Hrad Rokštejn: dějiny, stavební vývoj a výsledky čtvrtstoletí archeologického výzkumu 1981 - 2006
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Czech |
Veröffentlicht: |
Brtnice
Městský Úrad [u.a.]
2007
|
Ausgabe: | VYd. 1. |
Schriftenreihe: | Edice Vysočiny
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Abstract Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. Sprache u.d.T.: Burg Rokštejn, mittelalterliche Burg bei Panská Lhota (Stadtgemeinde Brtnice, Mähren): Geschichte, Bauentwicklung und Ergebnisse eines Vierteljahrhunderts archäologische Forschungen 1981 - 2006 |
Beschreibung: | 151 S. zahlr. Ill., Kt. |
ISBN: | 9788023993400 |
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OBSAH
Úvod
....................................................................................................................... 3-12
Dějiny
hradu
........................................................................................................ 13-56
Stavebně
historický vývoj hradu
........................................................................ 57-85
Výsledky archeologického
výzkumu
................................................................86-123
Osudy
zříceniny po
zániku
.............................................................................124-126
Hrad
ve folklórním
podaní
.............................................................................127-132
Závěrem...........................................................................................................
133-135
Vybrané
prameny a literatura o hradě Rokštejn
...........................................136-142
Seznam zkratek
...............................................................................................143-145
Resumé
............................................................................................................146-151
Hrad Rokštejn
Dějiny, stavební vývoj a výsledky čtvrtstoletí
archeologického výzkumu
1981-2006
Uspořádal
а к
vydáni připravil
prof. PhDr.
Zdeněk Měřínský, CSc.
Odpovědný redaktor
prof. PhDr.
Zdeněk Měřínský, CSc.
Technický redaktor PhDr. Miroslava Pluháčková
Grafický návrh a realizace publikace Metoda, spol.
s r. o.
Stran
151,
náklad
1.500
výtisků, vydání první
ISBN
978-80-239-9340-0
ZUSAMMENFASSUNG
BURG
ROKŠTEJN,
MITTELALTERLICHE BURG
BEI
PANSKÁ LHOTA
(STADTGEMEINDE
BRTN
1С
E,
MÄHREN).
Geschichte, Bauentwicklung und Ergebnisse eines Viertelja¬
hrhunderts archäologische Forschungen 1981-2006
Die Burg
Rokštejn
liegt zwischen den heute zur Stadt Brtnice (Bez.
Jihlava)
gehörenden Ortschaften
Přimělkov
und
Panská Lhota
und wurde auf einem Felsen
am rechten Ufer des Flusses Brtnice, der von diesem von drei Seiten umflossen
wird, erbaut. Im Jahre 1981 fand aufgrund des damals geplanten Trinkwassers¬
tausees
Střížov
eine Rettungsgrabung statt, und seit dieser Zeit wurden - außer
im Jahre 1997 - systematische archäologische Grabungen durchgeführt, die auch
weiterhin fortgesetzt werden. Die Grabungen in den Jahren 1981-1988 wurden
vom Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften
(AÚ ČSAV)
Brno
(Brunn), in den Jahren 1989-1991 vom Mährischen Landesmuseum (MZM) in
Brno und ab 1992 von der philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität (FF
MU) Brno betrieben. Seit 1998 werden hier vom Institut für Archäologie und
Mu¬
seologie
FFMU Brno auch Lehrgrabungen veranstaltet. Dieses Projekt verfolgt alle
Aspekte, die mit Baugeschichte und Chronologie der Burg, mit der Chronologie
der Sachkultur des Hochmittelalters sowie mit den ökonomischen und sozialen
Verhältnissen ihrer Bewohner im Zusammenhang stehen und vermittelt ein leben¬
diges Bild des mittelalterlichen Alltags und der Ökologie und Umwelt dieser Regi¬
on. In diesen fünfundzwanzig Saisonen wurden von den 2600 m2 Gesamtfläche der
Burg der Burgkern, die gesamte obere Burg und von der unteren Burg der mittlere
und südliche Teil des Burghofs mit einer Gesamtfläche von 2100 m2 vollständig
ausgegraben und dokumentiert. Der Raum
С
des unteren
Palas
sowie der Verlauf
des südwestlich von ihm gelegenen Zwingers und das Areal zwischen dem unteren
Palas
und der oberen Burg mit einer Fläche von 500 m2 müssen noch in weiteren
Grabungssaisonen freigelegt und dokumentiert werden. Und zwar sind dies ein
Viertel der inneren Burg, der Nordteil des unteren Burghofs einschließlich des Are¬
als nördlich des oberen
Palas,
der wahrscheinliche Eingang in die untere Burg in der
Mitte der nördlichen Burgmauer und das nördlich gelegene halbe Gebäude
С
in der
146
ZUSAMMENFASSUNG
Nordostecke der Burgmauer des unteren Burghofs. Weitere Grabungen und
Sonda¬
gen
sind noch für den Zwinger westlich der oberen Burg sowie für die Situationen
östlich und südöstlich der unteren Burg mit dem wahrscheinlichen Verkehrsweg
zur Burg erforderlich.
