Sága moravských Přemyslovců: život na Moravě od XI. do počátku XIV. století ; sborník a katalog výstavy pořádané Vlastivědným muzeem v Olomouci a Muzeem města Brna k 700. výročí tragické smrti Václava III., posledního českého krále z dynastie Přemyslovců ; Olomouc, Přemyslovský palác, 20. dubna až 6. srpna 2006 ; Brno, hrad Špilberk, 14, září 2006 až 21. ledna 2007
Gespeichert in:
Format: | Buch |
---|---|
Sprache: | Czech |
Veröffentlicht: |
Olomouc
Vlastivědné Muzeum [u.a.]
2006
|
Ausgabe: | 1. vyd. |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. und engl. Sprache u.d.T.: Die Saga der mährischen Přemysliden |
Beschreibung: | 250 S. zahlr. Ill., Kt. |
ISBN: | 8085037424 8086549178 |
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Libor Jan
PŘEMYSLOVSKÁ MORAVA.....
Martin Wihoda
TESTAMENT KNÍŽETE BŘETISLAVA.........................
Karel
К
Štěpán Kohout
OLOMOUC A MORAVSKÁ CÍRKEV V
Miloslav PojsI
KLÁŠTERY PŘEMYSLOVSKÉ MORAVY
Ondřej Jakubec
ARCHITEKTURA MENDIKANTSKÝCH KLÁŠTERU NA MORAVĚ
V
Martina Grrnolenská
SCULPTURA
NA
Miroslav Plaček
MORAVSKÉ E1RADY
Leoš Mlčák
STAVEBNÍ VÝVOJ OLOMOUCKÉHO HRADU DO KONCE
Jan
PENÍZE NA
Libuše Hrabová
BISKUP BRUNO ZE SCHAUENBURGU
A HOSPODÁŘSKÉ PŘEMĚNY NA MORAVĚ VE
Rudolf
MĚSTO
Josef Bláha
NĚKOLIK POZNÁMEK KE KATEGORIÍM PROSTORU A ČASU
V KAŽDODENNÍM ŽIVOTĚ OBYVATEL MORAVY V X.-XII. STOLETÍ
SUMMARY
ZUSAMMENFASSUNG...................................................................................................................................191
OBRAZOVÝ KATALOG VYBRANÝCH EXPONÁTŮ
.
DIE SAGA DER MAHRISCHEN PREMYSLIDEN
DAS LEBEN IN MÄHREN ¥0M 11. BIS ZUM ANFANG DES 14, JAHRHUNDERTS
SAMMELBAND UND KATALOG DER AUSSTELLUNG
Veranstaltet vom Heimatkundemuseum in Olomouc/OImütz
und vom Museum der Stadt Brno/Brünn zum 700. Jahrestag
des tragischen Todes des Wenzels
des letzten böhmischen Königs aus dem Geschlecht der
öiomoyc, Premysiidenpalest, 20. April - 6. Aygust 2ÖÖ6
Brno, Burg Spielberg, 14. September 2006 - 21. Januar 2007
ZUSAMMENFASSUNG
Das Mähren der
Libor Jan
Nach dem Untergang des Reiches der Mojmiri-
den am Anfang des 10. Jahrhunderts verschwand
Mähren aus der aufgeschriebenen Geschichte,
es ist wahrscheinlich,
weltlichen und vor allem der kirchlichen Verfas¬
sung (Bistum in Olomouc/Ölmütz) im Land er¬
halten geblieben sind. Um die Mitte des 10, Jahr¬
hunderts beherrschten die Prager
den nördlichen Teil Mährens, was bis zur jahr¬
tausendwende, als der polnische Fürst
Chrobry
vor dem Jahr 1020 übernahm Herzog Ulrich die
Herrschaft und überreicht die Verwaltung an sei¬
nen Sohn
ben das System der Teilfürstentümer in Mähren
und mit der Verwaltung zweier Teile des Landes
sind seine Söhne beauftragt. Gleichzeitig legt er
fest,
ältesten Mitglied des herrschenden Geschlechts
gehaltet werden sein soll, hiermit wird der Weg
zur Nachfolge auch den Söhnen der Teilrürsten
geebnet. Das Senioratsprinzip war die Ursache
einiger Zwistigkeiten innerhalb des Geschlechts,
es bedeutete immerhin ein gewisses Regulativ im
Vergleich zu den früheren Verhältnissen, wo die
Nachfolge nur durch Stärke und Rücksichtslosig¬
keit geregelt wurde. In Böhmen wurde über die
Besetzung des Stahles in großem Maße von den
„vorderen Männern (d. h. von den bedeutends¬
ten Mitglieder der Mobilität) entschieden.
Mit der mährischen Teilfürsten, vor allem mit
Konrad
flikt der Olmützer Bischof Heinrich
außergewöhnliche Persönlichkeit, der den Stand¬
punkt der Prager Fürsten
dislav
Olmützer Bistum (Übertragung des Bischofsitzes
vom HL Peter zum Hl. Wenzel, Gründung des
neuen Domkapitels, Tätigkeit des Skriptoriums)
und unterstützte die reformierten Orden (Prä-
monstratenser, Zisterzienser).
1182 ist Mahren von Konrad Otto vereinigt
und mit der Zustimmung des Kaisers Friedrich
Barbarossa begann er den Titel „Markgraf zu
benutzen, den er abgelegt hat, als er 1189 zum
Herzog in Prag wurde.
Die Wende vom 12. zum 13. Jahrhunderts
bringt mit sich das Erlöschen der mährischen
Teilfürsten und den faktischen Untergang der
Teilfürstentümer, an deren grundlegenden Funk¬
tion bei der Verwaltung des Landes sich nichts
geändert hat. Aus dem Olmütz-Land separierten
sich
von dem Znaim-Land trennte sich
während Brno/Brünn ungeteilt blieb. Neu wur¬
de Holasicko,
wandelt hat, eingegliedert. Im 13. Jahrhundert
waren in Mähren sieben Bezirke, von denen die
abgetrennten weiterhin von den ursprünglichen
Teilfürstentümernzentren abrangen. Das Land¬
gericht tagte nach den Bezirken, die sich ad hoc
bei der Tagung verbunden haben.
191
SÄGA
Als Markgrafschaft mit den zweitgeborenen
Söhnen der Premyslidenkönige
Přemysl, Vladislav, Přemysl
Spitze blieb Mähren mit Böhmen verbunden,
wenn der König jedoch vom römischen Herr¬
scher belehnt wurde, erteilte er ihm zwei Banner
als Symbole beider Länder. Die rechtliche Stel¬
lung des Landes im. 13. Jahrhundert ist nicht ganz
deutlich. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhun¬
derts waren die Premyslidenkönige gleichzeitig
mährische Markgrafen. Zu dieser Zeit formierte
sich auch der mährische Adel zu einem selbstbe-
wussten Stand, der die Mitverantwortung für die
Schicksale des Landes übernahm. Das 13. Jahr¬
hundert brachte gleichzeitig einen entscheiden¬
den Umbruch auf wirtschaftlichem Gebiet: Ent¬
wicklung der königlichen Städte, Kolonisation
des Landes, Abdeckung von bedeutenden Silber¬
bergwerken in der Umgebung von
bei
in
mische König und der mährische Markgraf zur
reichsten Herrscher Mitteleuropas wurden. Das
Landschaftsbild hat sich verändert. Die Verän¬
derungen waren jedoch nicht das Ergebnis einer
absoluten Negation der vorheriger Entwicklung,
vielmehr kam. es zu einer Transformation, zu der
Umgestaltung bestehender Strukturen und deren
Bereicherung, Die
derts entwickelten sich in vieler Hinsicht zu einer
festen Grundlage der nachfolgenden Entwick¬
lung des Landes und der Gesellschaft.
Das Testament des Herzogs
Martin Wihoda
Der letzte Wille des Herzogs
Jahre 1055, der uns heute in einer Oberlieferung des
Dekans von St. Veit Kosma bekannt ist, ging in die
böhmische Geschichte als das
ein. Über Mähren stand darin kein einziges Wort,
was andeutet,
den Fürsten nur eine vorübergehende, also keine
vererbliche Basis für die jüngeren
waren, Mit dieser Absicht hat er Mähren kurz vor
seinem Tod im Jahr 1055 in zwei Teile geteilt: das
politisch bedeutendere
seinem zweitgeborenen
trug er der gemeinsamen Verwaltung von Kon¬
rad und Otto, während
Herrschaft in Prag ergreifen sollte und
der jüngste der Brüder, für eine geistige Lauf¬
bahn vorbereitet wurde.
Dank unseres ersten Chronisten wissen wir
auch,
Přemysliden
men geregelt worden war. Beide bezogen sich
paradoxer Weise auf das Testament des Herzogs
Břetislav
von den Herumstehenden erpresste, nämlich,
immer der Alteste herrschen wird, wobei alle seine1
Brüder „.. .oder die, die aus dem FürstengeschJecht
stammen... unter seiner Herrschaft sein werden.
Dieser Zusatz schloss zwar niemanden von vorne
aus dem öffentlichen Geschehen aus, trotzdem be¬
fanden sich nun die jüngeren
unwürdigen Rolle einer Art „Anwartenden , die
auf Gnade und Ungnade den Launen des herr¬
schenden Bruders oder (später) der Verwandten
ausgeliefert waren.
