Utopie und Mimesis: zum Verhältnis von Ästhetik, Gesellschaftsphilosophie und Politik in den Romanen Uwe Johnsons
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Kronberg
Athenäum-Verl.
1978
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis |
Beschreibung: | IX, 352 S. |
ISBN: | 3761080085 |
Internformat
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Inhaîtsverzeichnis
Vorwort
Einleitung . 1
ERSTES KAPITEL
„Mutmaßungen über Jakob": die brechtische Adaption des „spätkapitalistischen Mo¬
dernen" William
Faulkner-
nicht-aristotelische, sozialistische Kritik und Utopie, auch
konkret utopische Verheißung von „Heimat" - Rezeption der Marxschen Frühschrif¬
ten — Fundierung auf Politik
qua
Rezeptionsstrategie - Rezeptionsgeschichte 5
1.1: Johnsons erstveröffentlichter Roman: Prägestock für ein literarisches Image und Rezeptions¬
vorgabe für die späteren Texte. 5
1.2: Die Romanfabel: hochgradige Stimmigkeit und klare Komposition anstelle eines „nur mutma߬
lichen Wirklichkeitszusammenhanges". 7
1,3: Johnson und
Faulkner;
„Mutmaßungen" und
„Absalom! Absalom!": die
kritische Adaption
eines „Modernen" . 12
1.3.1 : William
Faulkner
- Mythiker des
Old
South. 14
1.3.2:
„Absalom! Absalom!".
16
1.3.3:
„Absalom! Absalom!"
und „Mutmaßungen": sozialphilosophische Konzeption- Grundauf¬
bau und „Choreographie" - Symbolik und Motivik - zwei Spielarten von Utopie - die dialek¬
tisch-materialistische Umstülpung Fauikners durch Johnson. 20
1.3.3.1: Sozialgeschichte und Erzähltechnik, Photographieren und literarisches Erzählen. 25
1.3.3.2: Mittelpunkts-Figuren und Katzensymbol: die materialistische Umstülpung des Konzepts
des Dandysmus. 27
1.3.3.3: Fundierung auf Politik und Kritik statt auf den Mythos. 32
1.4: Die Erzähl-Situation der „Mutmaßungen": ein de-tektivischer Roman. 36
1.5: Die Erzählstruktur des Buches: ein nicht-aristotelischer Roman. 38
1.6: Zur Produktionsseite des Romans: die Konsequenzen der
Brecht-Lukács-Debatte
für die Aus¬
einandersetzungen um einen „sozialistischen Realismus" in der DDR um die Mitte der 50er
Jahre. 41
1.7: „Mutmaßungen" und Marxsche Frühschriften: die ästhetisch-sinnliche Gestaltung der marxi¬
stisch vorausgesagten Aufhebung von Entfremdung und Verdinglichung. 44
1.8: Arbeiterräte in Ungarn und die anglo-französische Aggression gegen Ägypten im Jahre 1956:
eine parabolische Dimension des Romans. 50
1.9: „Mutmaßungen" als Verheißung von „Heimat" im Sinne Blochscher Philosophie und als
Exkurs: sozialistische „Heimat" versus kapitalistische Fremde; „Mutmaßungen" im Verhältnis
zum DDR-spezifischen „Heimatroman" bei A. Seghers und Chr. Wolf. 55
1.10: Stil und Wirkungsintention, Kunstkonzeption bei
Faulkner
und bei Johnson. 69
1.11: Die rezeptionsstrategische Dimension des Romans: „offener Schluß" - Fundierung auf Politik
qua
Rezeptionsstrategie - das Dilemma einer formal avancierten sozialistischen Kunst. 72
1.12: Rezeptionsgeschichte und -Schicksal. 80
1.12.1: Das bundesdeutsche Faulkner-Bild als Rezeptionsvorgabe für die „Mutmaßungen" . . 81
