Johannes Cochlaeus, der Humanist:
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Breslau
Aderholz
1874
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Autor: Otto, Karl
Jahr: 1874
Inhalts - Yerzeichniss.
Erstes Capitel.
Die Anfänge des Cochlaeus S. 1—11.
1. Geburt. Name. Eltern. Jugenderziehung. Erster und höherer Unter-
richt. Der Humanist H. Grieninger. 1—5. 2. Studium der Philosophie in
Cöln. 5—9. 3. Seine Schrift »Musica« und ihr Inhalt. Studium der Theologie.
Empfang der niederen Weihen. 9—11.
Zweites Capitel.
Die Nürnberger Schulen vor Cochla.eus S. 11—20.
1. Bemühungen W. Pirkheimer s und des Propstes Kress um Einführung
des Humanismus in die Schulen 11—12. Neue Schulordnung v. J. 1509. 12—19.
2. Errichtung einer »poetischen« Schule bei den Pfarrkirchen S. Sebald und
S. Lorenz 19—20.
Drittes Capitel.
Die Berufung des Cochlaeus naeh Nürnberg. Seine pädagogischen Grundsätze. S. 21—27.
1. Seine Berufung durch den Kath an die Pfarrschule bei S. Lorenz.
Privatschreiben des Bürgermeisters A. Tetzel und des Propstes Kress an ihn
21—23. 2. Seine Grundsätze in Betreff der Jugendbildung. Studium der Phi-
losophie; Stellung der classischen Studien im Unterricht; Schaden, welcher aus
einseitigem Betreiben derselben entsteht 23—27.
Viertes Capitel.
Die Wirksamkeit des Cochlaeus in der Schule. Seine Schulbücher. S. 27—44.
1. Uebernahme des Schulamtes. Vorschriften seines nächsten Vorgesetzten,
des Propstes Kress 27—28. Unterricht in der lateinischen Grammatik, der
Naturphilosophie und Geographie 28—30. Schullieder 31. 2. Bediirfniss einer
neuen lat. Grammatik, Kritik der vorhandenen 32. Sein Quadrivimn Gramma-
tices 1. u. 2. Aufl., sowie die durch H. Gebweiler besorgten Ausgaben 33—36.
3. Sein Tetrachordium Musices 37—39. 4. Seine Ausgabe der Cosmographie des
Pomponius Mela 39—42. 5. Seine Ausgabe (1er Meteorologie des Aristoteles 43—44.
__VI_
Fünftes Capitel.
Die damalige Stadt Nürnberg. Des Cochlaeus Freunde und Gönner daselbst. S. 44—59.
1. Besehreibung Nürnberg s von Cochlaeus. 45—50. 2. Characteristik des
Propstes von S. Lorenz, Anton Kress. 50—52; das Epieedion des Cochlaeus auf
seinen Tod 53. Wilibald Pirkheimer 53—56; das Verhältniss des Cochlaeus zu
ihm 57—58. Die übrigen Freunde des Cochlaeus 58—59.
Sechstes Capitel.
Eck s Disputation in Bologna. Misshelligkeiten zwischen ihm und Cochlaeus. S. 59—66.
1. Cochlaeus geht mit jungen Nürnberger Patriciersöhnen nach Italien 59.
2. Eck s Fahrt nach Welschland. Ursachen derselben, lieber die Frage, ob das
Zinsennehmen erlaubt sei. 60—63. 3. Eck s Disputation in Bologna und die
Urtheile darüber 63—64. 4. Misshelligkeiten zwischen ihm und Cochlaeus
64-66.
Siebentes Capitel.
Die Urtheile des Cochlaeus über die Italiener. Sein Verkehr mit literarischen Freunden
in Bologna. S. 67—78.
1. Geringschätziges Urtheil über die Italiener, besonders über die Prediger
Bologna s. 67—68. Sein Verkehr daselbst mit Deutschen, vorzüglich mit Ulrich
von Hutten. 68—73. 3. Die von dem letzteren wieder herausgegebene Schrift
Valla s über die Constan tinische Schenkung und die Ansicht des Cochlaeus über
dieselbe 73—75. 4. Neuigkeiten aus Italien 76- 78.
Achtes Capitel.
Cochlaeus leitet die Studien seiner Zöglinge in Bologna. Seine eigenen Studien in
Betreff des lustinian. S. 78—91.