Kosmas und seine Geschichten sollte man
jedoch nicht wortwörtlich nehmen. Der Dekan
hat off das Gesehene, Gehörte und Gelesene um¬
gestaltet und hat im Interesse seiner Wahrheit
nicht selten die Geschichte Böhmens aufgebes¬
sert. Halten wir uns gegenwärtig,
außergewöhnlichen Akzent auf die Legitimität
der herrschenden Dynastie legte, deren Rechte
nicht (nur) durch den nachgelassenen Vermächt-
niss des Herzogs
sondern auch durch den Vertrag, den die frei¬
en Böhmer zum mythischen (charismatischen)
Beginn der tschechischen Geschichte mit dem
legendären Urahnen des böhmischen Herzogs
Přemysl
ser Vertrag wurde dann durch eine rituelle Wahl
erneuert, der sich jeder neue Herzog unterwerfen
musste, der immerhin zugleich ein legitimer Erbe
des
Die Gewandtheit, mit der
mysliden Sage und die Anfänge des tschechi¬
schen Staates erzählt, erwecken auch nach Jahr¬
hunderten einen verdienten Respekt. Es ging
jedoch nicht nur um die rituelle Inthronisation
des neuen Herrschers. Die Versammlung der
Mächtigen bewahrte sich eine erhebliche Autori¬
tät und entschied (zusammen) mit dem Herzog
nicht selten über staatliche oder staatsrechtliche
Angelegenheiten. Das Testament von
beschränkte aber diese uralten Rechte, weil den
Adeligen im Voraus vorgeschrieben wurde, wie
sie abstimmen sollten, was keineswegs zur Sta¬
bilität der ohnehin labilen Nachfolgeregelung
beitrug. Trotzdem wurde das Testament des
Herzogs
Beginn des 13. Jahrhunderts beeinflusste es nach¬
drücklich die mährischen Verhältnisse.
.
örtlichkeit, Herrschaft
und Mord des Wenzels
Karel
Das Bild Wenzels
ler Chronik wiedergegeben ist und nach diesem
Vorbild auch in der Mehrzahl der tschechischen
Geschichtsarbeiten erscheint,
nachgebessert werden.
Hinsichtlich seiner Regierung in Ungarn ist es
durchaus einleuchtend,
die vorangestellte war, d.h. diejenige Wenzels
und seiner Bevollmächtigten, die in der Beglei¬
tung des jungen ungarischen Königs Wenzels
waren
mit zwölf Jahren allzu jung und unerfahren, um.
selbständig zu regieren. Der häufigste Zweck von
ihm herausgegebener, ungarischer Urkunden
sind die Schenkungen den Anhängern der böh¬
mischen Herrschaft in Ungarn, die in Überein¬
stimmung und vielleicht sogar auf Wunsch von
Wenzel
Wesentlich interessanter ist seine böhmische
(und polnische) Herrschaft nach dem frühzeiti¬
gen Tod Wenzels 11. Das Bild eines zwar gut am
Anfang herrschenden, jedoch sehr schnell dem
Einfluss des böhmischen Adels unterlegenen, mit
den jungen Adeligen saufenden und diese mit
reichen Geschenken belohnenden dazu noch ein
ungezügeltes Sexualleben führenden Herrschers
muss
können wir heute nur schwerlich das persönliche
Verhalten des sechzehnjährigen Königs vor 700
Jahren beurteilen, aber wenn es um das Regieren
geht, finden wir auf der Grundlage von diploma¬
tischen Quellen keine übertriebenen Exzesse.
Wenzels Regierung erscheint im Gegenteil ver¬
hältnismäßig ausgeglichen, darüber hinaus ent¬
behrt sie in mehrfacher Hinsicht nicht der Konti¬
nuität mit der Regierung von Wenzel
nologisch zusammengestellte Reihe von Königs¬
urkunden und ihre inhaltliche Analyse bestätigen
das. Es scheint also,
den, die im ersten Jahr der Herrschaft von Wenzel
HL ausgegeben wurden, völlig dem. Standard ent¬
sprechen, Empfänger enstammten allen Schichten
der Gesellschaft. Sollte der König unter dem Ein¬
fluss des Adels gewesen sein, mtisste das lediglich
um die Zeit vom Dezember 1305 bis Januar 1306
gewesen sein. Auch so könnte man theoretisch
die Tatsache erklären,
Monaten im Wesentlichen nur der Adel durch die
königlichen Urkunden Vergünstigungen erhielt.
Auf jeden Fall kam es infolge des Widerwillens
des Adels, den König auf seinem Kriegszug nach
Polen zu. unterstützen, im Frühling des Jahres 1306
zum Bruch in der Beziehung zwischen Wenzel ÖL
und den einheimischen Mächtigen. Der junge Kö¬
nig drohte mit Enteignungen von Vermögen und
errichtete Stützpunkte der königlichen Macht in
der Nähe der adeligen Domänen.
Wenzel Hl. hatte sicher das eines
würdige, überspannte Selbstbewusstsein und
höchstwahrscheinlich auch ein etwas ungestü¬
mes, seiner Jugend entsprechendes Naturell. Da¬
von ließ er sich zuweilen hinreißen und statt ei¬
ner diplomatischeren Formulierung gab er einer
übertriebenen Offenheit den Vorzug. Die Mächti¬
gen musste er notwendigerweise empören durch
seine Reden., sowie durch praktische Schritte in
Richtung
Gründung königlicher Stützpunkte in der Nähe
ihres Vermögens - noch dazu mit provozieren¬
dem Namen versehen - und möglicherweise auch
mit persönlichen. Schmähungen aufschrecken
— wie einige Chroniken verzeichnen. Wenzel
zeigte damit unverhohlen, wer hier der Herr ist.
Die etwas übertriebene und unnötig zugespitzte
Einstellung hatte ihre Ursachen ~ sicher gelang
es dem jungen König nur schwer seine Enttäu¬
schung zu verbergen, auf der diese gründete. Be¬
reits in Ungarn wurden - und das reichlich - sei¬
ne Anhänger entlohnt, damit sie sich letztendlich
doch auf die Seite von Karl Robert von
schlugen.
So konnte man davon, erwarten
Wenzel
kehrt, der Konflikt mit seinen nicht gerade treuen
heimischen Magnaten nicht lange auf sich warten
ließ. Es ist kein Wunder,
um ihren Besitz und vielleicht sogar um ihr Leben
zu fürchten begannen. Also wurde Manchen von
ihnen bewusst,
der junge König von seinem Feldzug gar nicht
zurückkäme, Mord war die alleräußerste Lösung,
aber falls der Adel auf ihn zurückgreifen wollte,
musste er es wenigstens auf böhmischem Gebiet
tun, im Gegenteil würde ein fremdes Land ange¬
griffen sein und so wich man einem eventuellen
Vergel
ist also einleuchtend,
der letzten Möglichkeiten war.
Olmütz und mährische Kirche
vom 11. bis zum 1.3. Jahrhundert
Štěpán Kohout
In Olmütz wirkte die Kirche bereits während
der großmährischen Epoche. Während die südli¬
chen Knotenpunkte des Reiches durch den Ein¬
fall der Ungarn litten, blieb Olmütz von diesen
193
SÁGA MORAVSKÝCH PŘEMYSLOVCŮ
/ОТ
Ereignissen verschont und daher konnte Ol-
mütz hier ihre Aufgaben als kirchliches Zentrum.
übernehmen. Das geschah etwa zu Ende des 10.
Jahrhunderts, nachweislich ab dem Jahr 1063,
ab diesem. Datum hatte nämlich das
mährische Bistum seinen Sitz bei der Kirche des
Hl, Petrus in der Vorburg. Bischof Heinrich
(1126-1150) gestaltete die Diözese im Geiste der
zeitgenössischen Reformtendenz um. und erbau¬
te die neue Kathedrale des Hl. Wenzels mit dem
Kapitelhaus und dem Bischof
nannten
Verzierungen bis heute erhalten geblieben sind.
Zu Zdiks bedeutenden Nachfolgern gehörten
Robert (1201-1240) und Bruno von
(1245-1281). Der erste wurde, neben seinen Skan¬
dalen, wegen der Bemühungen um die allmähli¬
che Emanzipierung der Kirche von der Vorherr¬
schaft der weltlichen Macht berühmt, was ihm
für seine treuen Dienste vom Premyslidenkönig
Ottokar
sich als Wirtschaftler empor, als jemand, der gro¬
ße Gebiete besiedelte, als Begründer von vielen
Städten und Dörfern
Landvogt, Diplomat und Krieger im Dienste des
Přemysliden
Die kirchliche
10. und 11. Jahrhundert durch große Pfarrbezir¬
ke gebildet die sich an den Burgstätten um die
Kirchen konzentrierten. Im 12. Jahrhundert teil¬
te Zdik die umfangreiche Diözese in sechs Erz-
dia korta
bildeten sich dann noch niedrigere Verwaltungs¬
einheiten, Dekanate, welche die meisten der Auf¬
gaben de Erzdiakonats übernahmen. Die Grund¬
einheiten waren Pfarreien, deren Anzahl zu Be¬
ginn des 13. Jahrhunderts mit der fortschreiten¬
den Besiedlung des Landes stark zunahm.
Die Pfarrkirchen wurden von Verwaltern der
Burgbezirken gegründet, die sie für ihren Besitz
und die Priester für ihre Diener hielten. Erst im
13. Jahrhundert setzte der Bischof das Einset-
zungsrecht der Priester zu dein Kirchen durch.
Er selbst wurde dann faktisch vom Fürsten oder
König ernannt, die kirchliche Zeremonie war nur
eine Formalität. Nur ausnahmsweise1 besetzte der
Papst oder das Domkapitel die Stelle des Bischofs.
Während des 13. Jahrhunderts fasste in Mähren
auch das Christentum tiefer seine Wurzein.
MIhrisehe Klöster
zur Zeit der
Miloslav Pojsl
Die Wirkung der mittelalterlichen Klöster in
Mähren machte sich nicht nur auf dem Gebiet der
Religion bemerkbar, sondern auch intellektuell,
kulturell, künstlerisch und nicht zuletzt auch
wirtschaftlich. Die Bedeutung der Klöster für
Gesellschaft Mährens zur Zeit der
ist ganz außerordentlich und unabdingbar. Die
Klöster der Mönchsorden, ebenso wie die der
Bettel- und der Ritterorden waren Zentren, aus
denen sich die religiöse und die weltliche Bil¬
dung sowie der karitative Gesundheitsdienst
verbreiteten. Regelmäßige Kontakte der Klöster
mit Stiften im Ausland (Teilnahme an General
pitein),
einzelner Orden, besonders dank der Möglich¬
keit, sich lateinisch leicht zu verständigen, und
der beginnenden Möglichkeit an ausländischen
Universitäten zu studieren, öffneten unseres Land
zu den hochentwickelten Ländern Westeuropas
und förderten eine leichtere Integration in die
universelle lateinische Kultur des mittelalterli¬
chen. Europas. Wurden doch schon im 13. Jahr¬
hundert die Grundlagen zu einer immer intensi¬
veren Strömung der Gedanken, des Wissens und
einer Humanisierung der Gesellschaft gelegt.
