischen Ausprägungen nach
wie vor als wirkungsmächtige Bedeutungssysteme fungieren,
die einen ganz entscheidenden Beitrag leisten zur Irreführung
menschlicher Widerspruchs- und Krisenerfahrungen in eine
regressive, reaktionäre, selbstzerstörerische und zunehmend
eben auch massenmörderisch-terroristische Richtung.
Vor diesem Hintergrund ist der Nachlaßtext von
Jean Mes-
Her, der mit dieser Neuveröffentlichung nun wieder in deut¬
scher Sprache zugänglich gemacht wird, keinesfalls „nur von
rein geistesgeschichtlichem Interesse, sondern von brennen¬
der Tagesaktualität.
Mesliers „Testament zeichnet sich dadurch aus, daß hier
zum ersten Mal in umfassender und systematischer Weise ra¬
dikale Herrschaftskritik und radikale Religionskritik eine or¬
ganische Verbindung eingehen. Im Grunde beginnt mit die¬
ser kritischen Offenlegung religiöser und gesellschaftlicher
Hemchaftssynthese der »eigentliche4 sozial- und subjekt-
emanzipatorische,Diskurs der Moderne*.
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