Die Ausgrabungen erbrachten eine Vielzahl von Artefakten verschiedenster Art
aus dem ersten Viertel des 13. Jh., dem 14. und dem ersten Drittel des 15. Jh.
Die Ausmaße des ursprünglichen Burgkerns, der in das letzte Viertel des 13.
Jh. zu datieren ist, betrugen 21
χ
19
m.
Er war von einer Steinmauer umgeben,
die einen prismenförmigen Wohnturm (6,5
χ
6,6
m)
sowie eine in die Steinso-
hle eingetiefte Zisterne und flache Wohngruben nördlich des Turmes umschloss.
Westlich des Turmes kam ein Im in die Steinsohle eingetiefter Raum zutage, der
wahrscheinlich das Souterrain eines größeren Gebäudes, das aus einer Holz- oder
Holz-Lehmkonstruktion bestand, bildete. Sein Boden bestand aus einer Lehm-
Mörtelschicht. Dieses Bauwerk dürfte zu Wohnzwecken gedient haben und wäre
somit als der erste
Palas
zu betrachten. Im Ostteil der Anlage befand sich voraus¬
sichtlich das Tor zur Hauptburg, durch das man auf einer schräg nach oben führen¬
den, auf Pfeilern ruhenden Holzbrücke über den Burggraben, der den Burgkern
umgab, zur Hauptburg gelangte. Südlich dieses ältesten Burgkerns befand sich die
mit einer hufeisenförmigen, 1,8
m
breiten Steinmauer befestigte Vorburg (Abb. 1,
2). Die Burg
Rokštejn
stellt somit ein typisches Beispiel für den Sitz eines wahrs¬
cheinlich unbedeutenden Adelsgeschlechtes am Ende des 13 und Beginn des 14.
Jh. dar. Der zweiteilige Aufbau der Burg und ihr prismenförmiger Turm weisen auf
einen Typ hin, der vor allem im Donauraum auftritt. Die erste urkundliche Erwäh¬
nung der Burg
Rokštejn
finden wir im Jahre 1289 (CDM
VII,
776-777 Nr. 147). Die
Urkunde trägt ein Siegel mit einem Seerosenblatt im Wappen (vgl.
Pilnáček
1972,
284 Nr. 960), und als Besitzer werden die Brüder Rutho von Rutenstein (Hrutho
de Rutenstein), Bernard von Rutenstein, Zdislav und
Vrš
angeführt (Ruthonis de
Ruthenstein, ...Bernhardo de Ruthensteine et fratribus
suis
Zdislao et Wyrschone;
CDM
VI,
221 Nr. 285 ad a. 1325 Hrutho de Rutenstein). Bis in die fünfziger Jahre
des 14. Jh. blieb die Burg in ihrem Besitz. Im Jahre 1359 erwirbt sie der Bruder
des böhmischen Königs und römischen Kaisers Karl
IV,
Johann Heinrich (Jan
Jin¬
dřich)
und macht sie zum landesfürstlichen Zentrum im Raum Brtnice. Die Aus¬
grabungen liefern Zeugnis davon, daß in der Zeit von 1360 bis zum Ende des 14.
Jh. sowohl unter Johann Heinrich als auch nach seinem Tod unter seinen Söhnen
Jodok (Jošt)
und
Prokop
ein umfangreicher Umbau der Burg erfolgte.
Der Turm wurde um ein Geschoß aufgestockt, und nördlich von ihm wurde
ein flachgedeckter Steinpalas erbaut. Weiters wurde eine neue Mauer um die obere
147
HRAD ROKŠTEJN
Burg errichtet, und das alte Tor im Ostteil wurde durch einen Halbturm mit einer Zug¬
brücke ersetzt. Das neue Haupttor entstand in dessen Nähe. Auch die Vorburg wur¬
de baulich vollkommen verändert. Die hufeisenförmige Mauer wurde geschleift und
durch eine eckige Befestigungsmauer mit einem prismenförmigen Turm ersetzt, die
die untere Burg nun umgab. Im Südwesten wurde ein
Palas
direkt an die Mauer ange¬
baut und es entstand dadurch ein Burgtyp, der einer Ganerbenburg gleichkam.(Abb.
1,3) Am Ende dieser ersten oder am Beginn der zweiten Bauphase wurde vermutlich
der Halbturm von innen her geschlossen. Die Küche, die wahrscheinlich aus Holz in
Blockbauweise ausgeführt worden war und sich zwischen der Mauer der oberen Burg
und der Nordostecke des unteren
Palas
auf einem planierten Teil des Burggrabens
aus der ersten Bauphase befand, dürfte voraussichtlich am Ende der zweiten bzw. am
Beginn der dritten Phase des Umbaus entstanden sein. Ende des 14. Jh. kam die Burg
in den Besitz der Familie Wallenstein
(Valdštejn).
