Gesellschafterhaftung für interne Einflussnahme im Recht der GmbH: dezentrale Gewinnverfolgung als Leitprinzip des dynamischen Gläubigerschutzes
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
München
Beck
2006
|
Schriftenreihe: | Münchener Universitätsschriften
Reihe der Juristischen Fakultät ; 200 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | XXIV, 517 S. |
ISBN: | 3406544703 |
Internformat
MARC
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adam_text | Inhaltsübersicht
Einleitung 1
1. Kapitel. Grundlagenprobleme 5
§ 1 Das Rechtsinstitut „juristische Person und die Haftungsbeschränkung 5
I. Der haftungsrelevante Unterschied zwischen natürlichen und
juristischen Personen und seine rechtliche Berücksichtigung 6
II. Die Ablehnung der Haftungsexklusivität als Element der juristischen
Person bzw. der Rechtsfähigkeit 8
III. Zusammenfassung 16
§2 Das Postulat der Korrespondenz von Herrschaft und Haftung 18
I. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als fundamentales
Rechtsprinzip 18
II. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als wettbewerbs¬
funktionales Postulat 23
III. Zusammenfassung 29
§ 3 Die Haftungsbeschränkung aus der Perspektive der ökonomischen
Analyse des Rechts 31
I. Effekte der Haftungsbeschränkung 31
II. Die grundsätzliche Effizienz der gesetzlichen Haftungsbeschränkung
als dispositive Vertragsregel und als gesetzliches Privileg 38
III. Funktionsspezifische Grenzen der Haftungsbeschränkung 54
2. Kapitel. Positivrechtliche Grundlagen einer gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung und ihre Funktionsdefizite 75
§4 Das Ausschüttungsverbot (§§30 f. GmbHG) 75
I. Das Fehlen materieller Kapitalisierungsanforderungen und die
geringe Höhe des gesetzlichen Mindestkapitals 76
II. Das geschützte Mindestvermögen und seine Berechnung
(§ 30 I GmbHG) 79
III. Die Beschränkung des Schutzes auf „Auszahlungen an Gesellschafter
(§30 I GmbHG) 85
IV. Die Rechtsfolgen des Ausschüttungsverbots (§31 GmbHG) 94
V. Die relative Schwäche der Vermögensbindung im Vergleich zum
Aktienrecht 106
VI. Zusammenfassung 112
§ 5 Gläubigerschützende Geschäftsführerpflichten 115
I. Haftungsrechtlich relevante Beteiligung des nicht förmlich zum
Geschäftsführer bestellten Gesellschafters 115
II. Haftung wegen Verletzung der Insolvenzantragspflicht (§ 64 GmbHG) 120
III. Haftung wegen Verletzung der Buchführungspflicht 135
IV. Die Bankrottdelikte (§§283 ff. StGB) als Grundlage zivilrechtlicher
Haftung 141
V. Haftung wegen Verletzung der Aufsichtspflicht (§ 130 OWiG) 149
X Inhaltsübersicht
§ 6 Gesellschafterhaftung nach den Regeln der Insolvenzanfechtung
(§§ 129ff. InsO) 153
I. Allgemein-systematische Unterschiede der tatbestandlichen
Anknüpfung 154
II. Die Tatbestände der besonderen Insolvenzanfechtung 160
III. Die Tatbestände der allgemeinen Insolvenzanfechtung 163
IV. Rechtsfolgenseitige Unterschiede: Insolvenzanfechtung versus
Erstattung verbotener Rückzahlungen 175
V. Zusammenfassung 181
3. Kapitel. Kritik von Begründungsansätzen für eine rechtsfortbildende
Gesellschafterhaftung 183
§ 7 Der Grundsatz der Dispositionsfreiheit der Gesellschafter und allge¬
meine Vorgaben für seine Einschränkung durch Rechtsfortbildung ... 183
I. Der Grundsatz der gesellschafterlichen Dispositionsfreiheit als
positivrechtlicher Befund 184
II. Methodologische Gründe für eine den Grundsatz der Dispositions¬
freiheit korrigierende Gesellschafterhaftung 186
III. Systematische Vorgaben für die rechtsfortbildende Gesellschafter¬
haftung 196
IV. Zusammenfassung 200
§ 8 Deliktische Haftungsgrundlagen mit generalklauselartiger Regel¬
struktur (§§826, 823 II BGB i.V.m. §266 StGB) 202
I. Die Haftung wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach
§ 826 BGB 202
II. Die Haftung aus §823 II BGB i.V.m. §266 StGB 211
§9 Die sogenannte Durchgriffshaftung 221
I. Die Durchgriffshaftung als eigenständiges Haftungskonzept in
Literatur und Rechtsprechung 222
II. Die methodischen und dogmatischen Defizite der Durchgriffslehre . . 239
III. Zusammenfassung 247
§ 10 Konzernspezifische Haftungskonzepte in Anlehnung an das
Aktienrecht 249
I. Überblick über die in der Praxis unter der TBB-Doktrin herrschen¬
den Annahmen 251
II. Die drei wesentlichen Defizite der Konzernhaftungs-Doktrin 261
III. Verbleibende Möglichkeiten einer Anknüpfung an das Aktienkon-
zernrecht 269
IV. Zusammenfassung 271
§ 11 Rechtsfortbildende Verhaltenspflichten des Gesellschafters 272
I. Die Rückbindung der rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung an
die Geschäftsführerhaftung (§§43 II GmbHG, 670 BGB) 272
II. Die These von der gläubigerschützenden Pflichtbindung im Stadium
der Unterbilanz 280
III. Die These vom Verbot existenzvernichtender Eingriffe 281
Inhaltsübersicht XI
4. Kapitel. Die rechtsfortbildende Gesellschafterhaftung für Verletzung
der Zweckförderungspflicht 289
§ 12 Dogmatische Einordnung der sogenannten Treupflicht 289
I. Vorbemerkungen 289
II. Der Gesellschaftsvertrag als Grundlage der Treupflichten bei allen
Gesellschaftsformen 292
III. Die unterschiedliche Qualität der Treupflichten: Soziale Treupflicht
als Leistungspflicht und individuelle Treupflicht als Schutzpflicht .... 299
IV. Zusammenfassung 315
§ 13 Der gläubigerschützende Charakter der Zweckförderungspflicht:
Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung 317
I. Gläubigerschutz durch Schutz des Gesellschaftsvermögens in der
pluralistischen Gesellschaft (reflexiver Gläubigerschutz) 317
II. Das Kriterium des Eigeninteresses 319
III. Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung als Grundlage der
rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung zum Schütze der Gläubiger 321
IV. Zusammenfassung 358
§ 14 Die individuelle Verantwortlichkeit des Gesellschafters: Pflichtver¬
letzung und Verschulden 361
I. Allgemeine Vorgaben für den gläubigerschützenden Inhalt der
Zweckförderungspflicht 361
II. Das Verschuldenserfordernis und seine Präzisierung 382
III. Typisierung relevanter Verstöße gegen das Gebot dezentraler
Gewinnverfolgung 393
§ 15 Rechtsfolgen und weitere Einzelheiten der gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung 432
I. Der Schadensersatzanspruch und sonstige Rechtsfolgen 432
II. Das Beweisproblem 442
III. Die Abhängigkeit der Haftung vom Eintritt der Gesellschafts¬
insolvenz 454
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 457
Literaturverzeichnis 481
Sachverzeichnis 501
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 1
1. Kapitel. Grundlagenprobleme 5
§ 1 Das Rechtsinstitut „juristische Person und die Haftungsbeschränkung 5
I. Der haftungsrelevante Unterschied zwischen natürlichen und
juristischen Personen und seine rechtliche Berücksichtigung 6
1. Das Fehlen eines originären Interesses der verselbständigten
Organisation 6
2. Mitgliederhaftung als eine von verschiedenen Gestaltungen zur
Bewältigung der geringeren Haftungssensibilität verselbständigter
Organisationen 7
II. Die Ablehnung der Haftungsexklusivität als Element der juristischen
Person bzw. der Rechtsfähigkeit 8
1. Verengung von vertraglichen sowie gesetzlichen Gestaltungsspiel¬
räumen und das Problem der Konkretisierung der statusrelevanten
Haftungsform 9
2. „Sachgesetzlichkeiten der Rechtsfähigkeit verselbständigter
Organisationen 10
3. Das Element der Haftungsexklusivität im positiven Recht 12
a) Das Verhältnis der Statusfrage zur Mitgliederhaftung im Recht
der Vereine 12
b) Das Verhältnis der Statusfrage zur Mitgliederhaftung im Recht
der Personengesellschaften 13
4. Das Erfordernis eines besonderen Haftungsgrundes für die Mit¬
gliederhaftung als Folge der Positivierung des Gläubigerschutzes . . 15
III. Zusammenfassung 16
§2 Das Postulat der Korrespondenz von Herrschaft und Haftung 18
I. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als fundamentales
Rechtsprinzip 18
1. Bestimmung des Prinzipieninhalts 19
2. Begründungsdefizite bei der Abstimmung mit gegenläufigen
Prinzipien: Selbstverantwortung der Gläubiger und Förderung
unternehmerischer Initiative 20
3. Begründungsdefizite auf der Regelebene 21
II. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als wettbewerbs¬
funktionales Postulat 23
1. „Herrschaftshaftung als Funktionsbedingung des (Leistungs-)
Wettbewerbs 23
2. Unzutreffende Argumente gegen die Wettbewerbsrelevanz der
„Herrschaftshaftung 23
a) Marginalität der Gesellschafterhaftung im Verhältnis zum
typischen Schuldenvolumen von Unternehmen 24
b) Mangelnde Steuerbarkeit des Unternehmensrisikos 24
c) Einwände gegen die Steuerungsempfindlichkeit des Gesell¬
schafters bzw. gegen die „Auslese-Wirkung der Haftung 25
XIV Inhaltsverzeichnis
d) Haftungsbeschränkung als sozialstaatliche Korrektur des
Wettbewerbs 26
3. Die Defizite der wettbewerbsfunktionalen Rechtfertigung des
herrschaftsbedingten Haftungsprinzips 27
a) Die Haftungsbeschränkung als Gegenstand des Wettbewerbs ... 27
b) Haftungsbeschränkung und Konzentration 27