1.12.2: Die Rezeption der „Mutmaßungen" in der DDR. 88
ZWEITES KAPITEL
„Das dritte Buch über Achim" als die „Beschreibung einer (biographischen) Beschrei¬
bung" - die Biographie-Debatte in Deutschland - Johnsons Radfahrer-Roman und
Fauikners Flieger-Roman „Pylon" - das erste und das zweite „Buch über Achim" --die
„Beschreibung einer (biographischen) Beschreibimg": Achim als
Field
sozialistischer
VI
Hagiographie;
Fragen der biographischen Methode; das Anamnese-Konzept; Deduk¬
tion versus Induktion und die Jugendgeschichte eines Sportler-Helden, schließlich das
Scheitern von Karschs Vorhaben, der 17. Juni und die Innensicht auf einen Hochlei¬
stungssportler . 94
2.1: Die Biographie-Debatte in Deutschland - Biographie als bevorzugtes Organ
geseíischaftíich-
historischer Erkenntnis und als Archetyp aller Geschichtsschreibung bei Wilhelm
Dilthey
- der
Streit der,, Legitimen" mit den „illegitimen" : historistjsche Objektivität versus
psych
oiogistis ehe
Subjektivität - die Biographie-Debatte in der Bundesrepublik: Biographie als das „Heldenbuch
des verwalteten Menschen" und als Kyffhäuser der überlebten Formen und Werte; Technik,
Gesellschaft und „neuer Mensch" - die Biographie-Konzeption in der DDR: Literaturunter-
richt, Identifikation und Biographie; der entscheidende Hintergrund: Georg
Lukács'
Biogra¬
phie-Theorie, darin Deduktion als Haupt-Satz marxistischer Biographik, sozialistische Helden¬
verehrung, Geschichtsmetaphysik und Eskamontage des „subjektiven Faktors"; die „aristote¬
lische" Biographie, geschlossene Form, Totalitäts-Darstelhmg, Identifikation und Katharsis . . 95
2.1.1 : Biographie als bevorzugtes Organ gesellschaftlich-historischer Erkenntnis bei Wilhelm
Dilthey
.96
2.1.2 : Der Streit der „Legitimen" mit den „Illegitimen" : historistische Objektivität versus psycholo-
gistische Subjektivität. 98
2.1.3 : Die Biographie-Debatte in der Bundesrepublik: Biographie als „Heldenbuch des verwalteten
Menschen" und als Kyffhäuser der überlebten Formen und Werte; Technik, Gesellschaft und
„neuer Mensch".103
2.1.4: Die Biographie-Konzeption in der DDR: Literaturunterricht, Identifikation und Biographie;
der entscheidende Hintergrund: Georg
Lukács'
Biographie-Theorie, darin Deduktion als
Hauptsatz marxistischer Biographik, sozialistische Helden
v
er eh
rung, Geschichtimetaphysik
und Eskamontage des „subjektiven Faktors"; die „aristotelische" Biographie, geschlossene
Form, Totalitäts-Darstellung, Identifikation und Katharsis.111
2.2: Noch einmal
Faulkner:
der Flieger-Roman „Pylon" in Analogie zur Ausgangssituation des
„Dritten Buches".119
2.3: Joachim T. alias Gustav Adolf
„Tave"
Schur: die zwei ersten Bücher über einen Gegenstand
Achim - „Täve" als neuer sozialistischer Mensch und als Massenidol der DDR-Bevölkerung -
Eudämonie und tayloristische Ethik.124
2.4: Eine „gesamtdeutsche" Sportlerbiographie: Adolf Kliemanschewskys „Täve" von 1955.129
2.5: Klaus Ullrichs „Unser Weltmeister" von 1960: sozialistische Biographik am Beispiel des neuen
Menschen Schur.