Nur dank diesen Grundlagen war es möglich,
dass
chen, intellektuellen und technischen Fortschritt,
der in den folgenden Jahrhunderten folgte, einen
aktiven Anteil hatte.
Architektur der Mendikantenklöster
in Mähren zur Zeit
der letzten
Ondřej Jakubec
Die mährische
orden ermöglicht es gut, die Verwandlungen der
heimischen gotischen Architektur von den mehr
oder weniger „antigotischen Gebäuden des
burgundischen Zisterzienserstiles
Iglau, Dominikaner in Brunn), über die Einflüs¬
se der klassischen Gotik (Dominikanerkirche in
Iglau,
ginnenden Hochgotik, als die Bauten der Mendi-
kanten mehrere Anzeichen der nachklassischen
Gotik bekamen, zu verfolgen. In diesem Zeitab¬
schnitt ist die Vielzahl der Formen und Ansätze
an den erhalten Gebäuden sehr groß
in Znaim, Olmütz, Dominikaner in Brunn usw.),
was allein durch den Beitrag der Mendikanten¬
klöster im Rahmen der Entwicklung der einhei¬
mischen Gotikkunst gut belegt ist. Die Architek¬
tur dieser Klöster repräsentiert in seiner Vielfalt
nicht nur alle HauptentwicWungsströme der goti¬
schen Baukunst zur Zeit der letzten
sondern bringt auch manche bemerkenswerte
194
DIE SAGA
Lösung mit, die durch erhebliche Fortgeschrit-
lichkeit und Originalität gekennzeichnet war. In
dieser Hinsicht korrespondiert sie deutlich mit
diesem, Zeitabschnitt, der im Rahmen der tsche¬
chischen Geschichte auch die Kunstgeschichte
einer prosperierenden Periode darstellt, und es
war offensichtlich kein Zufall,
schen Mendikantenkl
Dynastie beträchtlich unterstützt, wenn nicht so¬
gar ganz finanziert wurden.
Sculptura
Bedeutung der Bildhauerei in Mähren
- erste Hälfte des 13« Jahrhunderts
Martina
Die sakrale Skulptur in Mähren zur Zeit des
frühen Mittelalters, also ungefähr bis zur Mitte
des 13. Jahrhunderts, wurde in der bisherigen
kunsthistorischen Literatur außer Acht gelassen.
Ihre sogenannte „rustikale Natur entzieht sich
überwiegend irgendeiner Stilanalyse und. ist so¬
mit nicht als Datierungsmittel für den Bau einer
Kirche geeignet. In Anbetracht ihres Zustandes
war auch die Bestimmung der ikonografischen
Merkmale sehr schwierig. In diesem Artikel ver¬
suchen wir die Merkmale der Skulpturen in
Kapelle Maria Himmelfahrt in
in den Pfarrkirchen von
dubnian, in
sitz und dem
Brumau
von mittelalterlichen Aufzeichnungen., wie auch
mit Hilfe von Vergleichen mit weiterem erhalte¬
nen mitteleuropäischen Material. Wir kommen
ги
Sakralbauten dargestelltes Hauptthema die erlö¬
sende Funktion der christlichen Kirche war, das
die Bevölkerung davon überzeugen sein sollte,
von praktizierter vorchristlicher Praxis zu dem
neuen Glauben zu konvertieren.
Jm zweiten Teil wird eine detaillierte ikonogra-
fische Analyse an einem Bauwerk durchgeführt
- der Basilika der Jungfrau Maria und St.
in
ner Teile, die durch die bildhauerische Verzierung
unterstrichen werden, ebenso, wie der Bedeutung
konkreter Skulpturen. Wir denken auch über die
Grenzen bei der Interpretation von sakralen Ver¬
zierungen des Mittelalters nach.
Mährische Burgen zur
und ihre Veränderungen
Miroslav
In der Regierungszeit der
die Verwandlung der Burgen grundsätzlich. Die
Burgstätten aus Holz und Lehm wurden zur stei¬
nernen Burgen des Hochmittelalters, welche erst
dem 13. Jahrhundert vorbehalten waren. Dabei
ersetzten neue Burgen die ursprünglichen groß-
mährischen Zentren nur teilweise, und zwar
in Landesteilen, die durch den Einmarsch der
Ungarn am schwersten betroffen waren. Weiter
wurden Znaim
te Pöltenberg), Olmütz (Peters- und Wenzelshü¬
gel) und
überdies, vielleicht schon an der Wende des 10.
und 11. Jahrhunderts entstand die Keimzelle des
letzten von den drei Teilfürstentüntern — die Burg
Brnen - und die Polen befestigten das okkupierte
Preratt.
die Sicherung des südöstlichen Zipfels von Mäh¬
ren
Lundenburg, Hrudy, Spytihněv/Spitinau), Podyjí
(Vranov/Frain,
auch auf das Binnenland
Svitávka).
dem heutigen Standort kam es wahrscheinlich erst
im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts, wo sie mit
steinernen Mauern befestigt werden konnte.
Ende des 12. Jahrhunderts bekamen einzel¬
ne landesherrschaftliche Burgen eine steinerne
Gestalt: Zuerst durch das Einfügen einfacher ge¬
mauerter Elemente (bewohnbare Türme, Paläste)
- denn Kirchen waren von Anfang an gemauert
- zuletzt durch den Bau steinerner Stadtmauern.
Etwa um das lahr 1200 entstand der gemauerte
Burg kern in Znaim, der bau technisch den späte¬
ren deutschen Phalzen ähnelte. Kleiner und ein
wenig anders geartet waren die
ten Burgen
Lukov/Lukau, Buchlov/Buchlau), an denen sich
teilweise hohe prismenförmige Türme aus der
Donaugegend durchsetzten. Einige Burgen hat¬
ten den beliebten tropfenförmigen Turm (Vöttau,
Frain, Eichhorn, Nikolsburg). Kurz vor Mitte des
13. Jahrhunderts baute sich auch der Adel, der
im Prinzip zu der Zeit schon geformt war, die
ersten Burgen. Hier finden wir die Wurzeln von
dreizehn bedeutenden mährischen Geschlech¬
tern (drei stammen aus Böhmen), zu denen sich
Geschlechter gesellten, die aus dem Ausland
kamen (Hukinger, Waisen, das Geschlecht mit
einer Seerose im Wappen, Schenken, Ungaren).
Erst lebte der Adel jedoch in Residenzhöfen, die
oft mit Sakralbauten ausgestattet waren. Die¬
se hatten auch einige frühe Burgen im Vorfeld
195
SÁGA MORAVSKÝCH
V0Ï
(Bílkov/Bilkau),
aus der Donaugegend
berg, Stfflky/Steilek) oder walzenförmige Tür¬
me
Kunštát/Kunstadt
erhalten. Einen schlichten Baucharakter hatten
Burgen, die zur Sicherung der
ten und früh untergingen (Luginsland, Burgstät¬
te Smilov), hauptsächlich in der Umgebung von
Moravská Třebová
waren einteilige Burgstätten ausgeführt, Burgen
ohne irgendwelche vereinheitlichenden Merk¬
male bauten auch der Olmützer Bischof Bruno
von
Es fanden sich auch regelmäßige Anlagen
(Špilberk, Tasov),
reren Türmen
Moravský Krumlov
türlich auch die Bauten der Ritterorden. Aber der
Haupttyp der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
waren Bergfried-Burgen. Neben runden Türmen
(Drahotuše/Drahotusch, Šternberk/Sternberg)
tropfenförmigen Türmen
štejn/
matische Türme bewährt
Hané/Namiescht).
te noch die Burg mit einer Mantelmauer (Stagnov,
Boskovice/
auf. Diese belegen nur die reichhaltige Bautätig¬
keit, die in diesem Umfang unübertroffen blieb.
Bauliche Entwicklung der Olmützer
Burg bis Ende des 13, Jahrhunderts
Leoš Mlčák
Mit dem Beginn des Sitzes der Olmützer Teil-
fürsten stehen offenkundig die vor kurzem frei¬
gelegten Grundmauern der Burgkirche in Zu¬
sammenhang, die1 nördlich vom Dorn auf dem
Hof entdeckt wurden. Zu Beginn des 12. Jahr¬
hunderts begann in ihrer Nachbarschaft der Bau
der romanischen Basilika, die Fürst Wenzel im
Jahr 1.131 dem Bischöfe Heinrich Zdik schenkte.
Der Bischof weihte die im Bau befindliche Kir¬
che und beendete die Bau schließlich. In ihrer
Nachbarschaft baute er den repräsentativen Bi¬
schofspalast und das Kapitelhaus mit Kreuzgang
auf. frei Jahr 1141 übertrug er den Bischofssitz aus
der Vorburg hierher und gründete ein Kapitel
bestehend aus zwölf Mitgliedern. In der zweiten
Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand ein runder
Wohnturm, der den neuen Nordzugang zur Burg
überwachte. Zum Turm wurden ein frühgoti¬
scher Wall und ein Wohnpalast hinzugefügt. So
entstand der steinerne „Neues Burglein
hrádek).
tische Burggrafschaft und ein sich daran anleh¬
nendes Kapiteldekanat erbaut. Das Grundstück
zum Bau des Dekanates wurde dem Dekan im
Jahr 1269 geschenkt.
im Jahr 1201 ist der olmützer
zweig ausgestorben und die Burg wurde nicht
mehr als
gemieteten Kapiteldekanat wurde im Jahr 1306
der Bohmenkönig Wenzel
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind auch die
Überreste der untergegangenen Burg zum
cheneigentum geworden.