c) Die Konturlosigkeit des Herrschaftskriteriums 28
III. Zusammenfassung 29
§ 3 Die Haftungsbeschränkung aus der Perspektive der ökonomischen
Analyse des Rechts 31
I. Effekte der Haftungsbeschränkung 31
1. Effekte auf Seiten der Gesellschafter 31
a) Senkung von Kontrollkosten der Gesellschafter 31
b) Förderung der Übertragbarkeit von Gesellschaftsanteilen 32
c) Erleichterung der Initiierung von Risikounternehmungen und
Diversifikation 33
2. Effekte auf Seiten der Gläubiger 34
a) Mögliche Kostenvorteile durch die Risikozuweisung an vertrag¬
liche Kreditgläubiger 34
b) Externe Effekte und persönlicher Risikoanreiz („moral hazard )
durch die Risikozuweisung an Deliktsgläubiger 36
3. Zusammenfassung 37
II. Die grundsätzliche Effizienz der gesetzlichen Haftungsbeschränkung
als dispositive Vertragsregel und als gesetzliches Privileg 38
1. Die Haftungsbeschränkung gegenüber vertraglichen Gläubigern ... 38
a) Die kapitalgesellschaftsrechtliche Haftungsbeschränkung als
dispositive Vertragsklausel (nexus-of-contracts-Lehre) 38
b) Die grundsätzliche Effizienz der durch die Haftungsbeschrän¬
kung bedingten Risikoverteilung 40
c) Die Ablehnung einer Privilegierung „schützwürdiger Vertrags¬
gläubiger 42
2. Die Haftungsbeschränkung gegenüber deliktischen Gläubigern als
gesetzliches Privileg 45
a) Der empirische Befund 45
b) Externalität und Investitionsanreiz 46
c) Deliktsspezifischer Versicherungsschutz als Alternative zur
Haftungsbeschränkung 47
d) Senkung des Risikoanreizes durch Handelndenhaftung 48
e) Abschwächung der Haftungswirkungen durch höhenmäßige
Begrenzung des Durchgriffs 50
f) Der Risikoanreiz als nicht gesellschaftsrechtsspezifisches
Phänomen und die Gefahr der Umgehung einer Gesellschafter¬
haftung 51
g) Die Haftungsbeschränkung als allgemeine Regel und die
externalisierungsbedingte Zulassung von Ausnahmen 53
3. Zusammenfassung 53
III. Funktionsspezifische Grenzen der Haftungsbeschränkung 54
1. Die dezentrale Gewinnverfolgung als ökonomische Funktions¬
bedingung der Haftungsbeschränkung 55
a) Dezentrale Gewinnverfolgung als Bedingung der Risikoabrede
mit den vertraglichen Gläubigern 55
Inhaltsverzeichnis XV
aa) Die Gewinnmaximierung als empirisches Normalziel von
Unternehmen 56
bb) Die Gewinnverfolgung als dynamische Gewährleistung der
Existenz von Unternehmen 58
cc) Das Spannungsverhältnis zwischen zentraler und dezentraler
Gewinnverfolgung aus der Sicht der Gesellschafter 59
dd) Die Effizienz einer Bindung der Gesellschafter haftungs¬
beschränkter Gesellschaften an das dezentrale Gewinnziel . . 61
b) Dezentrale Gewinnverfolgung als Postulat zur Vermeidung der
Externalisierung deliktischer Haftungspotentiale 63
c) Vorgaben für den konkreten Inhalt einer etwaigen Gesellschaf¬
terhaftung: Evidenz der Störung und Schutz der passiven
Beteiligung 64
2. Die Ablehnung gesellschaftsstrukturspezifischer Schranken 66
a) Publikumsgesellschaft, personalistische Kapitalgesellschaft,
Einpersonengesellschaft 66
b) Konzerngesellschafter 67
aa) Haftungs- bzw. rechtsunabhängige Gründe für die organisa¬
torische Trennung von Unternehmen mit einheitlicher
Inhaberschaft 67
bb) Die grundsätzliche Geltung der Haftungsbeschränkung zu
Gunsten der Muttergesellschaft und die Zulassung störungs¬
spezifischer Ausnahmen 68
3. Zusammenfassung 71
2. Kapitel. Positivrechtliche Grundlagen einer gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung und ihre Funktionsdefizite 75
§4 Das Ausschüttungsverbot (§§30 f. GmbHG) 75
I. Das Fehlen materieller Kapitalisierungsanforderungen und die geringe
Höhe des gesetzlichen Mindestkapitals 76
II. Das geschützte Mindestvermögen und seine Berechnung
(§ 30 I GmbHG) 79
1. Die rechnerische Konzeption des Vermögensschutzes 79
2. Der Grundsatz der Bewertung nach handelsbilanziellen Fort¬
führungswerten 80
3. Prognosespielräume und die Frage der ausnahmsweisen Ansetzung
von Liquidationswerten 81
a) Die Gefahr einer unkontrollierbaren Überbewertung 81
b) Die Ansetzung von Liquidationswerten 82
c) Das Kriterium der existenzgefährdenden Ausschüttung als
Anknüpfung für die Ansetzung von Liquidationswerten bzw.
für die analoge Anwendung von §31 GmbHG 83
III. Die Beschränkung des Schutzes auf „Auszahlungen an Gesellschafter
(§30 I GmbHG) 85
1. Der gesicherte Kern des Auszahlungskriteriums 86
2. Die Bewertung des entzogenen Gegenstands 87
a) Die Entziehung von Sachen und Rechten 87
b) Die Überlassung von Gegenständen zur Nutzung und Personal¬
überlassung 89
3. „Bloße Schädigung und Vorteilsziehung zu Lasten des Gesell¬
schaftsvermögens ohne eine von den §§30 f. GmbHG erfasste
Auszahlung 91
XVI Inhaltsverzeichnis
a) Komplexe Leistungen 91
b) Externe Vorteilsziehung ohne konkrete Vermögenszuwendung
(Ausnutzung von Geschäftschancen, Abwälzung von Risiken etc.) 92
c) Risikogeschäfte 94
IV. Die Rechtsfolgen des Ausschüttungsverbots (§31 GmbHG) 94
1. Die nähere dogmatische Beschreibung des Erstattungsanspruchs
und seine systemimmanenten Grenzen 95
2. Inhaltliche Präzisierung des Erstattungsanspruchs aus
§31 I GmbHG 96
3. Die Ausfallhaftung nach §31 III GmbHG 99
a) Die Geltung der allgemeinen Schranken des Ausschüttungs¬
verbots für die Ausfallhaftung 99
b) Die Beschränkung der Ausfallhaftung auf das Stammkapital .... 99
c) Die Haftung für Mitwirkung an einer rechtswidrigen
Ausschüttung 103
V. Die relative Schwäche der Vermögensbindung im Vergleich zum
Aktienrecht 106
1. Das geringere Mindestkapital und das Fehlen eines gebundenen
Reservekapitals 106
2. Der Grundsatz des unbeschränkten Zugriffs auf das Gesellschafts¬
vermögen 107
a) Die Flexibilität des Zugriffs in zeitlicher Hinsicht 107
b) Die Flexibilität des Zugriffs in gegenständlicher Hinsicht und
verdeckte Gewinnausschüttungen 108
VI. Zusammenfassung 112
§5 Gläubigerschützende Geschäftsführerpflichten 115
I. Haftungsrechtlich relevante Beteiligung des nicht förmlich zum
Geschäftsführer bestellten Gesellschafters 115
1. Der Gesellschafter als „faktischer Geschäftsführer 115
2. Der Gesellschafter als Mittäter oder Teilnehmer an Delikten des
Geschäftsführers 118
3. Zusammenfassung 119
II. Haftung wegen Verletzung der Insolvenzantragspflicht (§64 GmbHG) 120
1. Die Funktionsschwächen der Insolvenzantragspflicht 121
a) Das Defizit des Merkmals Zahlungsunfähigkeit: Verspätetes
Eingreifen 121
b) Das Defizit des Merkmals Überschuldung: Mangelnde
Operabilität 122
aa) Das prognostische Element des Überschuldungstatbestands . 122
bb) Konsequenzen aus der Prognoseabhängigkeit des Über-
schuldungsmerkmals 125
2. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen die Insolvenzantragspflicht ... 126
a) Das Konzept der Rechtsprechung 127
b) Die Einordnung des § 64 II GmbHG als einheitliche und
abschließende Grundlage für die Erstattung des gesamten
Quotenschadens 129
c) Die Einbeziehung der Neugläubiger in den Quotenersatz nach
§ 64 II 1 GmbHG und die Abhängigkeit eines weiteren Aus¬
gleichs von den vorvertraglichen Haftungsregeln 132
d) Zur Frage der mangelnden Praktikabilität des Ersatzes des
Quotenschadens 134
3. Zusammenfassung 135
Inhaltsverzeichnis XVII
III. Haftung wegen Verletzung der Buchführungspflicht 135
1. Die Haftung aus den §§41, 43 II GmbHG 135
2. Die Haftung aus §41 GmbHG i.V.m. §823 II BGB 136
3. Die Haftung aus § 331 HGB i.V.m. § 823 II BGB 139
4. Die Haftung aus § 82 II Nr. 2 GmbHG i.V.m. § 823 II BGB 140
5. Zusammenfassung 141
IV. Die Bankrottdelikte (§§283 ff. StGB) als Grundlage zivilrechtlicher
Haftung 141
1. Die Schutzgesetzeigenschaft der §§283ff. StGB 142
2. Das Problem des Interessenwiderstreits 144
3. Die Relevanz der einzelnen Bankrotthandlungen für die Gesell¬
schafterhaftung 145
a) Die Buchdelikte (§§283 I Nr. 5-7, 283b StGB) 146
b) Die „vermögensbezogenen Bankrotthandlungen nach Eintritt
der Krise (§283 I Nr. 1-4, 8 StGB) 146
c) Herbeiführung der Insolvenz durch Bankrotthandlungen vor
Eintritt der Krise (§283 II StGB) 147
4. Zusammenfassung 149
V. Haftung wegen Verletzung der Aufsichtspflicht (§130 OWiG) 149
1. Der mögliche Inhalt einer Haftungserweiterung 149
2. Die Schutzgesetzeigenschaft 150
§ 6 Gesellschafterhaftung nach den Regeln der Insolvenzanfechtung
(§§ 129ff. InsO) 153
I. Allgemein-systematische Unterschiede der tatbestandlichen
Anknüpfung 154
1. Der haftungsbegründende Vorgang: stammkapitalverletzende
Auszahlung von Gesellschaftsvermögen versus gläubigerbenach¬
teiligende Rechtshandlung 155
2. Der maßgebliche Zeitpunkt: Verletzung des Stammkapitals versus
Zahlungsunfähigkeit bzw. Zeitraum vor Insolvenzantragstellung . . 158
II. Die Tatbestände der besonderen Insolvenzanfechtung 160
1. Die Deckungsanfechtung (§§ 130f. InsO) 160
2. Die Anfechtung wegen unmittelbarer Gläubigerbenachteiligung
nach § 132 InsO 161
III. Die Tatbestände der allgemeinen Insolvenzanfechtung 163
1. Die Anfechtung unentgeltlicher Leistungen (§ 134 InsO) und ihre
Abhängigkeit von den gesellschaftsrechtlichen Regeln der Gewinn¬
ausschüttung 163