í
30
2.6: Das „Dritte Buch" und seine „Vorlagen": „Täve" Schur als mediale Figur.134
2.7: ,,Das dritte Buch über Achim" als „Beschreibung einer (biographischen) Beschreibung" - der
Held sozialistischer
Hagiographie
- Kybernetik und Gesellschaft - Karsch als Achims dritter
Biograph und Fragen der Methode - Anamnese - Geseilschaft und Individuum, objektiver
Geschichtsablauf und „subjektiver Faktor": Karschs Versuche zu einer induktiv entworfenen,
detektivisch interessierten und anamnetisch vorgehenden Jugendgeschichte - der Champion
als Bauarbeiter, oder: „Die Spur der Steine" - Exkurs: E. Neutschs „Spur der Steine": Identifi¬
kation und Katharsis am Beispiel des „Täve" Schur-Rückzug ins Physikalisch-Gymnastische-
die „Selbstlenkung"-der 17. Juni - die Innensicht auf einen Sportler-Helden.137
2.7.1 : Der Held sozialistischer
Hagiographie
.137
2.7.2: Kybernetik und Gesellschaft.139
2.7.3: Karsch als Achims dritter Biograph und Fragen der Methode.145
2.7.4: Anamnese.150
2.7.5 : Gesellschaft und Individuum, objektiver Geschichtsablauf und „subjektiver Faktor" : Karschs
Versuche zu einer induktiv entworfenen, de-tektivisch interessierten und anamnetisch vor¬
gehenden Jugendgeschichte.152
2.7.5.1: „Das Mädchen" und „der Vater".153
VII
2.7.5.2: Der Hitlerjunge.154
2.7.5.3:
NS-
Vergangenheit und deren Aufarbeitung.156
2.7.5.4: Der
Sportier
als Knabe: Glück der Bewegung und
urbane
Enrfremdung; Ahnung späterer
Identität.158
2.7.6: Zusammenfassung: die Anamnese und ihre gesellschaftsgeschichtlichen und politischen Be¬
dingungen .159
2.7.7: Neue Bedingungen und Herannahen der Peripetie: sozialistisch-realistische Biographie¬
schreibung und „Bitterfelder Weg".163
2.7.8: Der heranwachsende Champion: die Rote Armee, das „Mädchen" und das Fahrrad.168
2.7.9: Fragen einer „jungmarxistischen", „realen Anthropologie": der Drang zur Restitution des
„Gattungswesens" ein menschlicher Grundtrieb? Das Mädchen und das Fahrrad im Rahmen
dieser Konzeption.170
2.7.10: Der Champion als Bauarbeiter, oder: Achim auf der „Spur der Steine"
Exkurs : E. Neutschs „Spur der Steine" : Identifikation und Katharsis am Beispiel des
„Tàve"
Schur.174
2.7.11: Die Peripetie: das Auseinandertreten zwischen dem „neuen Menschen" und dem Funk¬
tionärjoachim
Τ
.181
2.7.12: Deutsch-deutsche Systemkonkurrenz und Demonstration der „Grenze" und der „Ent¬
fernung" zwischen beiden deutschen Staaten; die Kollektivierung der Landwirtschaft . . . . 183
2.7.13: Rückzug ins Physikalisch-Gymnastische.187
2.7.Í4:
Die „Selbstlenkung".189
2.7.15: Das Ende der „Beschreibung einer (biographischen) Beschreibung" - freilich noch nicht das
Ende des „Dritten Buches".191
2.7.16: Der 17. Juni und politisch-ideologischer
„show-down"
.194
2.7.17: Die Innensicht auf einen
Hochíeístungssportíer
.202
2.7.18: „Eine Reise wegwohin, I960" als Liquidierung der utopischen Intention: auf dem Weg
ги
„Zwei Ansichten".20G
2.7.19: Die Rezeptionsgeschichte des „Dritten Buches": Rezeptionsstrategie und tatsächliche Re¬
zeption -
„nouveau roman"
und die „imaginäre Realität der Dinge" - Problematik der
Identität.207
2.7.19.1:
„nouveau roman"
und die „imaginäre Realität der Dinge".208
2.