Das Geld in Mähren
in der Zeit der Preinysliden
Jan
Die Zeit des frühen Mittelalters vom 10.-13.
Jahrhundert ist ein sehr interessantes Kapitel
in der Geschichte des Geldes in Mähren. Die
ältesten Prägungen der
aus dem ersten Drittel des 11. Jahrhunderts. Die
Denaren breites Schrottes geprägt von Herzog
Břetislav
testen mährischen Prägungen. Nach der von Her¬
zog
Münzreform wurden auch in Mähren die neuen
Denaren mit schmalem Zuschnitt geprägt, deren
Gewichtsbasis das Pfund nordischen Typs war.
Mähren war nach der ersten Hälfte des 11.
Jahrhunderts in das Olmützer und Brürmer Für¬
stentum aufgeteilt, später trennte sich das Znai-
mer Fürstentum noch ab. In allen drei Teilfür-
stentömern prägten die
zen. Die zahlenmäßigreichste Prägung ist mit
Olmütz verbunden. Unsere Kenntnisse über den
Verlauf der Denarenprägung, über den Umfang
der Münzprägung und die Anzahl der Münz¬
stätten sind sehr lückenhaft, wir kennen bisher
nicht einmal genau den Zeitpunkt, zu dem die
Produktion in den mährischen fürstlichen Mün¬
zen beendet wurde. Aufgrund der bisherigen
Kenntnisse kam es zu Schließung der Münzstät¬
ten gegen Mitte des 12. Jahrhunderts. Außer den
Münzstätten in den Zentren der Fürstentümer
wurde in Mähren wahrscheinlich auch in
vin/Kostell geprägt; ihre Münzen prägten auch
die Olmützer Bischöfe. Bischof Heinrich Zdik er¬
hielt in den 40er Jahren des 12. Jahrhunderts zwei
Privilegien, die ihn zur Prägung berechtigten.
Am Anfang des 13. Jahrhunderts wurde mit
der Prägetätigkeit erneut begonnen. Mähren war
zu dieser Zeit eine Einheit - Markgrafschafr. Im
Unterschied zum Königreich Böhmen wurden
196
DIE SAGA
während der ganzen ersten Hälfte des 13. Jahr¬
hunderts hochwertige Denaren des Pfeitnigtypus
geprägt; Vorbilder sind in Österreich zu suchen.
Nach dem Antritt des Markgrafen
kar
allmähliche Angleichung der Münzsysteme in
Böhmen und Mähren. In Mähren wurde Ende
der 50er Jahre des 13. Jahrhunderts die Prägung
der Denare des Pfennigstypus beendet und durch
kleine Brakteate ersetzt. In Böhmen wurde die
Größe der Brakteate wesentlich verringert und
bis zum Ende der Herrschaft von
kar
- es wurden mittlere Brakteate geprägt. Die Prä¬
gung identischer Brakteate in Böhmen und Mäh¬
ren wurde auch unter Wenzel
1300 fortgesetzt, dann wurde die Münzprägung
im Königreich Böhmen im Zusammenhang mit
der durchgeführten Münzreform und der Ein¬
führung der Groschen in eine einzige Münzstätte
in Kuttenberg konzentriert.
Bischof Bruno aus Schauenburg
und die wirtschaftlichen Veränderun¬
gen Mährens im 13. Jahrhundert
Libuše Hrabová
Die Theorie der deutschen Kolonisation, mit
der als ihr Vertreter der Olmützer Bischof Bruno
von
entstand in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts
im Zusammenhang mit der Vereinigung Deutsch¬
lands unter der Herrschaft der HohenzoIIernen.
Sie deutete alle wirtschaftlichen Veränderungen
des 12.-13. Jahrhunderts in Mitteleuropa als eine
Folge der Wirkung des Deutschen Volkes, wel¬
ches seine nationale Aufgabe erfüllte - eine neue,
breitere Heimat zu bekommen.
Bruno von
mützer Bischof wurde, erhielt eine ausgedehn¬
te Diözese und dazugehörende Güter, die das
zweitgrößte Eigentum n Mähren bildeten. Er
bemühte sich, seine Güter nach der vorangegan¬
genen Periode der Wirren so zu ordnen, um das
Anwachsen der Erträge des Bistums zu sichern.
Er erhielt noch weitere große Gebiete, die dem
Bistum die Könige Wenzel
kar
ihr erster Vasall. Er brachte mit sich keine Bauern
aus seiner Heimat Sachsen, wie man früher in
der Literatur behauptete, er holte nur seine Le¬
hensleute, die für militärische Dienste mit Dör¬
fern belohnt waren und so war ein spezifisches
Lehenssystem des Ölmützer Bistums geschaffen.
|
I
і
j
j
j
| zelle ihrer späteren Veränderungen. Mit Ausnah-
i
I
) liehen Macht, und das in militärischer, ebenso
| wie auch in ökonomischer Hinsicht. Es waren
j
I
I
j ordentlichen Zahlungen und Dienste, die die Er¬
haltung der Herrscherhöre, sowie im
Ausmaß, auch die staatspolitischen Tätigkeiten
im weitesten Sinne des Wortes, ermöglichten. Die
Städte der unterschiedlichsten Größe und Bedeu¬
tung wurden bereits im 1.3. Jahrhundert zu wirk¬
lichen, ihrem Niveau entsprechenden, regionalen
Zentren und diese Rolle behielten sie bis heute.
Man kann auch ihre Verdienste um die Entwick¬
lung der Laienbildung nicht außer Acht lassen,
wenn auch die eigentliche Ausbildung noch Jahr¬
hunderte in den Händen der Kirche blieb. Die
mittelalterliche institutionelle Stadt stellt ohne
Zweifel eine überzeitliche Erscheinimg dar und
ihre Geburt im 13. Jahrhundert auch auf dem Ge¬
biet des böhmischen Staates brachte die hiesige
Gesellschaft bedeutend naher an die westeuro¬
päische Zivilisation.
Ein paar Bemerkungen
zu den Kategorien von Raum und Zeit
im täglichen Leben der Bewohner
von Mähren im 10.-12. Jahrhundert
Josef Bláha
Der Beitrag legt ein paar vergleichende Ein¬
blicke in das tägliche Leben der Bewohner in
Mähren im früiten Mittelalter vor und konzent¬
riert sich auf die in der Überschrift angegebenen
grundsätzlichen Kulturphänomene. Die Abhand¬
lung geht vor allem von einer großen Anzahl
von Ausgrabungsfunden aus, denen der Autor
die Möglichkeit verdankt sich auch von der theo¬
retischen Seite her mit den großen Themen der
Kulturgeschichte auseinanderzusetzen, wie das
Verständnis der Begriffe von Raum und Zeit im
frühen Mittelalter gewesen war. Begriffe wie „ge¬
ordneter Kosmos und „Chaos (die Erde, die
Siedlung, das Haus, magische Grenzen, Opfer-
19?
SÁGA MORAVSKÝCH PŘEMYSLOVCŮ
gaben beim Bau usw.) werden auf konkrete Ge¬
biete und Lokalitäten angewendet. Im folgenden
Teil beschäftigt sich der Artikel mit dem Begriff
„Zeit in seinen Abwandlungen, wie auch seinen
Zuordnungen zu den sozialen Bedingungen. Be¬
rührt wird zudem die Frage nach der Durchdrin¬
gungstiefe der Christianisierung in die ländliche
soziale Umgebung. Ausgesprochen wird auch die
immer wahrscheinlicher werdende Arbeitshypo¬
these, nach der das Olmützer Bistum, das vielleicht
schon Ende des 9., bzw. in der siebenten Dekade
des 10. Jahrhunderts durch die Anpassung einer
älteren, noch vorchristlichen Kultstätte von über¬
regionaler Bedeutung entstanden ist, deren Wur¬
zeln, wie die begründeten Indizien zeigen, schon
in prähistorische Zeiten führen. Eine große Menge
von sicher bemerkenswerten und vor allem bun¬
ten Facetten der damaligen Lebensrealität konnte
aus Plazgründen in diesem Beitrag nicht einmal
erwähnt werden, hier verweisen wir wenigstens
auf die Auswahl der Abbildungen mancher inter¬
essanter archäologischer Funde in diesem Katalog,
wie auch auf das Literaturverzeichnis, wo weitere
Auskünfte zu bekommen sind.
Velehrad, cisterciácký klášter (lapidárium).
Náhrobník,
a síle
(i
kláštera na Velehradě. Deska byla objevena v roce
při severní zdi klášterního kostela v hloubce
jeden
Velehrad,
Tombstone, sandstone slab,
thick, likely belonging to
in the possession of benefactors of the Cistercian
monastery at
in
at a depth of3 m. One of the valuable relics
from the beginning of the aristocratic heraldry.
Velehrad,
Grabstein, Sandsteinplatte mit den Abmessungen
144
gehört wahrscheinlich
der zu den Sponsoren des Zisterzienserklosters
am
an der Nordmauer des Klosters in einer Tiefe
von 3
vom Beginn der adligen Heraldik.
(Foto: P.
198
|
adam_txt |
ÚVODEM
Libor Jan
PŘEMYSLOVSKÁ MORAVA.
Martin Wihoda
TESTAMENT KNÍŽETE BŘETISLAVA.