2. Die Vorsatzanfechtung (§ 133 InsO) 166
a) Die Vorsatzvermutung bei unmittelbar benachteiligenden
Verträgen im Zeitraum von zwei Jahren vor Stellung des
Insolvenzantrags (§ 133 II InsO) 166
aa) Allgemeine Folgerungen aus der Anwendung des § 133 II
InsO auf Verträge zwischen Gesellschafter und Gesellschaft . 167
bb) Die Behandlung gesellschaftsrechtlich zulässiger Gewinn¬
ausschüttungen 170
b)Der Grundtatbestand der Vorsatzanfechtung (§133 I InsO) .... 172
IV. Rechtsfolgenseitige Unterschiede: Insolvenzanfechtung versus
Erstattung verbotener Rückzahlungen 175
1. Der Grundsatz des Naturalausgleichs 175
2. Sekundäre Ausgleichsansprüche: Wert-, Schadens- und Nutzungs¬
ersatz 176
XVIII Inhaltsverzeichnis
3. Die Privilegierung des Empfängers unentgeltlicher Leistungen und
ihre grundsätzliche Suspendierung bei stammkapitalverletzenden
Zuwendungen 178
4. Die Berücksichtigung einer Gegenleistung 179
V. Zusammenfassung 181
3. Kapitel. Kritik von Begründungsansätzen für eine rechtsfortbildende
Gesellschafterhaftung 183
§ 7 Der Grundsatz der Dispositionsfreiheit der Gesellschafter und allge¬
meine Vorgaben für seine Einschränkung durch Rechtsfortbildung ... 183
I. Der Grundsatz der gesellschafterlichen Dispositionsfreiheit als
positivrechtlicher Befund 184
1. Die maßgeblichen Haftungstatbestände des GmbHG 184
2. Der systematische und historische Auslegungsbefund des GmbHG:
Dispositions- und Haftungsfreiheit der Gesellschafter hinsichtlich
der Leitung der Gesellschaft 185
II. Methodologische Gründe für eine den Grundsatz der Dispositions¬
freiheit korrigierende Gesellschafterhaftung 186
1. Die Einordnung der außerpositiven Gesellschafterhaftung als
gesetzeskorrigierende Rechtsfortbildung 186
2. Gründe für die Legitimität einer gesetzeskorrigierenden Gesell¬
schafterhaftung 188
a) Ursprüngliche und nachträgliche Defizite der historischen
Entscheidung für den enumerativen Kapitalschutz 189
aa) Die schmale sachanalytische Basis für die gesetzliche
Verankerung der Dispositionsfreiheit • 189
bb) Die Fehlvorstellung hinsichtlich der Funktionsfähigkeit
des gesetzlichen Kapitalschutzes 191
cc) Die Überschätzung der natürlichen Korrespondenz von
Gesellschafter- und Gläubigerinteressen: Pluralistische
Gesellschafterstruktur und Maß des Eigenkapitals 191
b) Der gesetzgeberische Reformverzicht Und die spezifische
Eignung der Regelungsmaterie für eine Rechtsfortbildung 195
c) Der grundsätzliche Konsens über das Erfordernis einer rechts¬
fortbildenden Gesellschafterhaftung 196
III. Systematische Vorgaben für die rechtsfortbildende Gesellschafter¬
haftung 196
1. Der Vorrang der materiellen Begründung einer Haftung im Innen¬
verhältnis nach dem Grundsatz der Haftiingskanalisierung 197
2. Der Vorrang der Verhaltens-bzw. Verschuldensverantwortlichkeit . 198
3. Das Verbot der rechtsfortbildenden Entwicklung von vorsatzun¬
abhängigen Haftungstatbeständen außerhalb von Sonderver¬
bindungen 199
4. Der Vorrang der Verantwortlichkeit nach dem Kausalitätsprinzip
bzw. der Schadensersatzhaftung 199
IV Zusammenfassung 200
§ 8 Deliktische Haftungsgrundlagen mit generalklaiiselartiger Regel¬
struktur (§§ 826, 823 II BGB i.V.m. §266 StGB) 202
I. Die Haftung wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach
§826 BGB 202
Inhaltsverzeichnis XIX
1. Die Notwendigkeit einer spezifisch gesellschaftsrechtlichen Be¬
gründung zur Konkretisierung des Merkmals der Sittenwidrigkeit . 203
2. Das Problem des Vorsatznachweises und des subjektiven Elements
der Sittenwidrigkeit 208
3. Die Systemwidrigkeit der Außenhaftung 210
4. Zusammenfassung 211
II. Die Haftung aus § 823 II BGB i.V.m. § 266 StGB 211
1. Die Einordnung von § 266 StGB als Schutzgesetz und der allge¬
meine Rahmen einer möglichen Haftung 212
2. Die tatbestandsausschließende Wirkung des Einvernehmens der
Gesellschafter und deren privatrechtsakzessorische Begrenzung ... 213
3. Die Ablehnung autonom-strafrechtlicher Dispositionsschranken .. 215
4. Zusammenfassung 220
§9 Die sogenannte Durchgriffshaftung 221
I. Die Durchgriffshaftung als eigenständiges Haftungskonzept in
Literatur und Rechtsprechung 222
1. Die allgemeine dogmatische Rechtfertigung der Durchgriffshaftung 223
2. Fallgruppen 228
a) Vermögensvermischung 228
b) („Äußere ) Sphärenvermischung 229
c) Materielle Unterkapitalisierung 230
d) Missbräuchliche Organisation bzw. allgemeiner Institutsmiss¬
brauch 235
e) Existenzvernichtende Eingriffe 237
f) Die Verknüpfung verschiedener Kriterien als Durchgriffsgrund . 237
3. Die Rechtsfolgen 238
II. Die methodischen und dogmatischen Defizite der Durchgriffslehre . . 239
1. Infragestellung der rechtlichen Trennung und Begriff der Durch¬
griffshaftung 240
2. Das methodische und dogmatische Defizit der Haftungsbe¬
gründung: Der angebliche Verzicht auf eine Verhaltens- bzw.
Verschuldenshaftung 241
3. Die scheinbaren Vorzüge der Durchgriffshaftung: Umgehung des
Vorsatzerfordernisses für den Ersatz primärer Vermögensschäden,
unbeschränkte Haftung und Außenhaftung 244
III. Zusammenfassung 247
§ 10 Konzernspezifische Haftungskonzepte in Anlehnung an das
Aktienrecht 249
I. Überblick über die in der Praxis unter der TBB-Doktrin herrschen¬
den Annahmen 251
1. Die Ablehnung einer Analogie zur Gesellschafterhaftung im
faktischen Konzern (§§311, 317 AktG) 251
2. Analogie zu den aktienrechtlichen Regeln des Vertragskonzerns
(§§302 f. AktG) insbesondere im qualifizierten faktischen Konzern 252
a) Die allgemeine Begründung der Analogie 253
b) Das Konzernverhältnis 253
c) Objektiver Missbrauch der beherrschenden Gesellschafter¬
stellung 255
aa) Verhaltens- versus Zustandshaftung 255
bb) Unangemessene Beeinträchtigung des Eigeninteresses 256
XX Inhaltsverzeichnis
cc) Kausalität der Leitungsmaßnahmen für Nachteile und das
Kriterium der Unmöglichkeit des Einzelausgleichs 257
dd) Beweislast 259
d) Rechtsfolgen 260
II. Die drei wesentlichen Defizite der Konzernhaftungs-Doktrin 261
1. Der GmbH-rechtliche Grundsatz der Dispositionsfreiheit als
grundsätzliches Hindernis einer Analogie zum Aktienkonzernrecht 262
2. Die mangelnde Stichhaltigkeit der konzernspezifischen Korrektur
des Grundsatzes der Dispositionsfreiheit 264
3. Die Defizite der Übertragung der unternehmensvertraglichen
Haftung (§§302f. AktG) auf den faktischen Konzern 266
III. Verbleibende Möglichkeiten einer Anknüpfung an das Aktienkon¬
zernrecht 269
IV. Zusammenfassung 271
§ 11 Rechtsfortbildende Verhaltenspflichten des Gesellschafters 272
I. Die Rückbindung der rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung an
die Geschäftsführerhaftung (§§43 II GmbHG, 670 BGB) 272
1. Die Suspendierung der allgemeinen Geschäftsführerhaftung durch
den Grundsatz der Dispositionsfreiheit 273
2. Die (Fremd-)Geschäftsführerhaftung als Grundlage einer rechts¬
fortbildenden Gesellschafterhaftung 275
3. Aufwendungsersatz nach den §§670, 683 S. 1 BGB bei vollständiger
Ausrichtung des Gesellschaftsunternehmens auf externe Interessen
des Gesellschafters 278
4. Zusammenfassung 279
II. Die These von der gläubigerschützenden Pflichtbindung im Stadium
der Unterbilanz 280
III. Die These vom Verbot existenzvernichtender Eingriffe 281
1. Defizite der normativen Grundlage 283
2. Defizite des Kriteriums „Existenzvernichtung als Anknüpfungs¬
punkt der Verhaltenshaftung 285
3. Zusammenfassung 287
4. Kapitel. Die rechtsfortbildende Gesellschafterhaftung für Verletzung
der Zweckförderungspflicht 289
§ 12 Dogmatische Einordnung der sogenannten Treupflicht 289
I. Vorbemerkungen 289
II. Der Gesellschaftsvertrag als Grundlage der Treupflichten bei allen
Gesellschaftsformen 292
1. Gesellschaftsvertrag und Treupflicht im Personengesellschaftsrecht 292
2. Gesellschaftsvertrag und Treupflicht bei den Kapitalgesellschaften . 293
III. Die unterschiedliche Qualität der Treupflichten: Soziale Treupflicht
als Leistungspflicht und individuelle Treupflicht als Schutzpflicht .... 299
1. Die soziale Treupflicht als gesellschaftsvertragliche Leistungspflicht 300
a) Die Identifikation der sozialen Treupflicht als Zweckförderungs¬
pflicht und deren Qualifikation als vertragliche Leistungspflicht . 300
b) Die Unterscheidung zwischen uneigennützigen und eigennützi¬
gen Befugnissen: absolute und relative Zweckbindung 302
c) Die im Grundsatz alleinige Aktivlegitimation des Verbandes .... 304
2. Die individuelle Treupflicht als Schutzpflicht 306
Inhaltsverzeichnis XXI
a) Die Einordnung als Schutzpflicht im Sinne von §241 II BGB . . . 306
b) Die wertungsmäßige Rechtfertigung von Schutzpflichten im
Verhältnis zwischen den Gesellschaftern bei verselbständigten
Gesellschaften 309
3. Andere Kategorisierungen und deren Defizite 312
a) Die Unterscheidung der Treu- bzw. Loyalitätspflichten von den
Sorgfaltspflichten 312
b) Treupflichten und Rechtsmissbrauch 315
IV. Zusammenfassung 315
§ 13 Der gläubigerschützende Charakter der Zweckförderungspflicht:
Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung 317