7Л
9.2: Die Problematik der Identität.2
íl
DRITTES KAPITEL
„Zwei Ansichten": die Fallbeschreibung eines Warenfetischisten - Warenidentität und
„Charaktermaske", der Fetischcharakter der Ware und sein von Marx entdecktes Ge¬
heimnis - der „real bestehende" Staats-Sozialismus - „Zwei Ansichten" als „Bilderbuch
ohne Bilder":
Photographie,
Film und
„nouveau roman"
-
àie
„Kunst zu erben": die
Adaption des Romeo-und-juKa-Themas - die Denaturierung menschlicher Sinnlichkeit
qua
Warenästhetik, die Liquidierung der konkret utopischen Intention und der Tod
eines klassisch hergebrachten Themas.217
3.1 : Überlegungen zum Erzähl-Gestus der „Zwei Ansichten", der Status des Erzählers, die Fabel .217
3.2: Methodische Vorbemerkung: warum Psychologie?. 224
3.3: Der Fall des „jungen Herrn B." ab der eines „Fetischisten".226
3.3.1 : B.'s „Liebe" zu einem Menschen und
ги
einem Ding.226
3.3.2: Ich-Schwäche und Identitätsdiffusion.228
3.3.3: Die Besonderheit der Objektbeziehungen.230
ЗА:
„Fetischismus" und „Konsumgesellschaft", fetischistisch strukturierte spätbürgerliche Kon¬
sum-Persönlichkeit und spätkapitalistische
Warerigescllschaŕt
.232
3.4.1: Fragen der Ätiologje.232
VIII
3.5: Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis, Warenästhetik, Entfremdung und
Ver-
dinglichung.234
3.6: Zur Vermittlung von fetischistischer Persönlichkeitsstruktur mit der Warenstruktur der spät¬
kapitalistischen Gesellschaft; menschliche Sinnlichkeit und die Bedingungen der Kapitalver¬
wertung; B. als Warenfetischist, zugleich Ansätze zu einer „nichtsubjektivistischen Theorie
der Subjektivität".236
3.7: Wiederum die „Zwei Ansichten": der Warenfetischist B. als gesellschaftlich repräsentativer
„Typus", der Sportwagen und die Warenidentität.240
3.8: Die Beziehung zwischen B. und der D.: zwei verschiedene Sozialcharaktere und zweierlei Art
kollektiver Infantilisierung.241
3.9 :
Photographie, Film
und
„nouveau roman"
: die Momentaufnahme als literarisches Prinzip. 246
3.9.1: Spätkapitalistische Öffentlichkeit als „Bilderbuch ohne Bilder".246
3.9.2: Photographierte „Ansichten" als literarisches Prinzip; Bernard
Larssons
„politische Photos"
von der „ganzen Stadt
Bertin"
.249
3.9.3: „Für einen Realismus des Hierseins": das Programm des
„nouveau roman".
252
3.9.4: „Zwei Ansichten" und
„nouveau roman"
im direkten Vergleich: der Held, die Fabel und die
Haltung des Autors.258
3.10:
Photographie
und Film als Medien der anti-utopischen Intention.259
3.11: Aspekte einer Sozialgeschichte der
Photographie
und des Films: die Dialektik einer bloßen
Verdoppelung der Realität.260
3.Í2:
Die Liquidierung der utopischen Intention am Beispiel der Basis-Kategorien der Arbeit und
der Solidarität; der neue Typ des kollektiv Infantilen.268
3.13: „Die Kunst zu erben": Johnsons Adaption des Romeo-und-Julia-Themas.270
3.13.1:
Hero
und Leander: Liebe versus nichtdomestizierte Natur; Shakespeares „Romeo und
Julia": die Natürlichkeit der Bürger- Liebe versus feudale
Geseîlschartskonvention
.270
3.13.2: Gottfried Kellers Novelle „Romeo und Juiia auf dem Dorre": die Liquidierung der frühbür¬
gerlich versprochenen Natürlichkeit der Liebe.273
3.14: Die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft gelesen als Zerstörung menschlicher Sinnlichkeit:
Zentrum der Johnsonschen Adaption des Romeo-und-Julia-Themas sowie der „Zwei An¬
sichten" überhaupt.278
3.15: Die Zerstörung menschlicher Sinnlichkeit als Tod der konkret utopischen Intention: „Zwei
Ansichten" als Sieg der
Mimesis