Karel
К
Štěpán Kohout
OLOMOUC A MORAVSKÁ CÍRKEV V
Miloslav PojsI
KLÁŠTERY PŘEMYSLOVSKÉ MORAVY
Ondřej Jakubec
ARCHITEKTURA MENDIKANTSKÝCH KLÁŠTERU NA MORAVĚ
V
Martina Grrnolenská
SCULPTURA
NA
Miroslav Plaček
MORAVSKÉ E1RADY
Leoš Mlčák
STAVEBNÍ VÝVOJ OLOMOUCKÉHO HRADU DO KONCE
Jan
PENÍZE NA
Libuše Hrabová
BISKUP BRUNO ZE SCHAUENBURGU
A HOSPODÁŘSKÉ PŘEMĚNY NA MORAVĚ VE
Rudolf
MĚSTO
Josef Bláha
NĚKOLIK POZNÁMEK KE KATEGORIÍM PROSTORU A ČASU
V KAŽDODENNÍM ŽIVOTĚ OBYVATEL MORAVY V X.-XII. STOLETÍ
SUMMARY
ZUSAMMENFASSUNG.191
OBRAZOVÝ KATALOG VYBRANÝCH EXPONÁTŮ
.
DIE SAGA DER MAHRISCHEN PREMYSLIDEN
DAS LEBEN IN MÄHREN ¥0M 11. BIS ZUM ANFANG DES 14, JAHRHUNDERTS
SAMMELBAND UND KATALOG DER AUSSTELLUNG
Veranstaltet vom Heimatkundemuseum in Olomouc/OImütz
und vom Museum der Stadt Brno/Brünn zum 700. Jahrestag
des tragischen Todes des Wenzels
des letzten böhmischen Königs aus dem Geschlecht der
öiomoyc, Premysiidenpalest, 20. April - 6. Aygust 2ÖÖ6
Brno, Burg Spielberg, 14. September 2006 - 21. Januar 2007
ZUSAMMENFASSUNG
Das Mähren der
Libor Jan
Nach dem Untergang des Reiches der Mojmiri-
den am Anfang des 10. Jahrhunderts verschwand
Mähren aus der aufgeschriebenen Geschichte,
es ist wahrscheinlich,
weltlichen und vor allem der kirchlichen Verfas¬
sung (Bistum in Olomouc/Ölmütz) im Land er¬
halten geblieben sind. Um die Mitte des 10, Jahr¬
hunderts beherrschten die Prager
den nördlichen Teil Mährens, was bis zur jahr¬
tausendwende, als der polnische Fürst
Chrobry
vor dem Jahr 1020 übernahm Herzog Ulrich die
Herrschaft und überreicht die Verwaltung an sei¬
nen Sohn
ben das System der Teilfürstentümer in Mähren
und mit der Verwaltung zweier Teile des Landes
sind seine Söhne beauftragt. Gleichzeitig legt er
fest,
ältesten Mitglied des herrschenden Geschlechts
gehaltet werden sein soll, hiermit wird der Weg
zur Nachfolge auch den Söhnen der Teilrürsten
geebnet. Das Senioratsprinzip war die Ursache
einiger Zwistigkeiten innerhalb des Geschlechts,
es bedeutete immerhin ein gewisses Regulativ im
Vergleich zu den früheren Verhältnissen, wo die
Nachfolge nur durch Stärke und Rücksichtslosig¬
keit geregelt wurde. In Böhmen wurde über die
Besetzung des Stahles in großem Maße von den
„vorderen Männern" (d. h. von den bedeutends¬
ten Mitglieder der Mobilität) entschieden.
Mit der mährischen Teilfürsten, vor allem mit
Konrad
flikt der Olmützer Bischof Heinrich
außergewöhnliche Persönlichkeit, der den Stand¬
punkt der Prager Fürsten
dislav
Olmützer Bistum (Übertragung des Bischofsitzes
vom HL Peter zum Hl. Wenzel, Gründung des
neuen Domkapitels, Tätigkeit des Skriptoriums)
und unterstützte die reformierten Orden (Prä-
monstratenser, Zisterzienser).
1182 ist Mahren von Konrad Otto vereinigt
und mit der Zustimmung des Kaisers Friedrich
Barbarossa begann er den Titel „Markgraf" zu
benutzen, den er abgelegt hat, als er 1189 zum
Herzog in Prag wurde.
Die Wende vom 12. zum 13. Jahrhunderts
bringt mit sich das Erlöschen der mährischen
Teilfürsten und den faktischen Untergang der
Teilfürstentümer, an deren grundlegenden Funk¬
tion bei der Verwaltung des Landes sich nichts
geändert hat. Aus dem Olmütz-Land separierten
sich
von dem Znaim-Land trennte sich
während Brno/Brünn ungeteilt blieb. Neu wur¬
de Holasicko,
wandelt hat, eingegliedert. Im 13. Jahrhundert
waren in Mähren sieben Bezirke, von denen die
abgetrennten weiterhin von den ursprünglichen
Teilfürstentümernzentren abrangen. Das Land¬
gericht tagte nach den Bezirken, die sich ad hoc
bei der Tagung verbunden haben.
191
SÄGA
Als Markgrafschaft mit den zweitgeborenen
Söhnen der Premyslidenkönige
Přemysl, Vladislav, Přemysl
Spitze blieb Mähren mit Böhmen verbunden,
wenn der König jedoch vom römischen Herr¬
scher belehnt wurde, erteilte er ihm zwei Banner
als Symbole beider Länder. Die rechtliche Stel¬
lung des Landes im. 13. Jahrhundert ist nicht ganz
deutlich. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhun¬
derts waren die Premyslidenkönige gleichzeitig
mährische Markgrafen. Zu dieser Zeit formierte
sich auch der mährische Adel zu einem selbstbe-
wussten Stand, der die Mitverantwortung für die
Schicksale des Landes übernahm. Das 13. Jahr¬
hundert brachte gleichzeitig einen entscheiden¬
den Umbruch auf wirtschaftlichem Gebiet: Ent¬
wicklung der königlichen Städte, Kolonisation
des Landes, Abdeckung von bedeutenden Silber¬
bergwerken in der Umgebung von
bei
in
mische König und der mährische Markgraf zur
reichsten Herrscher Mitteleuropas wurden. Das
Landschaftsbild hat sich verändert. Die Verän¬
derungen waren jedoch nicht das Ergebnis einer
absoluten Negation der vorheriger Entwicklung,
vielmehr kam. es zu einer Transformation, zu der
Umgestaltung bestehender Strukturen und deren
Bereicherung, Die
derts entwickelten sich in vieler Hinsicht zu einer
festen Grundlage der nachfolgenden Entwick¬
lung des Landes und der Gesellschaft.
Das Testament des Herzogs
Martin Wihoda
Der letzte Wille des Herzogs
Jahre 1055, der uns heute in einer Oberlieferung des
Dekans von St. Veit Kosma bekannt ist, ging in die
böhmische Geschichte als das
ein. Über Mähren stand darin kein einziges Wort,
was andeutet,
den Fürsten nur eine vorübergehende, also keine
vererbliche Basis für die jüngeren
waren, Mit dieser Absicht hat er Mähren kurz vor
seinem Tod im Jahr 1055 in zwei Teile geteilt: das
politisch bedeutendere
seinem zweitgeborenen
trug er der gemeinsamen Verwaltung von Kon¬
rad und Otto, während
Herrschaft in Prag ergreifen sollte und
der jüngste der Brüder, für eine geistige Lauf¬
bahn vorbereitet wurde.
Dank unseres ersten Chronisten wissen wir
auch,
Přemysliden
men geregelt worden war. Beide bezogen sich
paradoxer Weise auf das Testament des Herzogs
Břetislav
von den Herumstehenden erpresste, nämlich,
immer der Alteste herrschen wird, wobei alle seine1
Brüder „. .oder die, die aus dem FürstengeschJecht
stammen." unter seiner Herrschaft sein werden.
Dieser Zusatz schloss zwar niemanden von vorne
aus dem öffentlichen Geschehen aus, trotzdem be¬
fanden sich nun die jüngeren
unwürdigen Rolle einer Art „Anwartenden", die
auf Gnade und Ungnade den Launen des herr¬
schenden Bruders oder (später) der Verwandten
ausgeliefert waren.
Kosmas und seine Geschichten sollte man
jedoch nicht wortwörtlich nehmen. Der Dekan
hat off das Gesehene, Gehörte und Gelesene um¬
gestaltet und hat im Interesse seiner Wahrheit
nicht selten die Geschichte Böhmens aufgebes¬
sert. Halten wir uns gegenwärtig,
außergewöhnlichen Akzent auf die Legitimität
der herrschenden Dynastie legte, deren Rechte
nicht (nur) durch den nachgelassenen Vermächt-
niss des Herzogs
sondern auch durch den Vertrag, den die frei¬
en Böhmer zum mythischen (charismatischen)
Beginn der tschechischen Geschichte mit dem
legendären Urahnen des böhmischen Herzogs
Přemysl
ser Vertrag wurde dann durch eine rituelle Wahl
erneuert, der sich jeder neue Herzog unterwerfen
musste, der immerhin zugleich ein legitimer Erbe
des
Die Gewandtheit, mit der
mysliden Sage und die Anfänge des tschechi¬
schen Staates erzählt, erwecken auch nach Jahr¬
hunderten einen verdienten Respekt. Es ging
jedoch nicht nur um die rituelle Inthronisation
des neuen Herrschers. Die Versammlung der
Mächtigen bewahrte sich eine erhebliche Autori¬
tät und entschied (zusammen) mit dem Herzog
nicht selten über staatliche oder staatsrechtliche
Angelegenheiten. Das Testament von
beschränkte aber diese uralten Rechte, weil den
Adeligen im Voraus vorgeschrieben wurde, wie
sie abstimmen sollten, was keineswegs zur Sta¬
bilität der ohnehin labilen Nachfolgeregelung
beitrug. Trotzdem wurde das Testament des
Herzogs
Beginn des 13. Jahrhunderts beeinflusste es nach¬
drücklich die mährischen Verhältnisse.
.
örtlichkeit, Herrschaft
und Mord des Wenzels
Karel
Das Bild Wenzels
ler Chronik wiedergegeben ist und nach diesem
Vorbild auch in der Mehrzahl der tschechischen
Geschichtsarbeiten erscheint,
nachgebessert werden.