I. Gläubigerschutz durch Schutz des Gesellschaftsvermögens in der
pluralistischen Gesellschaft (reflexiver Gläubigerschutz) 317
1. Der Schutz des Befriedigungsinteresses der Gläubiger durch die
Zweckförderungspflicht in der pluralistischen Gesellschaft 317
2. Die Zufälligkeit und Heimlichkeit des reflexiven Gläubigerschutzes 318
II. Das Kriterium des Eigeninteresses 319
1. Der Streitstand zur Frage des Eigeninteresses der GmbH 319
2. Einwände gegen die Verwendung des Begriffs „Eigeninteresse :
Die Maßgeblichkeit des Gläubigerinteresses 320
III. Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung als Grundlage der
rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung zum Schütze der Gläubiger 321
1. Die dezentrale Gewinnverfolgung als Gegenstand der Verkehrser¬
wartung und die Effizienz der Bindung an das Gewinnziel 322
2. Die normative Verankerung der Bindung an das dezentrale
Gewinnziel 322
a) Die normative Typizität der dezentralen Gewinnverfolgung im
Kapitalgesellschaftsrecht 323
b) Die gesetzliche Publizität der dezentralen Gewinnverfolgung . . . 324
aa) Die Publizität des Unternehmensgegenstands als Ausgangs¬
punkt 324
bb) Die Publizität hinsichtlich des Gesellschaftszwecks und des
Gewinnziels 325
c) Das Verhältnis der Publizität zur Zweckfreiheit bzw. zur
Satzungsänderung und Satzungsdurchbrechung 329
d) Das Verhältnis des Gewinnziels zum sogenannten Unterneh¬
mensinteresse 332
e) Haftungsbeschränkte Rechtsformen ohne normtypische
Gewinnverfolgung 336
3. Haftungsrechtliche Konsequenzen: Die Notwendigkeit der
Außenbindung an das dezentrale Gewinnziel 338
a) Die konsequente Gewährleistung der Außenbindung im
Aktienrecht 338
b) Die mangelnde haftungsrechtliche Gewährleistung der Außen¬
bindung im positivgesetzlichen GmbH-Recht 339
c) Die Publizität des Gesellschaftszwecks als Anknüpfung für die
rechtsfortbildende Gewährleistung der Außenbindung 340
d) Hinweise auf die rechtsfortbildende Gewährleistung der Außen¬
bindung in der Rechtsprechung des BGH; insbesondere die
Klöckner-Entscheidung 341
e) Die spezifisch gesellschaftsrechtliche Drittwirkung der Zweck¬
förderungspflicht als Haftungsgrundlage 344
XXII Inhaltsverzeichnis
f) Abgrenzung gegenüber der Lehre von der Erklärungshaftung . . . 346
4. Die Einbeziehung der gesetzlichen Gläubiger in den rechtsfort¬
bildenden Haftungsschutz 347
5. Zur Effektivität einer publizitätsbezogenen Außenbindung:
Konsequenzen der Entbindung vom Gewinnziel 348
a) Besondere Erwägungen im Hinblick auf Idealzweckgesellschaf¬
ten: die Vertretbarkeit einer (eingeschränkten) Risikoerhöhung . . 349
b) Schutzmechanismen als Rechtsfolge der publizitätswirksamen
Entbindung vom Gewinnziel 351
aa) Die Pflicht zum Hinweis auf die Entbindung vom Gewinn¬
ziel im Rechtsverkehr 351
bb) Der Wegfall der Voraussetzungen der positiven Fortfüh¬
rungsprognose 353
cc) Die Analogie zum konzernrechtlichen Verlustausgleich
(§§ 302 f. AktG) bei satzungsmäßiger Verfolgung externer
Vermögensinteressen 355
c) Das Zusammenspiel der Schutzmechanismen bei einer satzungs¬
mäßigen Entbindung vom dezentralen Gewinnziel 358
IV. Zusammenfassung 358
§ 14 Die individuelle Verantwortlichkeit des Gesellschafters: Pflichtver¬
letzung und Verschulden 361
I. Allgemeine Vorgaben für den gläubigerschützenden Inhalt der
Zweckförderungspflicht 361
1. Die Bewertung unternehmerischer Entscheidungen am Maßstab
des Gewinnziels 362
a) Der maßgebliche Gewinnbegriff: Erwartungswert, verschiedene
Gewinnarten, Risikoneigung, shareholder-value 362
b) Die negative Operationalisierung der Gewinnverfolgung und
die Anerkennung eines unternehmerischen Ermessensspielraums 364
c) Die Ermessenskontrolle nach dem Maßstab der Evidenz 366
d) Grenzen einer weiteren Konkretisierung der Entscheidungs¬
bewertung durch die business judgement rule 367
2. Die Abgrenzung gegenüber der Pflichtbindung des Fremdge¬
schäftsführers 371
a) Die Unterscheidung zulässiger Gewinnausschüttungen von
Störungen der Gewinnverfolgung pro futuro 371
b) Das Erfordernis der spezifischen Einflussnahme auf die
Geschäftsführung 374
aa) Die grundsätzliche Haftungsfreiheit des passiven Gesell¬
schafters und ihre Grenzen 374
bb) Haftungsrelevante Einflussnahme als Geschäftsführer durch
Weisung und sonstige aktive Einflussnahme 376
cc) Unterlassungsverantwortlichkeit des nicht-passiven Gesell¬
schafters außerhalb des Wirkungsbereichs seiner konkreten
Einwirkungen 378
dd) Einflussnahme durch gesellschaftsexternes Verhalten und
Verantwortlichkeit des Gesellschafter-Gesellschafters 380
3. Zusammenfassung 381
II. Das Verschuldenserfordernis und seine Präzisierung 382
1. Die grundsätzliche Geltung des Verschuldenserfordernisses und
sein Bezugspunkt 383
Inhaltsverzeichnis XXIII
2. Der Ausschluss des Vorsatzerfordernisses 384
3. Die Konkretisierung der haftungsbegründenden Fahrlässigkeit .... 386
a) Die Ablehnung qualifizierter Anforderungen an die Fahr¬
lässigkeit 386
aa) Der Gesichtspunkt der Bewertungsunschärfe unterneh¬
merischen Entscheidens - Abgrenzung zwischen dem
Evidenzkriterium und grober Fahrlässigkeit 386
bb) Der Gedanke des § 93 V 2 AktG 387
cc) Der Gedanke der Arbeitnehmerhaftung 389
b) Die grundsätzliche Übernahme des Sorgfaltsmaßstab aus § 43 I
GmbHG 391
4. Zusammenfassung 393
III. Typisierung relevanter Verstöße gegen das Gebot dezentraler
Gewinnverfolgung 393
1. Unterkapitalisierung und Abweichung von den Regeln ordnungs¬
gemäßer Finanzplanung 394
a) Die mangelnde Aussagekraft des Kriteriums der materiellen
Unterkapitalisierung 394
b) Die evidente Verletzung der Regeln ordnungsgemäßer Finanz¬
planung 396
c) Abgrenzung gegenüber den Regeln des Kapitalersatzes bzw.
zum Kriterium der Finanzierungsverantwortung 398
d) Abgrenzung gegenüber der Insolvenzverschleppungshaftung . . . 403
e) Zusammenfassung 405
2. Vermögensentzug 406
a) Bloße Wertentziehung 406
b) Funktionsentzug 407
c) Zusammenfassung 407
3. Sphärenüberschneidung 408
a) Das grundsätzliche Gebot der Sphärentrennung und der
Maßstab des Drittvergleichs 408
b) Wettbewerbsverbot und Respektierung von Geschäftschancen .. 412
aa) Die Geltung des Wettbewerbsverbots und des Verbots der
externen Verwertung von Geschäftschancen für den GmbH-
Geschäftsführer 412
bb) Die Geltung des Wettbewerbsverbots und des Verbots der
externen Verwertung von Geschäftschancen für den Gesell¬
schafter 413
(l)Das Erfordernis gläubigerschützender Wettbewerbs¬
sanktionen 413
(2) Einzelheiten des Wettbewerbsschutzes: Mindesteinfluss
des Gesellschafters, persönliche und sachliche Reichweite,
Einordnung als Satzungsbestandteil, Wirkungen 416
cc) Personelle Überschneidungen bei Einsetzung von Fremd¬
geschäftsführern 420
c) Betriebsaufspaltung 420
d) Zusammenfassung 421
4. „Normale Managementfehler 423
a) Die Rechtfertigung der Einbeziehung „normaler Management-
fehler 423
XXIV Inhaltsverzeichnis
b) Grundsätzliche Weiterverweisung auf die Formulierung von
Geschäftsführerpflichten und einzelne Beispiele 425
aa) Die Inkaufnahme unverhältnismäßiger Risiken 425
bb) Abschluss von Geschäften zu nicht marktgerechten
Bedingungen 427
cc) Hingabe von Vermögensbestandteilen bzw. Eingehung von
Verbindlichkeiten ohne realistischen Vorteil 427
dd) Nicht-Verfolgung von Chancen und Ansprüchen 428
ee) Normverletzungen mit der Folge von Ersatzansprüchen
oder Bußgeldern zu Lasten des Gesellschaftsvermögens .... 428
ff) Allgemeine Organisationspflichten 429
c) Zusammenfassung 430
§ 15 Rechtsfolgen und weitere Einzelheiten der gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung 432
I. Der Schadensersatzanspruch und sonstige Rechtsfolgen 432
1. Der Schadensersatzanspruch der Gesellschaft und seine Abgren¬
zung zu anderen Haftungsmechanismen 432
2. Die Frage des Nachteilsausgleichs 434
3. Das Verhältnis zu den innergesellschaftlichen Verfahrensregeln:
Die Entbehrlichkeit einer Beschlussanfechtung und die mangelnde
Verbindlichkeit der Weisung 436
4. Auswirkungen des Gebots der dezentralen Gewinnverfolgung auf
Dispositionen über die Haftung des (Fremd-)Geschäftsführers .... 438
5. Zusammenfassung 442
II. Das Beweisproblem 442
1. Die haftungsbegründende Pflichtverletzung (§286 ZPO) 443
a) Die spezifische Einflussnahme des Gesellschafters 443
b) Der Verstoß gegen das dezentrale Gewinnziel (§ 93 II 2 AktG
analog) 445
aa) Die entsprechende Anwendung von § 93 II 2 AktG 445
bb) Die Reichweite der Beweislastumkehr 446
2. Haftungsausfüllende Kausalität bzw. Schadensumfang (§287 ZPO) 449
a) Die Anwendbarkeit des §287 ZPO 449
b) Beschränkte und unbeschränkte Haftung als Problem des
Kausalnachweises 450
c) Das Beweisproblem bei Verstößen gegen das Wettbewerbsverbot
und seine Überwindung analog den §§ 113 I HGB, 88 II AktG . . 452
3. Zusammenfassung 453
III. Die Abhängigkeit der Haftung vom Eintritt der Gesellschaftsinsolvenz 454
1. Der Eintritt der Insolvenz als materiellrechtliche Haftungsvoraus¬
setzung analog den §§9b I, 31 II, III 1, 43 III 2 und 3 GmbHG ... 454