über die Utopie.280
3.16: Die Rezeptionsgeschichte der „Zwei Ansichten".284
VIERTES KAPITEL
Die „Jahrestage" Chronik: die „Angestellte Cresspahl" in New York - das Katzen-
Symbol, die Problematik der „Heimat" und die Kategorie der Arbeit -
„correspon¬
dance"
- eine norddeutsche Variante der
„recherche du temps perdu"
und der Sieg der
Mimesis
über die Utopie-die Wiedereinsetzung der „klassischen" Romanform?.289
4.1:
Oie
„Angestellte Cresspahl" in New York und die „New York Times". 290
4.2: Das Katzen-Symbol, die Problematik der „Heimat" und die
Kategorieder
Arbeit. 295
4.3:
„correspondance"
. 300
4.4: Die „Jahrestage" als ein werkbiographischer Schlußpunkt: Sieg der
Mimesis
über die Utopie;
problematische Rückkehr zu Faulknerschen Prinzipien, schließlich Wiedereinsetzung der
„klassischen" Romanform?. 303
V
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung 1
ERSTES KAPITEL
„Mutmaßungen über Jakob": die brechtische Adaption des „spätkapitalistischen Mo¬
dernen" William Faulkner nicht aristotelische, sozialistische Kritik und Utopie, auch
konkret utopische Verheißung von „Heimat" Rezeption der Marxschen Frühschrif¬
ten Fundierung auf Politik qua Rezeptionsstrategie Rezeptionsgeschichte 5
1.1: Johnsons erstveröffentlichter Roman: Prägestock für ein literarisches Image und Rezeptions¬
vorgabe für die späteren Texte 5
1.2: Die Romanfabel: hochgradige Stimmigkeit und klare Komposition anstelle eines „nur mutma߬
lichen Wirklichkeitszusammenhanges" 7
1.3: Johnson und Faulkner; „Mutmaßungen" und „Absalom! Absalom!": die kritische Adaption
eines „Modernen" 12
1.3.1: William Faulkner Mythiker des Old South 14
1.3.2: „Absalom! Absalom!" 16
1.3.3: „Absalom! Absalom!" und „Mutmaßungen": sozialphilosophische Konzeption Grundauf¬
bau und „Choreographie" Symbolik und Motivik zwei Spielarten von Utopie die dialek¬
tisch materialistische Umstülpung Faulkners durch Johnson 20
1.3.3.1: Sozialgeschichte und Erzähltechnik, Photographieren und literarisches Erzählen 25
1.3.3.2: Mittelpunkts Figuren und Katzensymbol: die materialistische Umstülpung des Konzepts
des Dandysmus 27
1.3.3.3: Fundierung auf Politik und Kritik statt auf den Mythos 32
1.4: Die Erzähl Situation der „Mutmaßungen": ein de tektivischer Roman 36
1.5: Die Erzählstruktur des Buches: ein nicht aristotelischer Roman 38
1.6: Zur Produktionsseite des Romans: die Konsequenzen der Brecht Lukäcs Debatte für die Aus¬
einandersetzungen um einen „sozialistischen Realismus" in der DDR um die Mitte der 50er
Jahre 41
1.7: „Mutmaßungen" und Marxsche Frühschriften: die ästhetisch sinnliche Gestaltung der marxi¬
stisch vorausgesagten Aufhebung von Entfremdung und Verdinglichung 44
1.8: Arbeiterräte in Ungarn und die anglo französische Aggression gegen Ägypten im Jahre 1956:
eine parabolische Dimension des Romans 50
1.9: „Mutmaßungen" als Verheißung von „Heimat" im Sinne Blochscher Philosophie und als
Exkurs: sozialistische „Heimat" versus kapitalistische Fremde; „Mutmaßungen" im Verhältnis
zum DDR spezifischen „Heimatroman" bei A. Seghers und Chr. Wolf 55
1.10: Stil und Wirkungsintention, Kunstkonzeption bei Faulkner und bei Johnson 69
1.11: Die rezeptionsstrategische Dimension des Romans: „offener Schluß" Fundierung auf Politik
qua Rezeptionsstrategie das Dilemma einer formal avancierten sozialistischen Kunst 72
1.12: Rezeptionsgeschichte und Schicksal 80
1.12.1: Das bundesdeutsche Faulkner Bild als Rezeptionsvorgabe für die „Mutmaßungen" 81
1.12.2: Die Rezeption der „Mutmaßungen" in der DDR 88