In dieser Zeit begann die dritte
und letzte Umbauphase Der
Palas
der oberen Burg wurde um ein Geschoß aufges¬
tockt und die untere Burg mit einer Heißluftheizung ausgestattet. Ferner wurde ein
Gebäude mit insgesamt sieben Wirtschaftsräumen an der Mauer der unteren Burg
zwischen Turm und
Palas
und ein weiteres in der Nordwestecke errichtet. Zu dieser
Zeit wurde sie als echte Ganerbenburg genutzt und von zwei Familien des Geschlech¬
ts
Wallenstein
bewohnt, und zwar von jener von Heinrich von
Wallenstein
und von
der seiner Schwester Margarete und ihres Gatten
Sigismund
von
Křižanov.
Unter ihrer Herrschaft war
Rokštejn
im vielfältigen heimischen Kleinkrieg von
maßgeblicher Bedeutung und wurde in den Hussitenkriegen zum Zentrum des
Widerstandes des ansässigen, hussitisch orientierten Adels gegen die königstreue
Stadt
Jihlava (Iglau),
die auf der Seite Kaiser Sigismunds und des mährischen Mar¬
kgrafen und österreichischen Herzogs Albrecht
V.
stand. Im Verlauf dieser Kämpfe
ca. in der Zeit vor Mitte der zwanziger bis Mitte der dreißiger Jahre des 15. Jh.
wurde die Burg zerstört und mußte von ihren Bewohnern verlassen werden.
Zahllose Funde - ca. 100.000 Stück - aus zwanzig Grabungssaisonen von der
Zeit der Gründung der Burg bis zu ihrem gewaltsamen Ende, gewähren einen tie¬
fen Einblick sowohl in ihre Chronologie als auch in die Entwicklung der materiellen
Kultur dieser Zeitspanne. Darüberhinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur
Erforschung der sozialen und wirtschaftlichen Situation hinsichtlich der Feudalge¬
sellschaft in jener Zeit.
Ergebnisse und Fundmaterial der Grabungen in der Zeit von 1981-2006
Aus drei Horizonten wurde eine Fülle an keramischem Material, stammend aus
dem letzten Viertel des 13. Jh. bis hin zum 1. Drittel des 15. Jh., gefunden. Die
Datierung dieser drei Horizonte stellt sich wie folgt dar:
148
ZUSAMMENFASSUNG
Der erste Horizont betrifft die Zeit vom letzten Viertel des 13. bis zum An¬
fang des 14. Jh. Der zweite erstreckt sich bis an das Ende des 14. Jh., und der
dritte dauerte vom Ende des 14. Jh. bis in das erste Drittel des 15. Jh. Bei den
Funden handelt es sich hauptsächlich um kleine Töpfe, Deckel, Schüsseln, Kan¬
nen, Becher, Pfannen, Dreifüße, Vorratsgefäße, Flaschen und keramische Stoppel
sowie Schöpflöffel und Siebe. Eine spezielle Gruppe stellen hier Becher mit Dia¬
mantverzierung und importierte Ware dar, wie
z. B. Lošticer
Töpfe und Becher,
Steinzeug, Miniaturgefäße etc. Eine umfangreiche Gruppe bildet die Baukeramik.
Hier sind vor allem Ziegel, Dachziegel und Fliesen, teilweise mit Reliefverzierung
nach 1360, zu nennen. Die technische Keramik ist durch Spinnwirtel und Lampen
vertreten. Zu den herausragenden und seltenen Funden sind vor allem glasierte
Kammerofenkacheln mit reliefverzierter Vorderwand und Kacheln mit durchbro¬
chener Vorderwand, ebenfalls aus der Zeit um 1360, zu zählen. Eine weitere große
und aufschlußreiche Gruppe bilden die Eisengegenstände, unter denen besonders
jene für die Bautechnik benötigten hervorstechen, wie Nägel, Beschläge, Schlösser,
darunter ein Vorhängeschloss, ein Hammer, ein Bohrer und ein Reifeisenhaken.
Einen hohen Fundanteil stellen die
Militaria.
Hier wären vor allem Ritter- und
Pferderüstungen, wie
z. B.
Teile von Kettenhemden, Blechreste eines Panzers sowie
drei chronologisch verschiedene Typen von Sporen zu nennen. Aus der Zeit der
Entstehung der Burg, dem letzten Viertel des 13. Jh., stammt bisher nur ein ein¬
ziges Stück eines Stachelsporns. In das letzte Viertel des 13. und in das 14. Jh. ist
eine große Kollektion von Sporen mit gebogenen Schenkeln und einem Radstachel
einzuordnen. Im Laufe der Grabungen kamen auch zahlreiche Belege eines fort¬
schrittlicheren Sporentyps mit einem langen Dorn zum Einsetzen des Zahnräd¬
chens, den wir aus der Zeit nach 1400 kennen, zutage. Dieses Fundspektrum wird
noch von Schnallen eines Pferdegeschirrs, Hufeisen, Trensen, Steigbügeln und
Striegeln ergänzt. Darunter befanden sich auch Waffen, wie Pfeil- und Armbrust¬
spitzen, eine Lanzenspitze, drei Hornnüsse, die zum Anlassen der Armbrust benö¬
tigt wurden, Armbrustbeläge aus Knochen, ein Bruchstück des Kammerteiles vom
Bronzelauf einer Stangenbüchse, zwei eiserne Krähenfüße, die im Kampf gegen die
Reiterei eingesetzt wurden und Bruchstücke von zwei Weidmessern.