2. Die Geltendmachung durch den Insolvenzverwalter und die
Durchsetzungsbefugnis der Gläubiger 455
3. Zusammenfassung 456
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 457
Literaturverzeichnis 481
Sachverzeichnis 501
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Inhaltsübersicht
Einleitung 1
1. Kapitel. Grundlagenprobleme 5
§ 1 Das Rechtsinstitut „juristische Person" und die Haftungsbeschränkung 5
I. Der haftungsrelevante Unterschied zwischen natürlichen und
juristischen Personen und seine rechtliche Berücksichtigung 6
II. Die Ablehnung der Haftungsexklusivität als Element der juristischen
Person bzw. der Rechtsfähigkeit 8
III. Zusammenfassung 16
§2 Das Postulat der Korrespondenz von Herrschaft und Haftung 18
I. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als fundamentales
Rechtsprinzip 18
II. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als wettbewerbs¬
funktionales Postulat 23
III. Zusammenfassung 29
§ 3 Die Haftungsbeschränkung aus der Perspektive der ökonomischen
Analyse des Rechts 31
I. Effekte der Haftungsbeschränkung 31
II. Die grundsätzliche Effizienz der gesetzlichen Haftungsbeschränkung
als dispositive Vertragsregel und als gesetzliches Privileg 38
III. Funktionsspezifische Grenzen der Haftungsbeschränkung 54
2. Kapitel. Positivrechtliche Grundlagen einer gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung und ihre Funktionsdefizite 75
§4 Das Ausschüttungsverbot (§§30 f. GmbHG) 75
I. Das Fehlen materieller Kapitalisierungsanforderungen und die
geringe Höhe des gesetzlichen Mindestkapitals 76
II. Das geschützte Mindestvermögen und seine Berechnung
(§ 30 I GmbHG) 79
III. Die Beschränkung des Schutzes auf „Auszahlungen an Gesellschafter"
(§30 I GmbHG) 85
IV. Die Rechtsfolgen des Ausschüttungsverbots (§31 GmbHG) 94
V. Die relative Schwäche der Vermögensbindung im Vergleich zum
Aktienrecht 106
VI. Zusammenfassung 112
§ 5 Gläubigerschützende Geschäftsführerpflichten 115
I. Haftungsrechtlich relevante Beteiligung des nicht förmlich zum
Geschäftsführer bestellten Gesellschafters 115
II. Haftung wegen Verletzung der Insolvenzantragspflicht (§ 64 GmbHG) 120
III. Haftung wegen Verletzung der Buchführungspflicht 135
IV. Die Bankrottdelikte (§§283 ff. StGB) als Grundlage zivilrechtlicher
Haftung 141
V. Haftung wegen Verletzung der Aufsichtspflicht (§ 130 OWiG) 149
X Inhaltsübersicht
§ 6 Gesellschafterhaftung nach den Regeln der Insolvenzanfechtung
(§§ 129ff. InsO) 153
I. Allgemein-systematische Unterschiede der tatbestandlichen
Anknüpfung 154
II. Die Tatbestände der besonderen Insolvenzanfechtung 160
III. Die Tatbestände der allgemeinen Insolvenzanfechtung 163
IV. Rechtsfolgenseitige Unterschiede: Insolvenzanfechtung versus
Erstattung verbotener Rückzahlungen 175
V. Zusammenfassung 181
3. Kapitel. Kritik von Begründungsansätzen für eine rechtsfortbildende
Gesellschafterhaftung 183
§ 7 Der Grundsatz der Dispositionsfreiheit der Gesellschafter und allge¬
meine Vorgaben für seine Einschränkung durch Rechtsfortbildung . 183
I. Der Grundsatz der gesellschafterlichen Dispositionsfreiheit als
positivrechtlicher Befund 184
II. Methodologische Gründe für eine den Grundsatz der Dispositions¬
freiheit korrigierende Gesellschafterhaftung 186
III. Systematische Vorgaben für die rechtsfortbildende Gesellschafter¬
haftung 196
IV. Zusammenfassung 200
§ 8 Deliktische Haftungsgrundlagen mit generalklauselartiger Regel¬
struktur (§§826, 823 II BGB i.V.m. §266 StGB) 202
I. Die Haftung wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach
§ 826 BGB 202
II. Die Haftung aus §823 II BGB i.V.m. §266 StGB 211
§9 Die sogenannte Durchgriffshaftung 221
I. Die Durchgriffshaftung als eigenständiges Haftungskonzept in
Literatur und Rechtsprechung 222
II. Die methodischen und dogmatischen Defizite der Durchgriffslehre . . 239
III. Zusammenfassung 247
§ 10 Konzernspezifische Haftungskonzepte in Anlehnung an das
Aktienrecht 249
I. Überblick über die in der Praxis unter der TBB-Doktrin herrschen¬
den Annahmen 251
II. Die drei wesentlichen Defizite der Konzernhaftungs-Doktrin 261
III. Verbleibende Möglichkeiten einer Anknüpfung an das Aktienkon-
zernrecht 269
IV. Zusammenfassung 271
§ 11 Rechtsfortbildende Verhaltenspflichten des Gesellschafters 272
I. Die Rückbindung der rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung an
die Geschäftsführerhaftung (§§43 II GmbHG, 670 BGB) 272
II. Die These von der gläubigerschützenden Pflichtbindung im Stadium
der Unterbilanz 280
III. Die These vom Verbot existenzvernichtender Eingriffe 281
Inhaltsübersicht XI
4. Kapitel. Die rechtsfortbildende Gesellschafterhaftung für Verletzung
der Zweckförderungspflicht 289
§ 12 Dogmatische Einordnung der sogenannten Treupflicht 289
I. Vorbemerkungen 289
II. Der Gesellschaftsvertrag als Grundlage der Treupflichten bei allen
Gesellschaftsformen 292
III. Die unterschiedliche Qualität der Treupflichten: Soziale Treupflicht
als Leistungspflicht und individuelle Treupflicht als Schutzpflicht . 299
IV. Zusammenfassung 315
§ 13 Der gläubigerschützende Charakter der Zweckförderungspflicht:
Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung 317
I. Gläubigerschutz durch Schutz des Gesellschaftsvermögens in der
pluralistischen Gesellschaft (reflexiver Gläubigerschutz) 317
II. Das Kriterium des Eigeninteresses 319
III. Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung als Grundlage der
rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung zum Schütze der Gläubiger 321
IV. Zusammenfassung 358
§ 14 Die individuelle Verantwortlichkeit des Gesellschafters: Pflichtver¬
letzung und Verschulden 361
I. Allgemeine Vorgaben für den gläubigerschützenden Inhalt der
Zweckförderungspflicht 361
II. Das Verschuldenserfordernis und seine Präzisierung 382
III. Typisierung relevanter Verstöße gegen das Gebot dezentraler
Gewinnverfolgung 393
§ 15 Rechtsfolgen und weitere Einzelheiten der gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung 432
I. Der Schadensersatzanspruch und sonstige Rechtsfolgen 432
II. Das Beweisproblem 442
III. Die Abhängigkeit der Haftung vom Eintritt der Gesellschafts¬
insolvenz 454
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 457
Literaturverzeichnis 481
Sachverzeichnis 501
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 1
1. Kapitel. Grundlagenprobleme 5
§ 1 Das Rechtsinstitut „juristische Person" und die Haftungsbeschränkung 5
I. Der haftungsrelevante Unterschied zwischen natürlichen und
juristischen Personen und seine rechtliche Berücksichtigung 6
1. Das Fehlen eines originären Interesses der verselbständigten
Organisation 6
2. Mitgliederhaftung als eine von verschiedenen Gestaltungen zur
Bewältigung der geringeren Haftungssensibilität verselbständigter
Organisationen 7
II. Die Ablehnung der Haftungsexklusivität als Element der juristischen
Person bzw. der Rechtsfähigkeit 8
1. Verengung von vertraglichen sowie gesetzlichen Gestaltungsspiel¬
räumen und das Problem der Konkretisierung der statusrelevanten
Haftungsform 9
2. „Sachgesetzlichkeiten" der Rechtsfähigkeit verselbständigter
Organisationen 10
3. Das Element der Haftungsexklusivität im positiven Recht 12
a) Das Verhältnis der Statusfrage zur Mitgliederhaftung im Recht
der Vereine 12
b) Das Verhältnis der Statusfrage zur Mitgliederhaftung im Recht
der Personengesellschaften 13
4. Das Erfordernis eines besonderen Haftungsgrundes für die Mit¬
gliederhaftung als Folge der Positivierung des Gläubigerschutzes . . 15
III. Zusammenfassung 16
§2 Das Postulat der Korrespondenz von Herrschaft und Haftung 18
I. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als fundamentales
Rechtsprinzip 18
1. Bestimmung des Prinzipieninhalts 19
2. Begründungsdefizite bei der Abstimmung mit gegenläufigen
Prinzipien: Selbstverantwortung der Gläubiger und Förderung
unternehmerischer Initiative 20
3. Begründungsdefizite auf der Regelebene 21
II. Die Korrespondenz von Herrschaft und Haftung als wettbewerbs¬
funktionales Postulat 23
1. „Herrschaftshaftung" als Funktionsbedingung des (Leistungs-)
Wettbewerbs 23
2. Unzutreffende Argumente gegen die Wettbewerbsrelevanz der
„Herrschaftshaftung" 23
a) Marginalität der Gesellschafterhaftung im Verhältnis zum
typischen Schuldenvolumen von Unternehmen 24
b) Mangelnde Steuerbarkeit des Unternehmensrisikos 24
c) Einwände gegen die Steuerungsempfindlichkeit des Gesell¬
schafters bzw. gegen die „Auslese-Wirkung" der Haftung 25
XIV Inhaltsverzeichnis
d) Haftungsbeschränkung als sozialstaatliche Korrektur des
Wettbewerbs 26
3. Die Defizite der wettbewerbsfunktionalen Rechtfertigung des
herrschaftsbedingten Haftungsprinzips 27
a) Die Haftungsbeschränkung als Gegenstand des Wettbewerbs . 27
b) Haftungsbeschränkung und Konzentration 27
c) Die Konturlosigkeit des Herrschaftskriteriums 28
III. Zusammenfassung 29
§ 3 Die Haftungsbeschränkung aus der Perspektive der ökonomischen
Analyse des Rechts 31
I. Effekte der Haftungsbeschränkung 31