ZWEITES KAPITEL
„Das dritte Buch über Achim" als die „Beschreibung einer (biographischen) Beschrei¬
bung" die Biographie Debatte in Deutschland Johnsons Radfahrer Roman und
Faulkners Flieger Roman „Pylon" das erste und das zweite „Buch über Achim" die
„Beschreibung einer (biographischen) Beschreibung": Achim als Held sozialistischer
VI
Hagiographie; Fragen der biographischen Methode; das Anamnese Konzept; Deduk¬
tion versus Induktion und die Jugendgeschichte eines Sportler Helden, schließlich das
Scheitern von Karschs Vorhaben, der 17. Juni und die Innensicht auf einen Hochlei¬
stungssportler 94
2.1: Die Biographie Debatte in Deutschland Biographie als bevorzugtes Organ gesellschaftlich¬
historischer Erkenntnis und als Archetyp aller Geschichtsschreibung bei Wilhelm Dilthey ~ der
Streit der „Legitimen" mit den „Illegitimen": historistische Objektivität versuspsychologistische
Subjektivität die Biographie Debatte in der Bundesrepublik: Biographie als das „Heldenbuch
des verwalteten Menschen" und als Kyffhäuser der überlebten Formen und Werte; Technik,
Gesellschaft und „neuer Mensch" die Biographie Konzeption in der DDR: Literaturunter¬
richt, Identifikation und Biographie; der entscheidende Hintergrund: Georg Lukäcs' Biogra¬
phie Theorie, darin Deduktion als Haupt Satz marxistischer Biographik, sozialistische Helden¬
verehrung, Geschichtsmetaphysik und Eskamontage des „subjektiven Faktors"; die „aristote¬
lische" Biographie, geschlossene Form, Totalitäts Darstellung, Identifikation und Katharsis . . 95
2.1.1: Biographie als bevorzugtes Organ gesellschaftlich historischer Erkenntnis bei Wilhelm
Dilthey 96
2.1.2: Der Streit der „Legitimen" mit den „Illegitimen": historistische Objektivität versus psycholo
gistische Subjektivität 98
2.1.3: Die Biographie Debatte in der Bundesrepublik: Biographie als „Heldenbuch des verwalteten
Menschen" und als Kyffhäuser der überlebten Formen und Werte; Technik, Gesellschaft und
„neuer Mensch" 103
2.1.4: Die Biographie Konzeption in der DDR: Literaturunterricht, Identifikation und Biographie;
der entscheidende Hintergrund: Georg Lukacs* Biographie Theorie, darin Deduktion als
Hauptsatz marxistischer BiographikTsozialistische FJeldenverehrung, Geschichtsmetaphysik"
und Eskamontage des „subjektiven Faktors"; die „aristotelische" Biographie, geschlossene
Form, Totalitäts Darstellung, Identifikation und Katharsis 111
2.2: Noch einmal Faulkner: der Flieger Roman „Pylon" in Analogie zur Ausgangssituation des
„Dritten Buches" 119
2.3: Joachim T. alias Gustav Adolf „Täve" Schur: die zwei ersten Bücher über einen Gegenstand
Achim „Täve" als neuer sozialistischer Mensch und als Massenidol der DDR Bevölkerung
Eudämonie und tayloristische Ethik 124
2.4: Eine „gesamtdeutsche" Sportlerbiographie: Adolf Kliemanschewskys „Täve" von 1955 129
2.5: Klaus Ullrichs „Unser Weltmeister" von 1960: sozialistische Biographik am Beispiel des neuen
Menschen Schur 130
2.6: Das „Dritte Buch" und seine „Vorlagen": „Täve" Schur als mediale Figur 134
2.7: „Das dritte Buch über Achim" als „Beschreibung einer (biographischen) Beschreibung" der
Held sozialistischer Hagiographie Kybernetik und Gesellschaft Karsch als Achims dritter
Biograph und Fragen der Methode Anamnese Gesellschaft und Individuum, objektiver
Geschichtsablauf und „subjektiver Faktor": Karschs Versuche zu einer induktiv entworfenen,
detektivisch interessierten und anamnetisch vorgehenden Jugendgeschichte der Champion