Auch erwähnenswerte kunstgewerbliche Gegenstände befinden sich unter
den Funden, wie Schnallen und Bronzeblechverzierungen für Riemen und Klei¬
dungsstücke, ferner ein Zinnkreuz mit dem Corpus Christi, ein Kassettenbe¬
lag aus Bein und zwei sogenannte Freundschaftsringe. Einer von diesen ist aus
Bronze gefertigt und zeigt eine eher abstrakte Darstellung von zwei ineinander
verschlungenen Händen. Das zweite Exemplar ist aus vergoldetem Silber und
149
HRAD
ROKăTEJN
trägt schon deutlich gotische Züge. Beide Stücke sind Ende des 14. bis erstes
Drittel 15. Jh einzureihen. Auch mehrere einfache Fingerringe, teils aus Bron¬
ze, aber auch aus Glas und einer aus Blei, wahrscheinlich mit einem Glasstein
versehen, der aus dem letzten Viertel des 13. oder aus der 1. Hälfte des 14. Jh.
stammt, wurden geborgen. Zu den
unikaten
Funden zählen ein Petschaft mit
einem Wappen, bestehend aus drei Pfeilen, aus der Zeit der zweiten Hälfte des
14. und dem Beginn des 15. Jh., die wahrscheinlich einem niedrigen Adeligen
gehörte. Eine runde Bleiplatte, möglicherweise eine Bleiplombe, stellt ein wei¬
teres Einzelstück dar. Auf ihr ist die Darstellung eines viergeteilten Schildes mit
einem Löwen in jedem Feld zu sehen. Hier könnte es sich um das Wappen der
Luxemburger handeln. Viele weitere Gegenstände dokumentieren anschaulich
den Ablauf des mittelalterlichen Lebens auf der Burg, wie
z. B.
ein Fingerhut,
Knöpfe, zwei bronzene Schellen, Reste von Bleifiguren und Bleischachfiguren,
zahlreiche Spielwürfel, der bronzene Deckel einer Münzbüchse, ein ebenfalls
bronzener Ausguß u.a.m.
Beachtenswert sind auch die Münzfunde, fast dreißig an der Zahl. In der Haupt¬
sache handelt es sich um böhmische und mährische Prägungen: zwei Prager Gro¬
schen Wenzels
IV.
(1378-1419), drei Münzen des Markgrafen Jodok (1404-1411),
zwei Prägungen aus der Hussitenperiode (1419-1436), von denen eine der Münzen
eine zeitgenössische Fälschung darstellt, sowie ein Meißner Kreuzgroschen aus der
Zeit Friedrichs von Thüringen (1406-1440) vor 1409. Die restlichen Münzen stam¬
men aus Niederösterreich, wie die Prägungen Albrechts
II.
(1330-1358), Albrechts
IV.
(1395-1404), Albrechts
V.
unter seinem Vormund Leopold (1406-1411) und
Albrechts
V.
(1411-1439). Die restlichen Münzen müssen noch konserviert und
bestimmt werden.
Auch aus Bein hergestellte Artefakte wie
z. B.
Pfeile, Jagdpfeile, ca. fünfzig be¬
reits vorher erwähnte Spielwürfel, verzierte Messergriffe, Kämme, ein
Astragalus,
Reste eines verzierten Kassettenbeschlages, Pfrieme u.v.m. waren zahlreich unter
den Funden vertreten. Perlen, Ringe und Teile von Gefäßen, sämtliche aus Glas
hergestellt, konnten ebenfalls geborgen werden.
An aus Stein gefertigten Funden sind Portale und Fensterstöcke, Mahl- und
Schleifsteine erhalten geblieben. Zahlreiche Holzkohlereste von Balken und Bret¬
tern, ein vollkommen erhaltener hölzerner Futtertrog sowie Teile eines zweiten,
Reste einer Holzschüssel und Knochen von Hühnern, Vögeln, Fischen, Bären, Wild
etc. und verkohlte Getreide- und Pflanzenreste runden das Bild der mittelalterli¬
chen Alltagskultur ab und vermitteln einen lebendigen Eindruck der Lebensweise
der damaligen Bewohner der Burg.
150
ZUSAMMENFASSUNG
Eine komplexe Bearbeitung und Analyse aller Funde wird sicher zu einer Ver¬
besserung der Chronologie der mittelalterlichen Sachkultur beitragen und weitrei¬
chende Erkenntnisse über den Alltag auf der Burg, die Ernährung ihrer Bewohner,
die damals angebauten Nutzpflanzen, über Tierzucht, das Jagdwild und die Öko¬
logie der Umgebung bringen. Dies wird jedoch nur durch eine interdisziplinäre Zu¬
sammenarbeit mit den naturwissenschaftlichen Zweigen, wie der Archäobotanik,
der Paläozoologie, der Anthropologie, Geologie, Mineralogie, der Metallographie
u.a.m möglich sein, um in der Folge ein umfassendes Bild dieser Lokalität erstehen
zu lassen und diesen Raum im Kontext mit der Geschichte Mährens und im spezi¬
ellen mit jener Südwestmährens sehen zu können.