1. Effekte auf Seiten der Gesellschafter 31
a) Senkung von Kontrollkosten der Gesellschafter 31
b) Förderung der Übertragbarkeit von Gesellschaftsanteilen 32
c) Erleichterung der Initiierung von Risikounternehmungen und
Diversifikation 33
2. Effekte auf Seiten der Gläubiger 34
a) Mögliche Kostenvorteile durch die Risikozuweisung an vertrag¬
liche Kreditgläubiger 34
b) Externe Effekte und persönlicher Risikoanreiz („moral hazard")
durch die Risikozuweisung an Deliktsgläubiger 36
3. Zusammenfassung 37
II. Die grundsätzliche Effizienz der gesetzlichen Haftungsbeschränkung
als dispositive Vertragsregel und als gesetzliches Privileg 38
1. Die Haftungsbeschränkung gegenüber vertraglichen Gläubigern . 38
a) Die kapitalgesellschaftsrechtliche Haftungsbeschränkung als
dispositive Vertragsklausel (nexus-of-contracts-Lehre) 38
b) Die grundsätzliche Effizienz der durch die Haftungsbeschrän¬
kung bedingten Risikoverteilung 40
c) Die Ablehnung einer Privilegierung „schützwürdiger" Vertrags¬
gläubiger 42
2. Die Haftungsbeschränkung gegenüber deliktischen Gläubigern als
gesetzliches Privileg 45
a) Der empirische Befund 45
b) Externalität und Investitionsanreiz 46
c) Deliktsspezifischer Versicherungsschutz als Alternative zur
Haftungsbeschränkung 47
d) Senkung des Risikoanreizes durch Handelndenhaftung 48
e) Abschwächung der Haftungswirkungen durch höhenmäßige
Begrenzung des Durchgriffs 50
f) Der Risikoanreiz als nicht gesellschaftsrechtsspezifisches
Phänomen und die Gefahr der Umgehung einer Gesellschafter¬
haftung 51
g) Die Haftungsbeschränkung als allgemeine Regel und die
externalisierungsbedingte Zulassung von Ausnahmen 53
3. Zusammenfassung 53
III. Funktionsspezifische Grenzen der Haftungsbeschränkung 54
1. Die dezentrale Gewinnverfolgung als ökonomische Funktions¬
bedingung der Haftungsbeschränkung 55
a) Dezentrale Gewinnverfolgung als Bedingung der Risikoabrede
mit den vertraglichen Gläubigern 55
Inhaltsverzeichnis XV
aa) Die Gewinnmaximierung als empirisches Normalziel von
Unternehmen 56
bb) Die Gewinnverfolgung als dynamische Gewährleistung der
Existenz von Unternehmen 58
cc) Das Spannungsverhältnis zwischen zentraler und dezentraler
Gewinnverfolgung aus der Sicht der Gesellschafter 59
dd) Die Effizienz einer Bindung der Gesellschafter haftungs¬
beschränkter Gesellschaften an das dezentrale Gewinnziel . . 61
b) Dezentrale Gewinnverfolgung als Postulat zur Vermeidung der
Externalisierung deliktischer Haftungspotentiale 63
c) Vorgaben für den konkreten Inhalt einer etwaigen Gesellschaf¬
terhaftung: Evidenz der Störung und Schutz der passiven
Beteiligung 64
2. Die Ablehnung gesellschaftsstrukturspezifischer Schranken 66
a) Publikumsgesellschaft, personalistische Kapitalgesellschaft,
Einpersonengesellschaft 66
b) Konzerngesellschafter 67
aa) Haftungs- bzw. rechtsunabhängige Gründe für die organisa¬
torische Trennung von Unternehmen mit einheitlicher
Inhaberschaft 67
bb) Die grundsätzliche Geltung der Haftungsbeschränkung zu
Gunsten der Muttergesellschaft und die Zulassung störungs¬
spezifischer Ausnahmen 68
3. Zusammenfassung 71
2. Kapitel. Positivrechtliche Grundlagen einer gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung und ihre Funktionsdefizite 75
§4 Das Ausschüttungsverbot (§§30 f. GmbHG) 75
I. Das Fehlen materieller Kapitalisierungsanforderungen und die geringe
Höhe des gesetzlichen Mindestkapitals 76
II. Das geschützte Mindestvermögen und seine Berechnung
(§ 30 I GmbHG) 79
1. Die rechnerische Konzeption des Vermögensschutzes 79
2. Der Grundsatz der Bewertung nach handelsbilanziellen Fort¬
führungswerten 80
3. Prognosespielräume und die Frage der ausnahmsweisen Ansetzung
von Liquidationswerten 81
a) Die Gefahr einer unkontrollierbaren Überbewertung 81
b) Die Ansetzung von Liquidationswerten 82
c) Das Kriterium der existenzgefährdenden Ausschüttung als
Anknüpfung für die Ansetzung von Liquidationswerten bzw.
für die analoge Anwendung von §31 GmbHG 83
III. Die Beschränkung des Schutzes auf „Auszahlungen an Gesellschafter"
(§30 I GmbHG) 85
1. Der gesicherte Kern des Auszahlungskriteriums 86
2. Die Bewertung des entzogenen Gegenstands 87
a) Die Entziehung von Sachen und Rechten 87
b) Die Überlassung von Gegenständen zur Nutzung und Personal¬
überlassung 89
3. „Bloße Schädigung" und Vorteilsziehung zu Lasten des Gesell¬
schaftsvermögens ohne eine von den §§30 f. GmbHG erfasste
Auszahlung 91
XVI Inhaltsverzeichnis
a) Komplexe Leistungen 91
b) Externe Vorteilsziehung ohne konkrete Vermögenszuwendung
(Ausnutzung von Geschäftschancen, Abwälzung von Risiken etc.) 92
c) Risikogeschäfte 94
IV. Die Rechtsfolgen des Ausschüttungsverbots (§31 GmbHG) 94
1. Die nähere dogmatische Beschreibung des Erstattungsanspruchs
und seine systemimmanenten Grenzen 95
2. Inhaltliche Präzisierung des Erstattungsanspruchs aus
§31 I GmbHG 96
3. Die Ausfallhaftung nach §31 III GmbHG 99
a) Die Geltung der allgemeinen Schranken des Ausschüttungs¬
verbots für die Ausfallhaftung 99
b) Die Beschränkung der Ausfallhaftung auf das Stammkapital . 99
c) Die Haftung für Mitwirkung an einer rechtswidrigen
Ausschüttung 103
V. Die relative Schwäche der Vermögensbindung im Vergleich zum
Aktienrecht 106
1. Das geringere Mindestkapital und das Fehlen eines gebundenen
Reservekapitals 106
2. Der Grundsatz des unbeschränkten Zugriffs auf das Gesellschafts¬
vermögen 107
a) Die Flexibilität des Zugriffs in zeitlicher Hinsicht 107
b) Die Flexibilität des Zugriffs in gegenständlicher Hinsicht und
verdeckte Gewinnausschüttungen 108
VI. Zusammenfassung 112
§5 Gläubigerschützende Geschäftsführerpflichten 115
I. Haftungsrechtlich relevante Beteiligung des nicht förmlich zum
Geschäftsführer bestellten Gesellschafters 115
1. Der Gesellschafter als „faktischer Geschäftsführer" 115
2. Der Gesellschafter als Mittäter oder Teilnehmer an Delikten des
Geschäftsführers 118
3. Zusammenfassung 119
II. Haftung wegen Verletzung der Insolvenzantragspflicht (§64 GmbHG) 120
1. Die Funktionsschwächen der Insolvenzantragspflicht 121
a) Das Defizit des Merkmals Zahlungsunfähigkeit: Verspätetes
Eingreifen 121
b) Das Defizit des Merkmals Überschuldung: Mangelnde
Operabilität 122
aa) Das prognostische Element des Überschuldungstatbestands . 122
bb) Konsequenzen aus der Prognoseabhängigkeit des Über-
schuldungsmerkmals 125
2. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen die Insolvenzantragspflicht . 126
a) Das Konzept der Rechtsprechung 127
b) Die Einordnung des § 64 II GmbHG als einheitliche und
abschließende Grundlage für die Erstattung des gesamten
Quotenschadens 129
c) Die Einbeziehung der Neugläubiger in den Quotenersatz nach
§ 64 II 1 GmbHG und die Abhängigkeit eines weiteren Aus¬
gleichs von den vorvertraglichen Haftungsregeln 132
d) Zur Frage der mangelnden Praktikabilität des Ersatzes des
Quotenschadens 134
3. Zusammenfassung 135
Inhaltsverzeichnis XVII
III. Haftung wegen Verletzung der Buchführungspflicht 135
1. Die Haftung aus den §§41, 43 II GmbHG 135
2. Die Haftung aus §41 GmbHG i.V.m. §823 II BGB 136
3. Die Haftung aus § 331 HGB i.V.m. § 823 II BGB 139
4. Die Haftung aus § 82 II Nr. 2 GmbHG i.V.m. § 823 II BGB 140
5. Zusammenfassung 141
IV. Die Bankrottdelikte (§§283 ff. StGB) als Grundlage zivilrechtlicher
Haftung 141
1. Die Schutzgesetzeigenschaft der §§283ff. StGB 142
2. Das Problem des Interessenwiderstreits 144
3. Die Relevanz der einzelnen Bankrotthandlungen für die Gesell¬
schafterhaftung 145
a) Die Buchdelikte (§§283 I Nr. 5-7, 283b StGB) 146
b) Die „vermögensbezogenen" Bankrotthandlungen nach Eintritt
der Krise (§283 I Nr. 1-4, 8 StGB) 146
c) Herbeiführung der Insolvenz durch Bankrotthandlungen vor
Eintritt der Krise (§283 II StGB) 147
4. Zusammenfassung 149
V. Haftung wegen Verletzung der Aufsichtspflicht (§130 OWiG) 149
1. Der mögliche Inhalt einer Haftungserweiterung 149
2. Die Schutzgesetzeigenschaft 150
§ 6 Gesellschafterhaftung nach den Regeln der Insolvenzanfechtung
(§§ 129ff. InsO) 153
I. Allgemein-systematische Unterschiede der tatbestandlichen
Anknüpfung 154
1. Der haftungsbegründende Vorgang: stammkapitalverletzende
Auszahlung von Gesellschaftsvermögen versus gläubigerbenach¬
teiligende Rechtshandlung 155
2. Der maßgebliche Zeitpunkt: Verletzung des Stammkapitals versus
Zahlungsunfähigkeit bzw. Zeitraum vor Insolvenzantragstellung . . 158
II. Die Tatbestände der besonderen Insolvenzanfechtung 160
1. Die Deckungsanfechtung (§§ 130f. InsO) 160
2. Die Anfechtung wegen unmittelbarer Gläubigerbenachteiligung
nach § 132 InsO 161
III. Die Tatbestände der allgemeinen Insolvenzanfechtung 163
1. Die Anfechtung unentgeltlicher Leistungen (§ 134 InsO) und ihre
Abhängigkeit von den gesellschaftsrechtlichen Regeln der Gewinn¬
ausschüttung 163
2. Die Vorsatzanfechtung (§ 133 InsO) 166
a) Die Vorsatzvermutung bei unmittelbar benachteiligenden
Verträgen im Zeitraum von zwei Jahren vor Stellung des
Insolvenzantrags (§ 133 II InsO) 166