als Bauarbeiter, oder: „Die Spur der Steine" Exkurs: E. Neutschs „Spur der Steine": Identifi¬
kation und Katharsis am Beispiel des „Täve" Schur Rückzug ins Physikalisch Gymnastische
die „Selbstlenkung" der 17. Juni die Inna"ci* ;|it illjf f i""*! Sportler Helden 137
2.7.1: Der Held sozialistischer Hagiographie 137
2.7.2: Kybernetik und Gesellschaft 139
1 7 V K nrfir1' 1* Achims dritter Biograph und Fragen der Methode 145
2.7.4: Anamnese 150
2.7.5: Gesellschaft und Individuum, objektiver Geschichtsablauf und „subjektiver Faktor": Karschs
Versuche zu einer induktiv entworfenen, de tektivisch interessierten und anamnetisch vor¬
gehenden Jugendgeschichte 152
2.7.5.1: „Das Mädchen" und „der Vater" 153 '
VII
2.7.5.2: Der Hitlerjunge 154
2.7.5.3: NS Vergangenheit und deren Aufarbeitung 156
2.7.5.4: Der Sportler als Knabe: Glück der Bewegung und urbane Entfremdung; Ahnung späterer
Identität 158
2.7.6: Zusammenfassung: die Anamnese und ihre gesellschaftsgeschichtlichen und politischen Be¬
dingungen 159
2.7.7: Neue Bedingungen und Herannahen der Peripetie: sozialistisch realistische Biographie¬
schreibung und „Bitterfelder Weg" 163
2.7.8: Der heranwachsende Champion: die Rote Armee, das „Mädchen" und das Fahrrad 168
2.7.9: Fragen einer „jungmarxistischen", „realen Anthropologie": der Drang zur Restitution des
„Gattungswesens" ein menschlicher Grundtrieb? Das Mädchen und das Fahrrad im Rahmen
dieser Konzeption 170
2.7.10: Der Champion als Bauarbeiter, oder: Achim auf der „Spur der Steine"
Exkurs: E. Neutschs „Spur der Steine": Identifikation und Katharsis am Beispiel des „Täve"
Schur 174
2.7.11: Die Peripetie: das Auseinandertreten zwischen dem „neuen Menschen" und dem Funk¬
tionär Joachim T 181
2.7.12: Deutsch deutsche Systemkonkurrenz und Demonstration der „Grenze" und der „Ent¬
fernung" zwischen beiden deutschen Staaten; die Kollektivierung der Landwirtschaft. . 183
2.7.13: Rückzug ins Physikalisch Gymnastische 187
2.7.14: Die „Selbstlenkung" 189
2.7.15: Das Ende der „Beschreibung einer (biographischen) Beschreibung" freilich noch nicht das
Ende des „Dritten Buches" 191
2.7.16: Der 17. Juruundpolitisch ideologisfrherrshow7down". tl , 194
i^ijj^^nnensicht auf einen Hochleistungssportler 202
12.7.18: „Eine Reise wegwohin, 1960" als Liquidierung der utopischen Intention: auf dem Weg zu
1 „Zwei Ansichten" 205
2?7Tflr"TJ!eTWzeptionsgeschichte des „Dritten Buches": Rezeptionsstrategie und tatsächliche Re¬
zeption „nouveau roman" und die „imaginäre Realität der Dinge" Problematik der
Identität 207
2.7.19.1: „nouveau roman" und die „imaginäre Realität der Dinge" 208
2.7.19.2: Die Problematik der Identität 211
DRITTES KAPITEL
„Zwei Ansichten": die Fallbeschreibung eines Warenf etischisten Warenidentität und
„Charaktermaske", der Fetischcharakter der Ware und sein von Marx entdecktes Ge
¦ heimnis der „real bestehende" Staats Sozialismus „Zwei Ansichten" als „Bilderbuch
; ohne Bilder": Photographie, Film und „nouveau roman" die „Kunst zu erben": die
Adaption des Romeo und Julia Themas die Denaturierung menschlicher Sinnlichkeit
qua Warenästhetik, die Liquidierung der konkret utopischen Intention und der Tod
eines klassisch hergebrachten Themas 217
3.1: Überlegungen zum Erzähl Gestus der „Zwei Ansichten", der Status des Erzählers, die Fabel. . 217
3.2: Methodische Vorbemerkung: warum Psychologie? 224
3.3: Der Fall des „jungen Herrn B." als der eines „Fetischisten" 226
3.3.1: B.'s „Liebe" zu einem Menschen und zu einem Ding 226
