Nachhaltiger Freizeitverkehr:
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Chur [u.a.]
Rüegger
2000
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Autor: Meier, Ruedi
Jahr: 2000
Freizeitverkehr 7
Inhaltsübersicht
Einleitung 9
1. Wer produziert wo wie viel Freizeitverkehr?
Die Hälfte aller Freizeitkilometer, rund 40 Milliarden, legen die Schweizerinnen und
Schweizer im Ausland zurück -vor allem per Flugzeug. Im Inland macht der Freizeit-
verkehr am Gesamtverkehr rund 60 Prozent aus. Um den Freizeitverkehr sinnvoll zu
analysieren, wird u.a. nach Personengruppen, zeitlicher Dauer, aber auch Freizeitakti-
vitäten unterschieden. Erstmals durchgeführte Schätzungen zu den Kilometerleistun-
gen weisen für Verwandten- und Bekanntenbesuche den grössten Anteil am Freizeit-
verkehr aus, gefolgt vom Sportverkehr. Weitere Segmente sind Veranstaltungen,
Kultur/Kunst oder der Besuch von Freizeitparks. Der Modalsplit für den Freizeitver-
kehr ist im Inland mit dem Gesamtverkehr vergleichbar.....................11
2. Die treibenden Kräfte von Freizeit und Freizeitverkehr
Wenn Wohlstand und Freizeit zunehmen, wächst auch das Volumen des Freizeitver-
kehrs. Wohn- und Freizeitstandorte ohne Anschluss an den öffentlichen Verkehr be-
günstigen das Auto als Transportmittel. Ein leistungsfähiges, kostengünstiges und -
meistens - komfortables Verkehrssystem schafft Zugang zu den boomenden Freizeit-
angeboten. Die Verkehrsmittelwahl ist zum Teil vorbestimmt durch Wohn- und Freizeit-
standorte, Autoverfügbarkeit und Abo-Besitz. Je nach Freizeitaktivität werden unter-
schiedliche Verkehrsmittel aber auch gezielt ausgewählt....................27
3. Nachhaltiger Freizeitverkehr?
Ein Schlagwort konkretisiert: Immer mehr fossile Energie wird verbrannt, der Aus-
stoss an CO2 wächst - vor allem beim Flugverkehr - deutlich. Die Lärmbelastungen
nehmen zu. Eine Gesamtkostenrechnung, in der auch Umweltbelastungen und Unfälle
berücksichtigt werden, gibt es beim Flugverkehr nicht. Weil Kerosin - anders als Ben-
zin - nicht besteuert wird, ist der Luftverkehr viel zu billig und wächst überproportio-
nal. Aber Freizeitverkehr befriedigt individuelle Bedürfnisse und schafft Gemeinschaft.
Der Freizeitmarkt ist eine Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung. Wirtschaftliche
Ziele und ökologische Erfordernisse stehen in Konflikt zueinander.............37
4. Expertengespräche: Wie den Freizeitverkehr steuern?
Aus der Sicht von Fachleuten muss Freizeitverkehr so gesteuert werden, dass die
Umwelt weniger beeinträchtigt wird. Sie reden einem Ausbau der öffentlichen Ver-
kehrsmittel und des Velonetzes das Wort, wünschen sich energieeffizientere Fahrzeu-
ge und fordern eine angemessene Parkplatzbewirtschaftung. Gemäss Fachleuten
muss Freizeitverkehr auch zum sozialen und regionalen Ausgleich beitragen. Als nicht
nötig erachten sie - mit wenigen Ausnahmen - den Ausbau des Strassennetzes. . .45
5. Vom M? zum ÖV: Fakten und Urteile zur Verkehrsmittelwahl im Ferienverkeftr
Der öffentliche Verkehr (ÖV) hat durchaus eine Chance, aber nicht immer und nicht
überall: Für Reisen ins Berner Oberland ¡st der ÖV häufig das bevorzugte Verkehrsmit-
tel, für Reisen ins Tessin ist der motorisierte Individualverkehr (MIV) mit Abstand ers-
te Wahl. Wer mit dem Auto reist, will komfortabel und rasch in die Ferien. Preis und
Gewohnheit sind - im Gegensatz zu den Kunden des ÕV - für MIV-Benutzer weniger
wichtig. Das Rezept für die Bahn ist klar: Wenn sie mehr Kunden will, hat sie dafür zu
sorgen, dass mehr direkte Züge fahren (die meisten Passagiere steigen ungern um),
und sie muss einen besseren Gepäck-Service bieten. Im internationalen Wettbewerb
mit dem Flugzeug müssen bei der Bahn Preis und Qualität besser werden........53