151
|
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OBSAH
Úvod
. 3-12
Dějiny
hradu
. 13-56
Stavebně
historický vývoj hradu
. 57-85
Výsledky archeologického
výzkumu
.86-123
Osudy
zříceniny po
zániku
.124-126
Hrad
ve folklórním
podaní
.127-132
Závěrem.
133-135
Vybrané
prameny a literatura o hradě Rokštejn
.136-142
Seznam zkratek
.143-145
Resumé
.146-151
Hrad Rokštejn
Dějiny, stavební vývoj a výsledky čtvrtstoletí
archeologického výzkumu
1981-2006
Uspořádal
а к
vydáni připravil
prof. PhDr.
Zdeněk Měřínský, CSc.
Odpovědný redaktor
prof. PhDr.
Zdeněk Měřínský, CSc.
Technický redaktor PhDr. Miroslava Pluháčková
Grafický návrh a realizace publikace Metoda, spol.
s r. o.
Stran
151,
náklad
1.500
výtisků, vydání první
ISBN
978-80-239-9340-0
ZUSAMMENFASSUNG
BURG
ROKŠTEJN,
MITTELALTERLICHE BURG
BEI
PANSKÁ LHOTA
(STADTGEMEINDE
BRTN
1С
E,
MÄHREN).
Geschichte, Bauentwicklung und Ergebnisse eines Viertelja¬
hrhunderts archäologische Forschungen 1981-2006
Die Burg
Rokštejn
liegt zwischen den heute zur Stadt Brtnice (Bez.
Jihlava)
gehörenden Ortschaften
Přimělkov
und
Panská Lhota
und wurde auf einem Felsen
am rechten Ufer des Flusses Brtnice, der von diesem von drei Seiten umflossen
wird, erbaut. Im Jahre 1981 fand aufgrund des damals geplanten Trinkwassers¬
tausees
Střížov
eine Rettungsgrabung statt, und seit dieser Zeit wurden - außer
im Jahre 1997 - systematische archäologische Grabungen durchgeführt, die auch
weiterhin fortgesetzt werden. Die Grabungen in den Jahren 1981-1988 wurden
vom Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften
(AÚ ČSAV)
Brno
(Brunn), in den Jahren 1989-1991 vom Mährischen Landesmuseum (MZM) in
Brno und ab 1992 von der philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität (FF
MU) Brno betrieben. Seit 1998 werden hier vom Institut für Archäologie und
Mu¬
seologie
FFMU Brno auch Lehrgrabungen veranstaltet. Dieses Projekt verfolgt alle
Aspekte, die mit Baugeschichte und Chronologie der Burg, mit der Chronologie
der Sachkultur des Hochmittelalters sowie mit den ökonomischen und sozialen
Verhältnissen ihrer Bewohner im Zusammenhang stehen und vermittelt ein leben¬
diges Bild des mittelalterlichen Alltags und der Ökologie und Umwelt dieser Regi¬
on. In diesen fünfundzwanzig Saisonen wurden von den 2600 m2 Gesamtfläche der
Burg der Burgkern, die gesamte obere Burg und von der unteren Burg der mittlere
und südliche Teil des Burghofs mit einer Gesamtfläche von 2100 m2 vollständig
ausgegraben und dokumentiert. Der Raum
С
des unteren
Palas
sowie der Verlauf
des südwestlich von ihm gelegenen Zwingers und das Areal zwischen dem unteren
Palas
und der oberen Burg mit einer Fläche von 500 m2 müssen noch in weiteren
Grabungssaisonen freigelegt und dokumentiert werden. Und zwar sind dies ein
Viertel der inneren Burg, der Nordteil des unteren Burghofs einschließlich des Are¬
als nördlich des oberen
Palas,
der wahrscheinliche Eingang in die untere Burg in der
Mitte der nördlichen Burgmauer und das nördlich gelegene halbe Gebäude
С
in der
146
ZUSAMMENFASSUNG
Nordostecke der Burgmauer des unteren Burghofs. Weitere Grabungen und
Sonda¬
gen
sind noch für den Zwinger westlich der oberen Burg sowie für die Situationen
östlich und südöstlich der unteren Burg mit dem wahrscheinlichen Verkehrsweg
zur Burg erforderlich.
Die Ausgrabungen erbrachten eine Vielzahl von Artefakten verschiedenster Art
aus dem ersten Viertel des 13. Jh., dem 14. und dem ersten Drittel des 15. Jh.
Die Ausmaße des ursprünglichen Burgkerns, der in das letzte Viertel des 13.
Jh. zu datieren ist, betrugen 21
χ
19
m.