Hinsichtlich seiner Regierung in Ungarn ist es
durchaus einleuchtend,
die vorangestellte war, d.h. diejenige Wenzels
und seiner Bevollmächtigten, die in der Beglei¬
tung des jungen ungarischen Königs Wenzels
waren
mit zwölf Jahren allzu jung und unerfahren, um.
selbständig zu regieren. Der häufigste Zweck von
ihm herausgegebener, ungarischer Urkunden
sind die Schenkungen den Anhängern der böh¬
mischen Herrschaft in Ungarn, die in Überein¬
stimmung und vielleicht sogar auf Wunsch von
Wenzel
Wesentlich interessanter ist seine böhmische
(und polnische) Herrschaft nach dem frühzeiti¬
gen Tod Wenzels 11. Das Bild eines zwar gut am
Anfang herrschenden, jedoch sehr schnell dem
Einfluss des böhmischen Adels unterlegenen, mit
den jungen Adeligen saufenden und diese mit
reichen Geschenken belohnenden dazu noch ein
ungezügeltes Sexualleben führenden Herrschers
muss
können wir heute nur schwerlich das persönliche
Verhalten des sechzehnjährigen Königs vor 700
Jahren beurteilen, aber wenn es um das Regieren
geht, finden wir auf der Grundlage von diploma¬
tischen Quellen keine übertriebenen Exzesse.
Wenzels Regierung erscheint im Gegenteil ver¬
hältnismäßig ausgeglichen, darüber hinaus ent¬
behrt sie in mehrfacher Hinsicht nicht der Konti¬
nuität mit der Regierung von Wenzel
nologisch zusammengestellte Reihe von Königs¬
urkunden und ihre inhaltliche Analyse bestätigen
das. Es scheint also,
den, die im ersten Jahr der Herrschaft von Wenzel
HL ausgegeben wurden, völlig dem. Standard ent¬
sprechen, Empfänger enstammten allen Schichten
der Gesellschaft. Sollte der König unter dem Ein¬
fluss des Adels gewesen sein, mtisste das lediglich
um die Zeit vom Dezember 1305 bis Januar 1306
gewesen sein. Auch so könnte man theoretisch
die Tatsache erklären,
Monaten im Wesentlichen nur der Adel durch die
königlichen Urkunden Vergünstigungen erhielt.
Auf jeden Fall kam es infolge des Widerwillens
des Adels, den König auf seinem Kriegszug nach
Polen zu. unterstützen, im Frühling des Jahres 1306
zum Bruch in der Beziehung zwischen Wenzel ÖL
und den einheimischen Mächtigen. Der junge Kö¬
nig drohte mit Enteignungen von Vermögen und
errichtete Stützpunkte der königlichen Macht in
der Nähe der adeligen Domänen.
Wenzel Hl. hatte sicher das eines
würdige, überspannte Selbstbewusstsein und
höchstwahrscheinlich auch ein etwas ungestü¬
mes, seiner Jugend entsprechendes Naturell. Da¬
von ließ er sich zuweilen hinreißen und statt ei¬
ner diplomatischeren Formulierung gab er einer
übertriebenen Offenheit den Vorzug. Die Mächti¬
gen musste er notwendigerweise empören durch
seine Reden., sowie durch praktische Schritte in
Richtung
Gründung königlicher Stützpunkte in der Nähe
ihres Vermögens - noch dazu mit provozieren¬
dem Namen versehen - und möglicherweise auch
mit persönlichen. Schmähungen aufschrecken
— wie einige Chroniken verzeichnen. Wenzel
zeigte damit unverhohlen, wer hier der Herr ist.
Die etwas übertriebene und unnötig zugespitzte
Einstellung hatte ihre Ursachen ~ sicher gelang
es dem jungen König nur schwer seine Enttäu¬
schung zu verbergen, auf der diese gründete. Be¬
reits in Ungarn wurden - und das reichlich - sei¬
ne Anhänger entlohnt, damit sie sich letztendlich
doch auf die Seite von Karl Robert von
schlugen.
So konnte man davon, erwarten
Wenzel
kehrt, der Konflikt mit seinen nicht gerade treuen
heimischen Magnaten nicht lange auf sich warten
ließ. Es ist kein Wunder,
um ihren Besitz und vielleicht sogar um ihr Leben
zu fürchten begannen. Also wurde Manchen von
ihnen bewusst,
der junge König von seinem Feldzug gar nicht
zurückkäme, Mord war die alleräußerste Lösung,
aber falls der Adel auf ihn zurückgreifen wollte,
musste er es wenigstens auf böhmischem Gebiet
tun, im Gegenteil würde ein fremdes Land ange¬
griffen sein und so wich man einem eventuellen
Vergel
ist also einleuchtend,
der letzten Möglichkeiten war.
Olmütz und mährische Kirche
vom 11. bis zum 1.3. Jahrhundert
Štěpán Kohout
In Olmütz wirkte die Kirche bereits während
der großmährischen Epoche. Während die südli¬
chen Knotenpunkte des Reiches durch den Ein¬
fall der Ungarn litten, blieb Olmütz von diesen
193
SÁGA MORAVSKÝCH PŘEMYSLOVCŮ
/ОТ
Ereignissen verschont und daher konnte Ol-
mütz hier ihre Aufgaben als kirchliches Zentrum.
übernehmen. Das geschah etwa zu Ende des 10.
Jahrhunderts, nachweislich ab dem Jahr 1063,
ab diesem. Datum hatte nämlich das
mährische Bistum seinen Sitz bei der Kirche des
Hl, Petrus in der Vorburg. Bischof Heinrich
(1126-1150) gestaltete die Diözese im Geiste der
zeitgenössischen Reformtendenz um. und erbau¬
te die neue Kathedrale des Hl. Wenzels mit dem
Kapitelhaus und dem Bischof
nannten
Verzierungen bis heute erhalten geblieben sind.
Zu Zdiks bedeutenden Nachfolgern gehörten
Robert (1201-1240) und Bruno von
(1245-1281). Der erste wurde, neben seinen Skan¬
dalen, wegen der Bemühungen um die allmähli¬
che Emanzipierung der Kirche von der Vorherr¬
schaft der weltlichen Macht berühmt, was ihm
für seine treuen Dienste vom Premyslidenkönig
Ottokar
sich als Wirtschaftler empor, als jemand, der gro¬
ße Gebiete besiedelte, als Begründer von vielen
Städten und Dörfern
Landvogt, Diplomat und Krieger im Dienste des
Přemysliden
Die kirchliche
10. und 11. Jahrhundert durch große Pfarrbezir¬
ke gebildet die sich an den Burgstätten um die
Kirchen konzentrierten. Im 12. Jahrhundert teil¬
te Zdik die umfangreiche Diözese in sechs Erz-
dia korta
bildeten sich dann noch niedrigere Verwaltungs¬
einheiten, Dekanate, welche die meisten der Auf¬
gaben de Erzdiakonats übernahmen. Die Grund¬
einheiten waren Pfarreien, deren Anzahl zu Be¬
ginn des 13. Jahrhunderts mit der fortschreiten¬
den Besiedlung des Landes stark zunahm.
Die Pfarrkirchen wurden von Verwaltern der
Burgbezirken gegründet, die sie für ihren Besitz
und die Priester für ihre Diener hielten. Erst im
13. Jahrhundert setzte der Bischof das Einset-
zungsrecht der Priester zu dein Kirchen durch.
Er selbst wurde dann faktisch vom Fürsten oder
König ernannt, die kirchliche Zeremonie war nur
eine Formalität. Nur ausnahmsweise1 besetzte der
Papst oder das Domkapitel die Stelle des Bischofs.
Während des 13. Jahrhunderts fasste in Mähren
auch das Christentum tiefer seine Wurzein.
MIhrisehe Klöster
zur Zeit der
Miloslav Pojsl
Die Wirkung der mittelalterlichen Klöster in
'Mähren machte sich nicht nur auf dem Gebiet der
Religion bemerkbar, sondern auch intellektuell,
kulturell, künstlerisch und nicht zuletzt auch
wirtschaftlich. Die Bedeutung der Klöster für
Gesellschaft Mährens zur Zeit der
ist ganz außerordentlich und unabdingbar. Die
Klöster der Mönchsorden, ebenso wie die der
Bettel- und der Ritterorden waren Zentren, aus
denen sich die religiöse und die weltliche Bil¬
dung sowie der karitative Gesundheitsdienst
verbreiteten. Regelmäßige Kontakte der Klöster
mit Stiften im Ausland (Teilnahme an General
pitein),
einzelner Orden, besonders dank der Möglich¬
keit, sich lateinisch leicht zu verständigen, und
der beginnenden Möglichkeit an ausländischen
Universitäten zu studieren, öffneten unseres Land
zu den hochentwickelten Ländern Westeuropas
und förderten eine leichtere Integration in die
universelle lateinische Kultur des mittelalterli¬
chen. Europas. Wurden doch schon im 13. Jahr¬
hundert die Grundlagen zu einer immer intensi¬
veren Strömung der Gedanken, des Wissens und
einer Humanisierung der Gesellschaft gelegt.
Nur dank diesen Grundlagen war es möglich,
dass
chen, intellektuellen und technischen Fortschritt,
der in den folgenden Jahrhunderten folgte, einen
aktiven Anteil hatte.