8 Freizeitvorkehr
6. Besuch von Veranstaltungen - zwei Fallstudien
Orbit und Basler Messe machen es vor: Sie sind Eldorados für umweltfreundliche Ver-
kehrsmittel. Wenn Parkplätze knapp sind, auf den Strassen Stau droht und das Ange-
bot mit direkten Zügen und Kombi-Billetten stimmt, hat der ÕV grosse Chancen. Noch
ist das Potenzial für den ÖV nicht ausgeschöpft, weil gegen die Hälfte der Autofahrer
Kombi-Billette gar nicht kennen. Wo sich Behörden, Veranstalter und Transportunter-
nehmer zu gemeinsamem Handeln aufraffen und Angebote für den öffentlichen Verkehr
schaffen, wird das Auto weniger benützt, und es braucht weniger Parkplätze......61
7. Ski- und Snowboard-Tagesausflüge
Das sind Fälle fürs Auto: Wer eins hat, braucht es, wenn er sich einen Tag lang auf
den Pisten tummeln will. Nur wenn der ÖV direkter und schneller fährt und sich die
Ausrüstung unkomplizierter transportieren lässt, kann er Kunden gewinnen. Wer die
Sportausrüstung vor Ort mietet, reist problemlos und kann das neueste Material nut-
zen. Parkplatzabgaben bei Bergbahnstationen sollen die vollen Kosten decken, aber
nicht mehr: Sonst bleibt die Kundschaft weg.............................69
8. Einzelprojekte für einen nachhaltigen Freizeitverkehr
Das Veloland Schweiz ist eine Erfolgstory. 3.3 Millionen Velofahrerinnen benutzen die
Wege von «Veloland Schweiz». Das Erfolgsrezept ist zur Nachahmung empfohlen:
Bund, Verkehrsverbände und öffentliche Fachstellen machen mit, Gastwirte und Hote-
liers ebenso, Bauern offerieren «Schlaf im Stroh», die Strecken von «Veloland
Schweiz· sind einheitlich und gut signalisiert. Fast genauso einfach könnte in Ferien-
orten der Verkehr beruhigt werden: Behörden und Bevölkerung spannen zusammen,
statt leerer Parkplätze muss der Spitzenverkehr gemanagt werden. Wenn unbedingt
nötig, wird eine Umfahrungsstrasse gebaut, im Ort selber beruhigen Schwellen und
Verengungen den Verkehr - zum Wohl auch des Gewerbes, weil Einkaufen im Ort wie-
der attraktiver wird. Die Gäste kommen in Scharen, sie freuen sich an schöneren Aus-
sichten, mehr Ruhe, mehr Erholung und weniger Abgasen....................83
9. Strategien und Massnahmen für einen nachhaltigen Freizeitverkehr
Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Freizeitverkehr muss der Trend entschieden korri-
giert werden: Vorgeschlagen werden erstens allgemeine Massnahmen in Richtung einer
nachhaltigen Mobilität. Zweitens sollen strategische Planungen, Raumordnung sowie
Infrastruktur- und Verkehrspolitik verstärkt auf die spezifischen Bedürfnisse des Freizeit-
verkehrs eingehen. Drittens sind neue Akzente im Freizeitverkehr zu setzen. Strategiee-
lemente und Massnahmen werden punkto Umweltwirkungen quantifiziert.........95
10. Bilanz: Was bringts, was wird akzeptiert?
Die Bilanz zeigt, dass nicht nur Potenziale für einen nachhaltigen Freizeitverkehr vor-
handen sind, sondern wirksame und effiziente Massnahmen ergriffen werden können,
welche ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele der Nachhaltigkeit fördern.
Mehr noch: Wenn auf zentrale Bedingungen und auf den Erfolg fördernde Faktoren
geachtet wird, ist es durchaus möglich, für Massnahmen für einen nachhaltigen Frei-
zeitverkehr politische Akzeptanz zu schaffen. Bei den Autos können bis ins Jahr 2020
im Vergleich zum Trend jährlich 3 bis 5 Millionen Tonnen oder 30 bis 50 Prozent CO2
vermieden werden, beim Flugverkehr der Schweizerinnen sind durch Kompensationen
15 bis 50 Prozent - von insgesamt 6 Millionen Tonnen - verminderte CCte-Emissionen
möglich. Weitere positive Effekte sind: Weniger Energieverbrauch, weniger Lärm, ge-
ringerer zusätzlicher Bodenverbrauch und weniger Unfälle...................123
137
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