Er war von einer Steinmauer umgeben,
die einen prismenförmigen Wohnturm (6,5
χ
6,6
m)
sowie eine in die Steinso-
hle eingetiefte Zisterne und flache Wohngruben nördlich des Turmes umschloss.
Westlich des Turmes kam ein Im in die Steinsohle eingetiefter Raum zutage, der
wahrscheinlich das Souterrain eines größeren Gebäudes, das aus einer Holz- oder
Holz-Lehmkonstruktion bestand, bildete. Sein Boden bestand aus einer Lehm-
Mörtelschicht. Dieses Bauwerk dürfte zu Wohnzwecken gedient haben und wäre
somit als der erste
Palas
zu betrachten. Im Ostteil der Anlage befand sich voraus¬
sichtlich das Tor zur Hauptburg, durch das man auf einer schräg nach oben führen¬
den, auf Pfeilern ruhenden Holzbrücke über den Burggraben, der den Burgkern
umgab, zur Hauptburg gelangte. Südlich dieses ältesten Burgkerns befand sich die
mit einer hufeisenförmigen, 1,8
m
breiten Steinmauer befestigte Vorburg (Abb. 1,
2). Die Burg
Rokštejn
stellt somit ein typisches Beispiel für den Sitz eines wahrs¬
cheinlich unbedeutenden Adelsgeschlechtes am Ende des 13 und Beginn des 14.
Jh. dar. Der zweiteilige Aufbau der Burg und ihr prismenförmiger Turm weisen auf
einen Typ hin, der vor allem im Donauraum auftritt. Die erste urkundliche Erwäh¬
nung der Burg
Rokštejn
finden wir im Jahre 1289 (CDM
VII,
776-777 Nr. 147). Die
Urkunde trägt ein Siegel mit einem Seerosenblatt im Wappen (vgl.
Pilnáček
1972,
284 Nr. 960), und als Besitzer werden die Brüder Rutho von Rutenstein (Hrutho
de Rutenstein), Bernard von Rutenstein, Zdislav und
Vrš
angeführt (Ruthonis de
Ruthenstein, .Bernhardo de Ruthensteine et fratribus
suis
Zdislao et Wyrschone;
CDM
VI,
221 Nr. 285 ad a. 1325 Hrutho de Rutenstein). Bis in die fünfziger Jahre
des 14. Jh. blieb die Burg in ihrem Besitz. Im Jahre 1359 erwirbt sie der Bruder
des böhmischen Königs und römischen Kaisers Karl
IV,
Johann Heinrich (Jan
Jin¬
dřich)
und macht sie zum landesfürstlichen Zentrum im Raum Brtnice. Die Aus¬
grabungen liefern Zeugnis davon, daß in der Zeit von 1360 bis zum Ende des 14.
Jh. sowohl unter Johann Heinrich als auch nach seinem Tod unter seinen Söhnen
Jodok (Jošt)
und
Prokop
ein umfangreicher Umbau der Burg erfolgte.
Der Turm wurde um ein Geschoß aufgestockt, und nördlich von ihm wurde
ein flachgedeckter Steinpalas erbaut. Weiters wurde eine neue Mauer um die obere
147
HRAD ROKŠTEJN
Burg errichtet, und das alte Tor im Ostteil wurde durch einen Halbturm mit einer Zug¬
brücke ersetzt. Das neue Haupttor entstand in dessen Nähe. Auch die Vorburg wur¬
de baulich vollkommen verändert. Die hufeisenförmige Mauer wurde geschleift und
durch eine eckige Befestigungsmauer mit einem prismenförmigen Turm ersetzt, die
die untere Burg nun umgab. Im Südwesten wurde ein
Palas
direkt an die Mauer ange¬
baut und es entstand dadurch ein Burgtyp, der einer Ganerbenburg gleichkam.(Abb.
1,3) Am Ende dieser ersten oder am Beginn der zweiten Bauphase wurde vermutlich
der Halbturm von innen her geschlossen. Die Küche, die wahrscheinlich aus Holz in
Blockbauweise ausgeführt worden war und sich zwischen der Mauer der oberen Burg
und der Nordostecke des unteren
Palas
auf einem planierten Teil des Burggrabens
aus der ersten Bauphase befand, dürfte voraussichtlich am Ende der zweiten bzw. am
Beginn der dritten Phase des Umbaus entstanden sein. Ende des 14. Jh. kam die Burg
in den Besitz der Familie Wallenstein
(Valdštejn).
In dieser Zeit begann die dritte
und letzte Umbauphase Der
Palas
der oberen Burg wurde um ein Geschoß aufges¬
tockt und die untere Burg mit einer Heißluftheizung ausgestattet. Ferner wurde ein
Gebäude mit insgesamt sieben Wirtschaftsräumen an der Mauer der unteren Burg
zwischen Turm und
Palas
und ein weiteres in der Nordwestecke errichtet. Zu dieser
Zeit wurde sie als echte Ganerbenburg genutzt und von zwei Familien des Geschlech¬
ts
Wallenstein
bewohnt, und zwar von jener von Heinrich von
Wallenstein
und von
der seiner Schwester Margarete und ihres Gatten
Sigismund
von
Křižanov.