Architektur der Mendikantenklöster
in Mähren zur Zeit
der letzten
Ondřej Jakubec
Die mährische
orden ermöglicht es gut, die Verwandlungen der
heimischen gotischen Architektur von den mehr
oder weniger „antigotischen" Gebäuden des
burgundischen Zisterzienserstiles
Iglau, Dominikaner in Brunn), über die Einflüs¬
se der klassischen Gotik (Dominikanerkirche in
Iglau,
ginnenden Hochgotik, als die Bauten der Mendi-
kanten mehrere Anzeichen der nachklassischen
Gotik bekamen, zu verfolgen. In diesem Zeitab¬
schnitt ist die Vielzahl der Formen und Ansätze
an den erhalten Gebäuden sehr groß
in Znaim, Olmütz, Dominikaner in Brunn usw.),
was allein durch den Beitrag der Mendikanten¬
klöster im Rahmen der Entwicklung der einhei¬
mischen Gotikkunst gut belegt ist. Die Architek¬
tur dieser Klöster repräsentiert in seiner Vielfalt
nicht nur alle HauptentwicWungsströme der goti¬
schen Baukunst zur Zeit der letzten
sondern bringt auch manche bemerkenswerte
194
DIE SAGA
Lösung mit, die durch erhebliche Fortgeschrit-
lichkeit und Originalität gekennzeichnet war. In
dieser Hinsicht korrespondiert sie deutlich mit
diesem, Zeitabschnitt, der im Rahmen der tsche¬
chischen Geschichte auch die Kunstgeschichte
einer prosperierenden Periode darstellt, und es
war offensichtlich kein Zufall,
schen Mendikantenkl
Dynastie beträchtlich unterstützt, wenn nicht so¬
gar ganz finanziert wurden.
Sculptura
Bedeutung der Bildhauerei in Mähren
- erste Hälfte des 13« Jahrhunderts
Martina
Die sakrale Skulptur in Mähren zur Zeit des
frühen Mittelalters, also ungefähr bis zur Mitte
des 13. Jahrhunderts, wurde in der bisherigen
kunsthistorischen Literatur außer Acht gelassen.
Ihre sogenannte „rustikale" Natur entzieht sich
überwiegend irgendeiner Stilanalyse und. ist so¬
mit nicht als Datierungsmittel für den Bau einer
Kirche geeignet. In Anbetracht ihres Zustandes
war auch die Bestimmung der ikonografischen
Merkmale sehr schwierig. In diesem Artikel ver¬
suchen wir die Merkmale der Skulpturen in
Kapelle Maria Himmelfahrt in
in den Pfarrkirchen von
dubnian, in
sitz und dem
Brumau
von mittelalterlichen Aufzeichnungen., wie auch
mit Hilfe von Vergleichen mit weiterem erhalte¬
nen mitteleuropäischen Material. Wir kommen
ги
Sakralbauten dargestelltes Hauptthema die erlö¬
sende Funktion der christlichen Kirche war, das
die Bevölkerung davon überzeugen sein sollte,
von praktizierter vorchristlicher Praxis zu dem
neuen Glauben zu konvertieren.
Jm zweiten Teil wird eine detaillierte ikonogra-
fische Analyse an einem Bauwerk durchgeführt
- der Basilika der Jungfrau Maria und St.
in
ner Teile, die durch die bildhauerische Verzierung
unterstrichen werden, ebenso, wie der Bedeutung
konkreter Skulpturen. Wir denken auch über die
Grenzen bei der Interpretation von sakralen Ver¬
zierungen des Mittelalters nach.
Mährische Burgen zur
und ihre Veränderungen
Miroslav
In der Regierungszeit der
die Verwandlung der Burgen grundsätzlich. Die
Burgstätten aus Holz und Lehm wurden zur stei¬
nernen Burgen des Hochmittelalters, welche erst
dem 13. Jahrhundert vorbehalten waren. Dabei
ersetzten neue Burgen die ursprünglichen groß-
mährischen Zentren nur teilweise, und zwar
in Landesteilen, die durch den Einmarsch der
Ungarn am schwersten betroffen waren. Weiter
wurden Znaim
te Pöltenberg), Olmütz (Peters- und Wenzelshü¬
gel) und
überdies, vielleicht schon an der Wende des 10.
und 11. Jahrhunderts entstand die Keimzelle des
letzten von den drei Teilfürstentüntern — die Burg
Brnen - und die Polen befestigten das okkupierte
Preratt.
die Sicherung des südöstlichen Zipfels von Mäh¬
ren
Lundenburg, Hrudy, Spytihněv/Spitinau), Podyjí
(Vranov/Frain,
auch auf das Binnenland
Svitávka).
dem heutigen Standort kam es wahrscheinlich erst
im ersten Drittel des "12. Jahrhunderts, wo sie mit
steinernen Mauern befestigt werden konnte.
Ende des 12. Jahrhunderts bekamen einzel¬
ne landesherrschaftliche Burgen eine steinerne
Gestalt: Zuerst durch das Einfügen einfacher ge¬
mauerter Elemente (bewohnbare Türme, Paläste)
- denn Kirchen waren von Anfang an gemauert
- zuletzt durch den Bau steinerner Stadtmauern.
Etwa um das lahr 1200 entstand der gemauerte
Burg kern in Znaim, der bau technisch den späte¬
ren deutschen Phalzen ähnelte. Kleiner und ein
wenig anders geartet waren die
ten Burgen
Lukov/Lukau, Buchlov/Buchlau), an denen sich
teilweise hohe prismenförmige Türme aus der
Donaugegend durchsetzten. Einige Burgen hat¬
ten den beliebten tropfenförmigen Turm (Vöttau,
Frain, Eichhorn, Nikolsburg). Kurz vor Mitte des
13. Jahrhunderts baute sich auch der Adel, der
im Prinzip zu der Zeit schon geformt war, die
ersten Burgen. Hier finden wir die Wurzeln von
dreizehn bedeutenden mährischen Geschlech¬
tern (drei stammen aus Böhmen), zu denen sich
Geschlechter gesellten, die aus dem Ausland
kamen (Hukinger, Waisen, das Geschlecht mit
einer Seerose im Wappen, Schenken, Ungaren).
Erst lebte der Adel jedoch in Residenzhöfen, die
oft mit Sakralbauten ausgestattet waren. Die¬
se hatten auch einige frühe Burgen im Vorfeld
195
SÁGA MORAVSKÝCH
V0Ï'
(Bílkov/Bilkau),
aus der Donaugegend
berg, Stfflky/Steilek) oder walzenförmige Tür¬
me
Kunštát/Kunstadt
erhalten. Einen schlichten Baucharakter hatten
Burgen, die zur Sicherung der
ten und früh untergingen (Luginsland, Burgstät¬
te Smilov), hauptsächlich in der Umgebung von
Moravská Třebová
waren einteilige Burgstätten ausgeführt, Burgen
ohne irgendwelche vereinheitlichenden Merk¬
male bauten auch der Olmützer Bischof Bruno
von
Es fanden sich auch regelmäßige Anlagen
(Špilberk, Tasov),
reren Türmen
Moravský Krumlov
türlich auch die Bauten der Ritterorden. Aber der
Haupttyp der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
waren Bergfried-Burgen. Neben runden Türmen
(Drahotuše/Drahotusch, Šternberk/Sternberg)
tropfenförmigen Türmen
štejn/
matische Türme bewährt
Hané/Namiescht).
te noch die Burg mit einer Mantelmauer (Stagnov,
Boskovice/
auf. Diese belegen nur die reichhaltige Bautätig¬
keit, die in diesem Umfang unübertroffen blieb.
Bauliche Entwicklung der Olmützer
Burg bis Ende des 13, Jahrhunderts
Leoš Mlčák
Mit dem Beginn des Sitzes der Olmützer Teil-
fürsten stehen offenkundig die vor kurzem frei¬
gelegten Grundmauern der Burgkirche in Zu¬
sammenhang, die1 nördlich vom Dorn auf dem
Hof entdeckt wurden. Zu Beginn des 12. Jahr¬
hunderts begann in ihrer Nachbarschaft der Bau
der romanischen Basilika, die Fürst Wenzel im
Jahr 1.131 dem Bischöfe Heinrich Zdik schenkte.
Der Bischof weihte die im Bau befindliche Kir¬
che und beendete die Bau schließlich. In ihrer
Nachbarschaft baute er den repräsentativen Bi¬
schofspalast und das Kapitelhaus mit Kreuzgang
auf. frei Jahr 1141 übertrug er den Bischofssitz aus
der Vorburg hierher und gründete ein Kapitel
bestehend aus zwölf Mitgliedern. In der zweiten
Hälfte des 12. Jahrhunderts entstand ein runder
Wohnturm, der den neuen Nordzugang zur Burg
überwachte. Zum Turm wurden ein frühgoti¬
scher Wall und ein Wohnpalast hinzugefügt. So
entstand der steinerne „Neues Burglein"
hrádek).
tische Burggrafschaft und ein sich daran anleh¬
nendes Kapiteldekanat erbaut. Das Grundstück
zum Bau des Dekanates wurde dem Dekan im
Jahr 1269 geschenkt.
im Jahr 1201 ist der olmützer
zweig ausgestorben und die Burg wurde nicht
mehr als
gemieteten Kapiteldekanat wurde im Jahr 1306
der Bohmenkönig Wenzel
ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind auch die
Überreste der untergegangenen Burg zum
cheneigentum geworden.
Das Geld in Mähren
in der Zeit der Preinysliden
Jan
Die Zeit des frühen Mittelalters vom 10.-13.
Jahrhundert ist ein sehr interessantes Kapitel
in der Geschichte des Geldes in Mähren. Die
ältesten Prägungen der
aus dem ersten Drittel des 11. Jahrhunderts. Die
Denaren breites Schrottes geprägt von Herzog
Břetislav
testen mährischen Prägungen. Nach der von Her¬
zog
Münzreform wurden auch in Mähren die neuen
Denaren mit schmalem Zuschnitt geprägt, deren
Gewichtsbasis das Pfund nordischen Typs war.
Mähren war nach der ersten Hälfte des 11.