aa) Allgemeine Folgerungen aus der Anwendung des § 133 II
InsO auf Verträge zwischen Gesellschafter und Gesellschaft . 167
bb) Die Behandlung gesellschaftsrechtlich zulässiger Gewinn¬
ausschüttungen 170
b)Der Grundtatbestand der Vorsatzanfechtung (§133 I InsO) . 172
IV. Rechtsfolgenseitige Unterschiede: Insolvenzanfechtung versus
Erstattung verbotener Rückzahlungen 175
1. Der Grundsatz des Naturalausgleichs 175
2. Sekundäre Ausgleichsansprüche: Wert-, Schadens- und Nutzungs¬
ersatz 176
XVIII Inhaltsverzeichnis
3. Die Privilegierung des Empfängers unentgeltlicher Leistungen und
ihre grundsätzliche Suspendierung bei stammkapitalverletzenden
Zuwendungen 178
4. Die Berücksichtigung einer Gegenleistung 179
V. Zusammenfassung 181
3. Kapitel. Kritik von Begründungsansätzen für eine rechtsfortbildende
Gesellschafterhaftung 183
§ 7 Der Grundsatz der Dispositionsfreiheit der Gesellschafter und allge¬
meine Vorgaben für seine Einschränkung durch Rechtsfortbildung . 183
I. Der Grundsatz der gesellschafterlichen Dispositionsfreiheit als
positivrechtlicher Befund 184
1. Die maßgeblichen Haftungstatbestände des GmbHG 184
2. Der systematische und historische Auslegungsbefund des GmbHG:
Dispositions- und Haftungsfreiheit der Gesellschafter hinsichtlich
der Leitung der Gesellschaft 185
II. Methodologische Gründe für eine den Grundsatz der Dispositions¬
freiheit korrigierende Gesellschafterhaftung 186
1. Die Einordnung der außerpositiven Gesellschafterhaftung als
gesetzeskorrigierende Rechtsfortbildung 186
2. Gründe für die Legitimität einer gesetzeskorrigierenden Gesell¬
schafterhaftung 188
a) Ursprüngliche und nachträgliche Defizite der historischen
Entscheidung für den enumerativen Kapitalschutz 189
aa) Die schmale sachanalytische Basis für die gesetzliche
Verankerung der Dispositionsfreiheit • 189
bb) Die Fehlvorstellung hinsichtlich der Funktionsfähigkeit
des gesetzlichen Kapitalschutzes 191
cc) Die Überschätzung der natürlichen Korrespondenz von
Gesellschafter- und Gläubigerinteressen: Pluralistische
Gesellschafterstruktur und Maß des Eigenkapitals 191
b) Der gesetzgeberische Reformverzicht Und die spezifische
Eignung der Regelungsmaterie für eine Rechtsfortbildung 195
c) Der grundsätzliche Konsens über das Erfordernis einer rechts¬
fortbildenden Gesellschafterhaftung 196
III. Systematische Vorgaben für die rechtsfortbildende Gesellschafter¬
haftung 196
1. Der Vorrang der materiellen Begründung einer Haftung im Innen¬
verhältnis nach dem Grundsatz der Haftiingskanalisierung 197
2. Der Vorrang der Verhaltens-bzw. Verschuldensverantwortlichkeit . 198
3. Das Verbot der rechtsfortbildenden Entwicklung von vorsatzun¬
abhängigen Haftungstatbeständen außerhalb von Sonderver¬
bindungen 199
4. Der Vorrang der Verantwortlichkeit nach dem Kausalitätsprinzip
bzw. der Schadensersatzhaftung 199
IV Zusammenfassung 200
§ 8 Deliktische Haftungsgrundlagen mit generalklaiiselartiger Regel¬
struktur (§§ 826, 823 II BGB i.V.m. §266 StGB) 202
I. Die Haftung wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung nach
§826 BGB 202
Inhaltsverzeichnis XIX
1. Die Notwendigkeit einer spezifisch gesellschaftsrechtlichen Be¬
gründung zur Konkretisierung des Merkmals der Sittenwidrigkeit . 203
2. Das Problem des Vorsatznachweises und des subjektiven Elements
der Sittenwidrigkeit 208
3. Die Systemwidrigkeit der Außenhaftung 210
4. Zusammenfassung 211
II. Die Haftung aus § 823 II BGB i.V.m. § 266 StGB 211
1. Die Einordnung von § 266 StGB als Schutzgesetz und der allge¬
meine Rahmen einer möglichen Haftung 212
2. Die tatbestandsausschließende Wirkung des Einvernehmens der
Gesellschafter und deren privatrechtsakzessorische Begrenzung . 213
3. Die Ablehnung autonom-strafrechtlicher Dispositionsschranken . 215
4. Zusammenfassung 220
§9 Die sogenannte Durchgriffshaftung 221
I. Die Durchgriffshaftung als eigenständiges Haftungskonzept in
Literatur und Rechtsprechung 222
1. Die allgemeine dogmatische Rechtfertigung der Durchgriffshaftung 223
2. Fallgruppen 228
a) Vermögensvermischung 228
b) („Äußere") Sphärenvermischung 229
c) Materielle Unterkapitalisierung 230
d) Missbräuchliche Organisation bzw. allgemeiner Institutsmiss¬
brauch 235
e) Existenzvernichtende Eingriffe 237
f) Die Verknüpfung verschiedener Kriterien als Durchgriffsgrund . 237
3. Die Rechtsfolgen 238
II. Die methodischen und dogmatischen Defizite der Durchgriffslehre . . 239
1. Infragestellung der rechtlichen Trennung und Begriff der Durch¬
griffshaftung 240
2. Das methodische und dogmatische Defizit der Haftungsbe¬
gründung: Der angebliche Verzicht auf eine Verhaltens- bzw.
Verschuldenshaftung 241
3. Die scheinbaren Vorzüge der Durchgriffshaftung: Umgehung des
Vorsatzerfordernisses für den Ersatz primärer Vermögensschäden,
unbeschränkte Haftung und Außenhaftung 244
III. Zusammenfassung 247
§ 10 Konzernspezifische Haftungskonzepte in Anlehnung an das
Aktienrecht 249
I. Überblick über die in der Praxis unter der TBB-Doktrin herrschen¬
den Annahmen 251
1. Die Ablehnung einer Analogie zur Gesellschafterhaftung im
faktischen Konzern (§§311, 317 AktG) 251
2. Analogie zu den aktienrechtlichen Regeln des Vertragskonzerns
(§§302 f. AktG) insbesondere im qualifizierten faktischen Konzern 252
a) Die allgemeine Begründung der Analogie 253
b) Das Konzernverhältnis 253
c) Objektiver Missbrauch der beherrschenden Gesellschafter¬
stellung 255
aa) Verhaltens- versus Zustandshaftung 255
bb) Unangemessene Beeinträchtigung des Eigeninteresses 256
XX Inhaltsverzeichnis
cc) Kausalität der Leitungsmaßnahmen für Nachteile und das
Kriterium der Unmöglichkeit des Einzelausgleichs 257
dd) Beweislast 259
d) Rechtsfolgen 260
II. Die drei wesentlichen Defizite der Konzernhaftungs-Doktrin 261
1. Der GmbH-rechtliche Grundsatz der Dispositionsfreiheit als
grundsätzliches Hindernis einer Analogie zum Aktienkonzernrecht 262
2. Die mangelnde Stichhaltigkeit der konzernspezifischen Korrektur
des Grundsatzes der Dispositionsfreiheit 264
3. Die Defizite der Übertragung der unternehmensvertraglichen
Haftung (§§302f. AktG) auf den faktischen Konzern 266
III. Verbleibende Möglichkeiten einer Anknüpfung an das Aktienkon¬
zernrecht 269
IV. Zusammenfassung 271
§ 11 Rechtsfortbildende Verhaltenspflichten des Gesellschafters 272
I. Die Rückbindung der rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung an
die Geschäftsführerhaftung (§§43 II GmbHG, 670 BGB) 272
1. Die Suspendierung der allgemeinen Geschäftsführerhaftung durch
den Grundsatz der Dispositionsfreiheit 273
2. Die (Fremd-)Geschäftsführerhaftung als Grundlage einer rechts¬
fortbildenden Gesellschafterhaftung 275
3. Aufwendungsersatz nach den §§670, 683 S. 1 BGB bei vollständiger
Ausrichtung des Gesellschaftsunternehmens auf externe Interessen
des Gesellschafters 278
4. Zusammenfassung 279
II. Die These von der gläubigerschützenden Pflichtbindung im Stadium
der Unterbilanz 280
III. Die These vom Verbot existenzvernichtender Eingriffe 281
1. Defizite der normativen Grundlage 283
2. Defizite des Kriteriums „Existenzvernichtung" als Anknüpfungs¬
punkt der Verhaltenshaftung 285
3. Zusammenfassung 287
4. Kapitel. Die rechtsfortbildende Gesellschafterhaftung für Verletzung
der Zweckförderungspflicht 289
§ 12 Dogmatische Einordnung der sogenannten Treupflicht 289
I. Vorbemerkungen 289
II. Der Gesellschaftsvertrag als Grundlage der Treupflichten bei allen
Gesellschaftsformen 292
1. Gesellschaftsvertrag und Treupflicht im Personengesellschaftsrecht 292
2. Gesellschaftsvertrag und Treupflicht bei den Kapitalgesellschaften . 293
III. Die unterschiedliche Qualität der Treupflichten: Soziale Treupflicht
als Leistungspflicht und individuelle Treupflicht als Schutzpflicht . 299
1. Die soziale Treupflicht als gesellschaftsvertragliche Leistungspflicht 300
a) Die Identifikation der sozialen Treupflicht als Zweckförderungs¬
pflicht und deren Qualifikation als vertragliche Leistungspflicht . 300
b) Die Unterscheidung zwischen uneigennützigen und eigennützi¬
gen Befugnissen: absolute und relative Zweckbindung 302
c) Die im Grundsatz alleinige Aktivlegitimation des Verbandes . 304
2. Die individuelle Treupflicht als Schutzpflicht 306
Inhaltsverzeichnis XXI
a) Die Einordnung als Schutzpflicht im Sinne von §241 II BGB . . . 306
b) Die wertungsmäßige Rechtfertigung von Schutzpflichten im
Verhältnis zwischen den Gesellschaftern bei verselbständigten
Gesellschaften 309
3. Andere Kategorisierungen und deren Defizite 312
a) Die Unterscheidung der Treu- bzw. Loyalitätspflichten von den
Sorgfaltspflichten 312
b) Treupflichten und Rechtsmissbrauch 315
IV. Zusammenfassung 315
§ 13 Der gläubigerschützende Charakter der Zweckförderungspflicht:
Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung 317
I. Gläubigerschutz durch Schutz des Gesellschaftsvermögens in der
pluralistischen Gesellschaft (reflexiver Gläubigerschutz) 317
1. Der Schutz des Befriedigungsinteresses der Gläubiger durch die
Zweckförderungspflicht in der pluralistischen Gesellschaft 317