Unter ihrer Herrschaft war
Rokštejn
im vielfältigen heimischen Kleinkrieg von
maßgeblicher Bedeutung und wurde in den Hussitenkriegen zum Zentrum des
Widerstandes des ansässigen, hussitisch orientierten Adels gegen die königstreue
Stadt
Jihlava (Iglau),
die auf der Seite Kaiser Sigismunds und des mährischen Mar¬
kgrafen und österreichischen Herzogs Albrecht
V.
stand. Im Verlauf dieser Kämpfe
ca. in der Zeit vor Mitte der zwanziger bis Mitte der dreißiger Jahre des 15. Jh.
wurde die Burg zerstört und mußte von ihren Bewohnern verlassen werden.
Zahllose Funde - ca. 100.000 Stück - aus zwanzig Grabungssaisonen von der
Zeit der Gründung der Burg bis zu ihrem gewaltsamen Ende, gewähren einen tie¬
fen Einblick sowohl in ihre Chronologie als auch in die Entwicklung der materiellen
Kultur dieser Zeitspanne. Darüberhinaus leisten sie einen wichtigen Beitrag zur
Erforschung der sozialen und wirtschaftlichen Situation hinsichtlich der Feudalge¬
sellschaft in jener Zeit.
Ergebnisse und Fundmaterial der Grabungen in der Zeit von 1981-2006
Aus drei Horizonten wurde eine Fülle an keramischem Material, stammend aus
dem letzten Viertel des 13. Jh. bis hin zum 1. Drittel des 15. Jh., gefunden. Die
Datierung dieser drei Horizonte stellt sich wie folgt dar:
148
ZUSAMMENFASSUNG
Der erste Horizont betrifft die Zeit vom letzten Viertel des 13. bis zum An¬
fang des 14. Jh. Der zweite erstreckt sich bis an das Ende des 14. Jh., und der
dritte dauerte vom Ende des 14. Jh. bis in das erste Drittel des 15. Jh. Bei den
Funden handelt es sich hauptsächlich um kleine Töpfe, Deckel, Schüsseln, Kan¬
nen, Becher, Pfannen, Dreifüße, Vorratsgefäße, Flaschen und keramische Stoppel
sowie Schöpflöffel und Siebe. Eine spezielle Gruppe stellen hier Becher mit Dia¬
mantverzierung und importierte Ware dar, wie
z. B. Lošticer
Töpfe und Becher,
Steinzeug, Miniaturgefäße etc. Eine umfangreiche Gruppe bildet die Baukeramik.
Hier sind vor allem Ziegel, Dachziegel und Fliesen, teilweise mit Reliefverzierung
nach 1360, zu nennen. Die technische Keramik ist durch Spinnwirtel und Lampen
vertreten. Zu den herausragenden und seltenen Funden sind vor allem glasierte
Kammerofenkacheln mit reliefverzierter Vorderwand und Kacheln mit durchbro¬
chener Vorderwand, ebenfalls aus der Zeit um 1360, zu zählen. Eine weitere große
und aufschlußreiche Gruppe bilden die Eisengegenstände, unter denen besonders
jene für die Bautechnik benötigten hervorstechen, wie Nägel, Beschläge, Schlösser,
darunter ein Vorhängeschloss, ein Hammer, ein Bohrer und ein Reifeisenhaken.
Einen hohen Fundanteil stellen die
Militaria.
Hier wären vor allem Ritter- und
Pferderüstungen, wie
z. B.
Teile von Kettenhemden, Blechreste eines Panzers sowie
drei chronologisch verschiedene Typen von Sporen zu nennen. Aus der Zeit der
Entstehung der Burg, dem letzten Viertel des 13. Jh., stammt bisher nur ein ein¬
ziges Stück eines Stachelsporns. In das letzte Viertel des 13. und in das 14. Jh. ist
eine große Kollektion von Sporen mit gebogenen Schenkeln und einem Radstachel
einzuordnen. Im Laufe der Grabungen kamen auch zahlreiche Belege eines fort¬
schrittlicheren Sporentyps mit einem langen Dorn zum Einsetzen des Zahnräd¬
chens, den wir aus der Zeit nach 1400 kennen, zutage. Dieses Fundspektrum wird
noch von Schnallen eines Pferdegeschirrs, Hufeisen, Trensen, Steigbügeln und
Striegeln ergänzt. Darunter befanden sich auch Waffen, wie Pfeil- und Armbrust¬
spitzen, eine Lanzenspitze, drei Hornnüsse, die zum Anlassen der Armbrust benö¬
tigt wurden, Armbrustbeläge aus Knochen, ein Bruchstück des Kammerteiles vom
Bronzelauf einer Stangenbüchse, zwei eiserne Krähenfüße, die im Kampf gegen die
Reiterei eingesetzt wurden und Bruchstücke von zwei Weidmessern.