Jahrhunderts in das Olmützer und Brürmer Für¬
stentum aufgeteilt, später trennte sich das Znai-
mer Fürstentum noch ab. In allen drei Teilfür-
stentömern prägten die
zen. Die zahlenmäßigreichste Prägung ist mit
Olmütz verbunden. Unsere Kenntnisse über den
Verlauf der Denarenprägung, über den Umfang
der Münzprägung und die Anzahl der Münz¬
stätten sind sehr lückenhaft, wir kennen bisher
nicht einmal genau den Zeitpunkt, zu dem die
Produktion in den mährischen fürstlichen Mün¬
zen beendet wurde. Aufgrund der bisherigen
Kenntnisse kam es zu Schließung der Münzstät¬
ten gegen Mitte des 12. Jahrhunderts. Außer den
Münzstätten in den Zentren der Fürstentümer
wurde in Mähren wahrscheinlich auch in
vin/Kostell geprägt; ihre Münzen prägten auch
die Olmützer Bischöfe. Bischof Heinrich Zdik er¬
hielt in den 40er Jahren des 12. Jahrhunderts zwei
Privilegien, die ihn zur Prägung berechtigten.
Am Anfang des 13. Jahrhunderts wurde mit
der Prägetätigkeit erneut begonnen. Mähren war
zu dieser Zeit eine Einheit - Markgrafschafr. Im
Unterschied zum Königreich Böhmen wurden
196
DIE SAGA
während der ganzen ersten Hälfte des 13. Jahr¬
hunderts hochwertige Denaren des Pfeitnigtypus
geprägt; Vorbilder sind in Österreich zu suchen.
Nach dem Antritt des Markgrafen
kar
allmähliche Angleichung der Münzsysteme in
Böhmen und Mähren. In Mähren wurde Ende
der 50er Jahre des 13. Jahrhunderts die Prägung
der Denare des Pfennigstypus beendet und durch
kleine Brakteate ersetzt. In Böhmen wurde die
Größe der Brakteate wesentlich verringert und
bis zum Ende der Herrschaft von
kar
- es wurden mittlere Brakteate geprägt. Die Prä¬
gung identischer Brakteate in Böhmen und Mäh¬
ren wurde auch unter Wenzel
1300 fortgesetzt, dann wurde die Münzprägung
im Königreich Böhmen im Zusammenhang mit
der durchgeführten Münzreform und der Ein¬
führung der Groschen in eine einzige Münzstätte
in Kuttenberg konzentriert.
Bischof Bruno aus Schauenburg
und die wirtschaftlichen Veränderun¬
gen Mährens im 13. Jahrhundert
Libuše Hrabová
Die Theorie der deutschen Kolonisation, mit
der als ihr Vertreter der Olmützer Bischof Bruno
von
entstand in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts
im Zusammenhang mit der Vereinigung Deutsch¬
lands unter der Herrschaft der HohenzoIIernen.
Sie deutete alle wirtschaftlichen Veränderungen
des 12.-13. Jahrhunderts in Mitteleuropa als eine
Folge der Wirkung des Deutschen Volkes, wel¬
ches seine nationale Aufgabe erfüllte - eine neue,
breitere Heimat zu bekommen.
Bruno von
mützer Bischof wurde, erhielt eine ausgedehn¬
te Diözese und dazugehörende Güter, die das
zweitgrößte Eigentum \n Mähren bildeten. Er
bemühte sich, seine Güter nach der vorangegan¬
genen Periode der Wirren so zu ordnen, um das
Anwachsen der Erträge des Bistums zu sichern.
Er erhielt noch weitere große Gebiete, die dem
Bistum die Könige Wenzel
kar
ihr erster Vasall. Er brachte mit sich keine Bauern
aus seiner Heimat Sachsen, wie man früher in
der Literatur behauptete, er holte nur seine Le¬
hensleute, die für militärische Dienste mit Dör¬
fern belohnt waren und so war ein spezifisches
Lehenssystem des Ölmützer Bistums geschaffen.
|
I
і
j
j
j
| zelle ihrer späteren Veränderungen. Mit Ausnah-
i
I
) liehen Macht, und das in militärischer, ebenso
| wie auch in ökonomischer Hinsicht. Es waren
j
I
I
j ordentlichen Zahlungen und Dienste, die die Er¬
haltung der Herrscherhöre, sowie im
Ausmaß, auch die staatspolitischen Tätigkeiten
im weitesten Sinne des Wortes, ermöglichten. Die
Städte der unterschiedlichsten Größe und Bedeu¬
tung wurden bereits im 1.3. Jahrhundert zu wirk¬
lichen, ihrem Niveau entsprechenden, regionalen
Zentren und diese Rolle behielten sie bis heute.
Man kann auch ihre Verdienste um die Entwick¬
lung der Laienbildung nicht außer Acht lassen,
wenn auch die eigentliche Ausbildung noch Jahr¬
hunderte in den Händen der Kirche blieb. Die
mittelalterliche institutionelle Stadt stellt ohne
Zweifel eine überzeitliche Erscheinimg dar und
ihre Geburt im 13. Jahrhundert auch auf dem Ge¬
biet des böhmischen Staates brachte die hiesige
Gesellschaft bedeutend naher an die westeuro¬
päische Zivilisation.
Ein paar Bemerkungen
zu den Kategorien von Raum und Zeit
im täglichen Leben der Bewohner
von Mähren im 10.-12. Jahrhundert
Josef Bláha
Der Beitrag legt ein paar vergleichende Ein¬
blicke in das tägliche Leben der Bewohner in
Mähren im früiten Mittelalter vor und konzent¬
riert sich auf die in der Überschrift angegebenen
grundsätzlichen Kulturphänomene. Die Abhand¬
lung geht vor allem von einer großen Anzahl
von Ausgrabungsfunden aus, denen der Autor
die Möglichkeit verdankt sich auch von der theo¬
retischen Seite her mit den großen Themen der
Kulturgeschichte auseinanderzusetzen, wie das
Verständnis der Begriffe von Raum und Zeit im
frühen Mittelalter gewesen war. Begriffe wie „ge¬
ordneter Kosmos" und „Chaos" (die Erde, die
Siedlung, das Haus, magische Grenzen, Opfer-
19?
SÁGA MORAVSKÝCH PŘEMYSLOVCŮ
gaben beim Bau usw.) werden auf konkrete Ge¬
biete und Lokalitäten angewendet. Im folgenden
Teil beschäftigt sich der Artikel mit dem Begriff
„Zeit" in seinen Abwandlungen, wie auch seinen
Zuordnungen zu den sozialen Bedingungen. Be¬
rührt wird zudem die Frage nach der Durchdrin¬
gungstiefe der Christianisierung in die ländliche
soziale Umgebung. Ausgesprochen wird auch die
immer wahrscheinlicher werdende Arbeitshypo¬
these, nach der das Olmützer Bistum, das vielleicht
schon Ende des 9., bzw. in der siebenten Dekade
des 10. Jahrhunderts durch die Anpassung einer
älteren, noch vorchristlichen Kultstätte von über¬
regionaler Bedeutung entstanden ist, deren Wur¬
zeln, wie die begründeten Indizien zeigen, schon
in prähistorische Zeiten führen. Eine große Menge
von sicher bemerkenswerten und vor allem bun¬
ten Facetten der damaligen Lebensrealität konnte
aus Plazgründen in diesem Beitrag nicht einmal
erwähnt werden, hier verweisen wir wenigstens
auf die Auswahl der Abbildungen mancher inter¬
essanter archäologischer Funde in diesem Katalog,
wie auch auf das Literaturverzeichnis, wo weitere
Auskünfte zu bekommen sind.
Velehrad, cisterciácký klášter (lapidárium).
Náhrobník,
a síle
(i
kláštera na Velehradě. Deska byla objevena v roce
při severní zdi klášterního kostela v hloubce
jeden
Velehrad,
Tombstone, sandstone slab,
thick, likely belonging to
in the possession of benefactors of the Cistercian
monastery at
in
at a depth of3 m. One of the valuable relics
from the beginning of the aristocratic heraldry.
Velehrad,
Grabstein, Sandsteinplatte mit den Abmessungen
144
gehört wahrscheinlich
der zu den Sponsoren des Zisterzienserklosters
am
an der Nordmauer des Klosters in einer Tiefe
von 3
vom Beginn der adligen Heraldik.
(Foto: P.
198 |
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title | Sága moravských Přemyslovců život na Moravě od XI. do počátku XIV. století ; sborník a katalog výstavy pořádané Vlastivědným muzeem v Olomouci a Muzeem města Brna k 700. výročí tragické smrti Václava III., posledního českého krále z dynastie Přemyslovců ; Olomouc, Přemyslovský palác, 20. dubna až 6. srpna 2006 ; Brno, hrad Špilberk, 14, září 2006 až 21. ledna 2007 |
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title_exact_search | Sága moravských Přemyslovců život na Moravě od XI. do počátku XIV. století ; sborník a katalog výstavy pořádané Vlastivědným muzeem v Olomouci a Muzeem města Brna k 700. výročí tragické smrti Václava III., posledního českého krále z dynastie Přemyslovců ; Olomouc, Přemyslovský palác, 20. dubna až 6. srpna 2006 ; Brno, hrad Špilberk, 14, září 2006 až 21. ledna 2007 |
title_exact_search_txtP | Sága moravských Přemyslovců život na Moravě od XI. do počátku XIV. století ; sborník a katalog výstavy pořádané Vlastivědným muzeem v Olomouci a Muzeem města Brna k 700. výročí tragické smrti Václava III., posledního českého krále z dynastie Přemyslovců ; Olomouc, Přemyslovský palác, 20. dubna až 6. srpna 2006 ; Brno, hrad Špilberk, 14, září 2006 až 21. ledna 2007 |
title_full | Sága moravských Přemyslovců život na Moravě od XI. do počátku XIV. století ; sborník a katalog výstavy pořádané Vlastivědným muzeem v Olomouci a Muzeem města Brna k 700. výročí tragické smrti Václava III., posledního českého krále z dynastie Přemyslovců ; Olomouc, Přemyslovský palác, 20. dubna až 6. srpna 2006 ; Brno, hrad Špilberk, 14, září 2006 až 21. ledna 2007 [odpovědná red.: Renáta Fifková] |
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title_short | Sága moravských Přemyslovců |
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