2. Die Zufälligkeit und Heimlichkeit des reflexiven Gläubigerschutzes 318
II. Das Kriterium des Eigeninteresses 319
1. Der Streitstand zur Frage des Eigeninteresses der GmbH 319
2. Einwände gegen die Verwendung des Begriffs „Eigeninteresse":
Die Maßgeblichkeit des Gläubigerinteresses 320
III. Das Prinzip der dezentralen Gewinnverfolgung als Grundlage der
rechtsfortbildenden Gesellschafterhaftung zum Schütze der Gläubiger 321
1. Die dezentrale Gewinnverfolgung als Gegenstand der Verkehrser¬
wartung und die Effizienz der Bindung an das Gewinnziel 322
2. Die normative Verankerung der Bindung an das dezentrale
Gewinnziel 322
a) Die normative Typizität der dezentralen Gewinnverfolgung im
Kapitalgesellschaftsrecht 323
b) Die gesetzliche Publizität der dezentralen Gewinnverfolgung . . . 324
aa) Die Publizität des Unternehmensgegenstands als Ausgangs¬
punkt 324
bb) Die Publizität hinsichtlich des Gesellschaftszwecks und des
Gewinnziels 325
c) Das Verhältnis der Publizität zur Zweckfreiheit bzw. zur
Satzungsänderung und Satzungsdurchbrechung 329
d) Das Verhältnis des Gewinnziels zum sogenannten Unterneh¬
mensinteresse 332
e) Haftungsbeschränkte Rechtsformen ohne normtypische
Gewinnverfolgung 336
3. Haftungsrechtliche Konsequenzen: Die Notwendigkeit der
Außenbindung an das dezentrale Gewinnziel 338
a) Die konsequente Gewährleistung der Außenbindung im
Aktienrecht 338
b) Die mangelnde haftungsrechtliche Gewährleistung der Außen¬
bindung im positivgesetzlichen GmbH-Recht 339
c) Die Publizität des Gesellschaftszwecks als Anknüpfung für die
rechtsfortbildende Gewährleistung der Außenbindung 340
d) Hinweise auf die rechtsfortbildende Gewährleistung der Außen¬
bindung in der Rechtsprechung des BGH; insbesondere die
Klöckner-Entscheidung 341
e) Die spezifisch gesellschaftsrechtliche Drittwirkung der Zweck¬
förderungspflicht als Haftungsgrundlage 344
XXII Inhaltsverzeichnis
f) Abgrenzung gegenüber der Lehre von der Erklärungshaftung . . . 346
4. Die Einbeziehung der gesetzlichen Gläubiger in den rechtsfort¬
bildenden Haftungsschutz 347
5. Zur Effektivität einer publizitätsbezogenen Außenbindung:
Konsequenzen der Entbindung vom Gewinnziel 348
a) Besondere Erwägungen im Hinblick auf Idealzweckgesellschaf¬
ten: die Vertretbarkeit einer (eingeschränkten) Risikoerhöhung . . 349
b) Schutzmechanismen als Rechtsfolge der publizitätswirksamen
Entbindung vom Gewinnziel 351
aa) Die Pflicht zum Hinweis auf die Entbindung vom Gewinn¬
ziel im Rechtsverkehr 351
bb) Der Wegfall der Voraussetzungen der positiven Fortfüh¬
rungsprognose 353
cc) Die Analogie zum konzernrechtlichen Verlustausgleich
(§§ 302 f. AktG) bei satzungsmäßiger Verfolgung externer
Vermögensinteressen 355
c) Das Zusammenspiel der Schutzmechanismen bei einer satzungs¬
mäßigen Entbindung vom dezentralen Gewinnziel 358
IV. Zusammenfassung 358
§ 14 Die individuelle Verantwortlichkeit des Gesellschafters: Pflichtver¬
letzung und Verschulden 361
I. Allgemeine Vorgaben für den gläubigerschützenden Inhalt der
Zweckförderungspflicht 361
1. Die Bewertung unternehmerischer Entscheidungen am Maßstab
des Gewinnziels 362
a) Der maßgebliche Gewinnbegriff: Erwartungswert, verschiedene
Gewinnarten, Risikoneigung, shareholder-value 362
b) Die negative Operationalisierung der Gewinnverfolgung und
die Anerkennung eines unternehmerischen Ermessensspielraums 364
c) Die Ermessenskontrolle nach dem Maßstab der Evidenz 366
d) Grenzen einer weiteren Konkretisierung der Entscheidungs¬
bewertung durch die business judgement rule 367
2. Die Abgrenzung gegenüber der Pflichtbindung des Fremdge¬
schäftsführers 371
a) Die Unterscheidung zulässiger Gewinnausschüttungen von
Störungen der Gewinnverfolgung pro futuro 371
b) Das Erfordernis der spezifischen Einflussnahme auf die
Geschäftsführung 374
aa) Die grundsätzliche Haftungsfreiheit des passiven Gesell¬
schafters und ihre Grenzen 374
bb) Haftungsrelevante Einflussnahme als Geschäftsführer durch
Weisung und sonstige aktive Einflussnahme 376
cc) Unterlassungsverantwortlichkeit des nicht-passiven Gesell¬
schafters außerhalb des Wirkungsbereichs seiner konkreten
Einwirkungen 378
dd) Einflussnahme durch gesellschaftsexternes Verhalten und
Verantwortlichkeit des Gesellschafter-Gesellschafters 380
3. Zusammenfassung 381
II. Das Verschuldenserfordernis und seine Präzisierung 382
1. Die grundsätzliche Geltung des Verschuldenserfordernisses und
sein Bezugspunkt 383
Inhaltsverzeichnis XXIII
2. Der Ausschluss des Vorsatzerfordernisses 384
3. Die Konkretisierung der haftungsbegründenden Fahrlässigkeit . 386
a) Die Ablehnung qualifizierter Anforderungen an die Fahr¬
lässigkeit 386
aa) Der Gesichtspunkt der Bewertungsunschärfe unterneh¬
merischen Entscheidens - Abgrenzung zwischen dem
Evidenzkriterium und grober Fahrlässigkeit 386
bb) Der Gedanke des § 93 V 2 AktG 387
cc) Der Gedanke der Arbeitnehmerhaftung 389
b) Die grundsätzliche Übernahme des Sorgfaltsmaßstab aus § 43 I
GmbHG 391
4. Zusammenfassung 393
III. Typisierung relevanter Verstöße gegen das Gebot dezentraler
Gewinnverfolgung 393
1. Unterkapitalisierung und Abweichung von den Regeln ordnungs¬
gemäßer Finanzplanung 394
a) Die mangelnde Aussagekraft des Kriteriums der materiellen
Unterkapitalisierung 394
b) Die evidente Verletzung der Regeln ordnungsgemäßer Finanz¬
planung 396
c) Abgrenzung gegenüber den Regeln des Kapitalersatzes bzw.
zum Kriterium der Finanzierungsverantwortung 398
d) Abgrenzung gegenüber der Insolvenzverschleppungshaftung . . . 403
e) Zusammenfassung 405
2. Vermögensentzug 406
a) Bloße Wertentziehung 406
b) Funktionsentzug 407
c) Zusammenfassung 407
3. Sphärenüberschneidung 408
a) Das grundsätzliche Gebot der Sphärentrennung und der
Maßstab des Drittvergleichs 408
b) Wettbewerbsverbot und Respektierung von Geschäftschancen . 412
aa) Die Geltung des Wettbewerbsverbots und des Verbots der
externen Verwertung von Geschäftschancen für den GmbH-
Geschäftsführer 412
bb) Die Geltung des Wettbewerbsverbots und des Verbots der
externen Verwertung von Geschäftschancen für den Gesell¬
schafter 413
(l)Das Erfordernis gläubigerschützender Wettbewerbs¬
sanktionen 413
(2) Einzelheiten des Wettbewerbsschutzes: Mindesteinfluss
des Gesellschafters, persönliche und sachliche Reichweite,
Einordnung als Satzungsbestandteil, Wirkungen 416
cc) Personelle Überschneidungen bei Einsetzung von Fremd¬
geschäftsführern 420
c) Betriebsaufspaltung 420
d) Zusammenfassung 421
4. „Normale" Managementfehler 423
a) Die Rechtfertigung der Einbeziehung „normaler Management-
fehler" 423
XXIV Inhaltsverzeichnis
b) Grundsätzliche Weiterverweisung auf die Formulierung von
Geschäftsführerpflichten und einzelne Beispiele 425
aa) Die Inkaufnahme unverhältnismäßiger Risiken 425
bb) Abschluss von Geschäften zu nicht marktgerechten
Bedingungen 427
cc) Hingabe von Vermögensbestandteilen bzw. Eingehung von
Verbindlichkeiten ohne realistischen Vorteil 427
dd) Nicht-Verfolgung von Chancen und Ansprüchen 428
ee) Normverletzungen mit der Folge von Ersatzansprüchen
oder Bußgeldern zu Lasten des Gesellschaftsvermögens . 428
ff) Allgemeine Organisationspflichten 429
c) Zusammenfassung 430
§ 15 Rechtsfolgen und weitere Einzelheiten der gläubigerschützenden
Gesellschafterhaftung 432
I. Der Schadensersatzanspruch und sonstige Rechtsfolgen 432
1. Der Schadensersatzanspruch der Gesellschaft und seine Abgren¬
zung zu anderen Haftungsmechanismen 432
2. Die Frage des Nachteilsausgleichs 434
3. Das Verhältnis zu den innergesellschaftlichen Verfahrensregeln:
Die Entbehrlichkeit einer Beschlussanfechtung und die mangelnde
Verbindlichkeit der Weisung 436
4. Auswirkungen des Gebots der dezentralen Gewinnverfolgung auf
Dispositionen über die Haftung des (Fremd-)Geschäftsführers . 438
5. Zusammenfassung 442
II. Das Beweisproblem 442
1. Die haftungsbegründende Pflichtverletzung (§286 ZPO) 443
a) Die spezifische Einflussnahme des Gesellschafters 443
b) Der Verstoß gegen das dezentrale Gewinnziel (§ 93 II 2 AktG
analog) 445
aa) Die entsprechende Anwendung von § 93 II 2 AktG 445
bb) Die Reichweite der Beweislastumkehr 446
2. Haftungsausfüllende Kausalität bzw. Schadensumfang (§287 ZPO) 449
a) Die Anwendbarkeit des §287 ZPO 449
b) Beschränkte und unbeschränkte Haftung als Problem des
Kausalnachweises 450
c) Das Beweisproblem bei Verstößen gegen das Wettbewerbsverbot
und seine Überwindung analog den §§ 113 I HGB, 88 II AktG . . 452
3. Zusammenfassung 453
III. Die Abhängigkeit der Haftung vom Eintritt der Gesellschaftsinsolvenz 454
1. Der Eintritt der Insolvenz als materiellrechtliche Haftungsvoraus¬
setzung analog den §§9b I, 31 II, III 1, 43 III 2 und 3 GmbHG . 454
2. Die Geltendmachung durch den Insolvenzverwalter und die
Durchsetzungsbefugnis der Gläubiger 455
3. Zusammenfassung 456
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse 457
Literaturverzeichnis 481
Sachverzeichnis 501 |
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