Auch erwähnenswerte kunstgewerbliche Gegenstände befinden sich unter
den Funden, wie Schnallen und Bronzeblechverzierungen für Riemen und Klei¬
dungsstücke, ferner ein Zinnkreuz mit dem Corpus Christi, ein Kassettenbe¬
lag aus Bein und zwei sogenannte Freundschaftsringe. Einer von diesen ist aus
Bronze gefertigt und zeigt eine eher abstrakte Darstellung von zwei ineinander
verschlungenen Händen. Das zweite Exemplar ist aus vergoldetem Silber und
149
HRAD
ROKăTEJN
trägt schon deutlich gotische Züge. Beide Stücke sind Ende des 14. bis erstes
Drittel 15. Jh einzureihen. Auch mehrere einfache Fingerringe, teils aus Bron¬
ze, aber auch aus Glas und einer aus Blei, wahrscheinlich mit einem Glasstein
versehen, der aus dem letzten Viertel des 13. oder aus der 1. Hälfte des 14. Jh.
stammt, wurden geborgen. Zu den
unikaten
Funden zählen ein Petschaft mit
einem Wappen, bestehend aus drei Pfeilen, aus der Zeit der zweiten Hälfte des
14. und dem Beginn des 15. Jh., die wahrscheinlich einem niedrigen Adeligen
gehörte. Eine runde Bleiplatte, möglicherweise eine Bleiplombe, stellt ein wei¬
teres Einzelstück dar. Auf ihr ist die Darstellung eines viergeteilten Schildes mit
einem Löwen in jedem Feld zu sehen. Hier könnte es sich um das Wappen der
Luxemburger handeln. Viele weitere Gegenstände dokumentieren anschaulich
den Ablauf des mittelalterlichen Lebens auf der Burg, wie
z. B.
ein Fingerhut,
Knöpfe, zwei bronzene Schellen, Reste von Bleifiguren und Bleischachfiguren,
zahlreiche Spielwürfel, der bronzene Deckel einer Münzbüchse, ein ebenfalls
bronzener Ausguß u.a.m.
Beachtenswert sind auch die Münzfunde, fast dreißig an der Zahl. In der Haupt¬
sache handelt es sich um böhmische und mährische Prägungen: zwei Prager Gro¬
schen Wenzels
IV.
(1378-1419), drei Münzen des Markgrafen Jodok (1404-1411),
zwei Prägungen aus der Hussitenperiode (1419-1436), von denen eine der Münzen
eine zeitgenössische Fälschung darstellt, sowie ein Meißner Kreuzgroschen aus der
Zeit Friedrichs von Thüringen (1406-1440) vor 1409. Die restlichen Münzen stam¬
men aus Niederösterreich, wie die Prägungen Albrechts
II.
(1330-1358), Albrechts
IV.
(1395-1404), Albrechts
V.
unter seinem Vormund Leopold (1406-1411) und
Albrechts
V.
(1411-1439). Die restlichen Münzen müssen noch konserviert und
bestimmt werden.
Auch aus Bein hergestellte Artefakte wie
z. B.
Pfeile, Jagdpfeile, ca. fünfzig be¬
reits vorher erwähnte Spielwürfel, verzierte Messergriffe, Kämme, ein
Astragalus,
Reste eines verzierten Kassettenbeschlages, Pfrieme u.v.m. waren zahlreich unter
den Funden vertreten. Perlen, Ringe und Teile von Gefäßen, sämtliche aus Glas
hergestellt, konnten ebenfalls geborgen werden.
An aus Stein gefertigten Funden sind Portale und Fensterstöcke, Mahl- und
Schleifsteine erhalten geblieben. Zahlreiche Holzkohlereste von Balken und Bret¬
tern, ein vollkommen erhaltener hölzerner Futtertrog sowie Teile eines zweiten,
Reste einer Holzschüssel und Knochen von Hühnern, Vögeln, Fischen, Bären, Wild
etc. und verkohlte Getreide- und Pflanzenreste runden das Bild der mittelalterli¬
chen Alltagskultur ab und vermitteln einen lebendigen Eindruck der Lebensweise
der damaligen Bewohner der Burg.
150
ZUSAMMENFASSUNG
Eine komplexe Bearbeitung und Analyse aller Funde wird sicher zu einer Ver¬
besserung der Chronologie der mittelalterlichen Sachkultur beitragen und weitrei¬
chende Erkenntnisse über den Alltag auf der Burg, die Ernährung ihrer Bewohner,
die damals angebauten Nutzpflanzen, über Tierzucht, das Jagdwild und die Öko¬
logie der Umgebung bringen. Dies wird jedoch nur durch eine interdisziplinäre Zu¬
sammenarbeit mit den naturwissenschaftlichen Zweigen, wie der Archäobotanik,
der Paläozoologie, der Anthropologie, Geologie, Mineralogie, der Metallographie
u.a.m möglich sein, um in der Folge ein umfassendes Bild dieser Lokalität erstehen
zu lassen und diesen Raum im Kontext mit der Geschichte Mährens und im spezi¬
ellen mit jener Südwestmährens sehen zu können.
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