3.3.2: Ich Schwäche und Identitätsdiffusion 228
¦ 3.3.3: Die Besonderheit der Objektbeziehungen 230
. 3.4: „Fetischismus" und „Konsumgesellschaft", fetischistisch strukturierte spätbürgerliche Kon
. sum Persönlichkeit und spätkapitalistische Warengesellschaft 232
\ 3.4.1: Fragen der Ätiologie 232
\
VIII
3.5: Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis, Warenästhetik, Entfremdung und Ver
dinglichung 234
3.6: Zur Vermittlung von fetischistischer Persönlichkeitsstruktur mit der Warenstruktur der spät¬
kapitalistischen Gesellschaft; menschliche Sinnlichkeit und die Bedingungen der Kapitalver¬
wertung; B. als Warenfetischist, zugleich Ansätze zu einer „nichtsubjektivistischen Theorie
der Subjektivität" 236
3.7: Wiederum die „Zwei Ansichten": der Warenfetischist B. als gesellschaftlich repräsentativer
„Typus", der Sportwagen und die Warenidentität 240
* 3.8: Die Beziehung zwischen B. und der D.: zwei verschiedene Sozialcharaktere und zweierlei Art
kollektiver Infantilisierung 241
3.9: Photographie, Film und „nouveauroman": die Momentaufnahme als literarisches Prinzip. . . . 246
3.9.1: Spätkapitalistische öffentlichkeit als „Bilderbuch ohne Bilder" 246
3.9.2: Photographierte „Ansichten" als literarisches Prinzip; Bernard Larssons „politische Photos"
von der „ganzen Stadt Berlin" 249
3.9.3: „Für einen Realismus des Hierseins": das Programm des „nouveauroman" 252
3.9.4: „Zwei Ansichten" und „nouveau roman" im direkten Vergleich: der Held, die Fabel und die
Haltung des Autors 258
3.10: Photographie und Film als Medien der anti utopischen Intention 259
3.11: Aspekte einer Sozialgeschichte der Photographie und des Films: die Dialektik einer bloßen
Verdoppelung der Realität 260
3.12: Die Liquidierung der utopischen Intention am Beispiel der Basis Kategorien der Arbeit und
der Solidarität; der neue Typ des kollektiv Infantilen 268
3.13: „Die Kunst zu erben": Johnsons Adaption des Romeo und Julia Themas 270
3.13.1: Hero und Leander: Liebe versus nichtdomestizierte Natur; Shakespeares „Romeo und
Julia": die Natürlichkeit der Bürger Liebe versus feudale Gesellschaftskonvention 270
3.13.2: Gottfried Kellers Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe**: die Liquidierung der frühbür¬
gerlich versprochenen Natürlichkeit der Liebe 273
3.14: Die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft gelesen als Zerstörung menschlicher Sinnlichkeit:
Zentrum der Johnsonschen Adaption des Romeo und Julia Themas sowie der „Zwei An¬
sichten" überhaupt 278
3.15: Die Zerstörung menschlicher Sinnlichkeit als Tod der konkret utopischen Intention: „Zwei
Ansichten" als Sieg der Mimesis über die Utopie 280
3.16: Die Rezeptionsgeschichte der „Zwei Ansichten" 284
VIERTES KAPITEL
Die „Jahrestage" Chronik: die „Angestellte Cresspahl" in New York das Katzen
Symbol, die Problematik der „Heimat" und die Kategorie der Arbeit „correspon
dance" eine norddeutsche Variante der „recherche du temps perdu" und der Sieg der
Mimesis über die Utopie die Wiedereinsetzung der „klassischen" Romanform? 289
4.1: Die „Angestellte Cresspahl" in New York und die „New York Times" 290
4^2_^E^Katzen Symbol, die Problematik der „Heimat" und die Kategorie der Arbeit 295
4.3: „correspondance'' 300
4.4: Die „Jahrestage" als ein werkbiographischer Schlußpunkt: Sieg der Mimesis über die Utopie;
J problematische Rückkehr zu Faulknerschen Prinzipien, schließlich Wiedereinsetzung der
„klassischen" Romanform? 303 |
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