1. Skizze .der Vorlesungen, welche die jungen Patriciersöbne in Bologna
hörten u. ihrer Privatstudien 78—81. Ein Studenten-Gravali 81. 2. Cochlaeus
beschäftigt sich mit dem Römischen Recht 82—83. 3. Die Art, wie dasselbe
auf den Cathedern und in den Gerichtshöfen behandelt wurde 84—85. Coch-
laeus will den Kaiser Maximilian bestimmen, das Römische Recht ändern zu
lassen. 86. 4. Desshalb schreibt er septem querelae in Iustinianum Imp. ad
Maxiinilianum Imperatorem. Sein eigenes und Anderer Urtheile über diese
Arbeit 87—91. Seine Satire »Accursius« 91.
Neuntes Capitel.
Die ferneren Studien des Cochlaeus in Bologna. Seine Doctorpromotion in Ferrara.
S. 91—99.
1. Er studirt die h. Schriften und Väter 91—92. Idee, welche sich Pirk-
heimer von einem wahren Theologen gebildet hatte. Cochlaeus stimmt damit
überein. Er befleissigt sich des Studiums der Rhetorik 92 —96. 2. Er wird in
Ferrara d. 28. März 1517 zum Doctor der Theologie promovirt 96. Urtheile
VII
Pirkheimer s und Bernhard Adelmann s über diesen Schritt des Cochlaeus; seine
eigenen Wünsche für die Zukunft 97. 3. Er nimmt das Studium des eanonischen
Rechts wieder auf 98—99.
Zehntes Capitel.
Cochlaeus in Rom. S. 99 -106.
1. Reise nach Rom. Kleine Notizen von daher 99—101. 2. Cochlaeus
studirt hebräisch, sammelt die Briefe des Cassiodorius und verfasst die epitome
in authenticas Iustiniani 101—103. 3. Er erhält die Priesterweihe und ein
Beneficium in Frankfurt a. M. 104—106.
Elftes Capitel.
Cochlaeus als Dechant der Liebfrauenkirche in Frankfurt a. M. Seine Thätigkeit bis
zum Auftreten gegen Luther. S. 106—116.
1. Er besorgt im Auftrage Pirkheimer s die Herausgabe der Werke des h.
Fulgentius und des Johannes Maxentius 106—110. 2. Seine Ankunft in Frankfurt
und die Reception in das Capitel. Die erste Einrichtung. 110—112. Erneuerte
wissenschaftliche Bestrebungen. 112—113. 3. Reuchlin s und Sickingen s Händel
mit den Dominicanern. Austrag der Sache auf dem Generalconvent in Frank-
furt. Betheiligung des Cochlaeus. 114—116.
Zwölftes Capitel.
Das Verhältnis des Cochlaeus zur lutherischen Bewegung. S. 116—124.
1. Cochlaeus ist Anfangs dem Unternehmen Luthers nicht abhold, aber er
fürchtet die daraus entstehenden Unruhen als verderblich für die aufblühenden
Wissenschaften, darum mahnt er ihn brieflich zum Frieden 116—118. Er ist
noch im Ideenkreise der humanistischen Partei befangen und kennt die Schriften
Luthers noch zu wenig 118—119. 2. Es wird ihm aber nach und nach klar,
dass Luther ein religiöser und politischer Revolutionsmann ist, darum entscheidet
er sich gegen ihn 120—121. 3. Er ist nun Gegner desselben, insoweit er den
Glauben angreift; im Kampfe gegen wirkliche Missbräuche steht er auf Seiten
der Lutheraner. Dem Humanismus bleibt er ergeben. 121—124.
Dreizehntes Capitel.
Die Art der polemischen Schriften des Cochlaeus. S. 124—136.
1. Er macht ausgedehnten Gebrauch von der h. Schrift, auf gleiche Stufe
mit ihr stellt er die Ordnung, Uebung und Lehre der Kirche; er benutzt häufig
die h. Väter und auch Profanschriftsteller ältere, wie neuere. 124—126. 2. Die
Form seiner Darstellung ist durchaus rhetorisch. 126—130. 3. Mängel seiner
Arbeiten und Grund derselben. 130—132. 4. Wie er die Lehre der Neuerer
characterisirt. 132—136.
Vierzehntes Capitel.
Die Verbindungen des Cochlaeus mit Humanisten nach seinem Auftreten gegen Luther.
S. 136—154.
1. Seine Freundschaft mit Emser in Dresden. 137. 2. Er knüpft den auf-
gehobenen Verkehr mit Pirkheimer wieder an. 138; bemüht sich, denselben
Vili
ganz wieder mit der Kirche auszusöhnen 139—140. 3. Pirkheimer war gegen
das Ende seines Lebens nicht mehr lutherisch gesinnt, aber in manchen Stücken
noch nicht rechtgläubig. 140—143. 4. Literarischer Verkehr beider Männer
143—146. Die Verehrung, welche Cochlaeus seinem Gönner zollte. 147—148.
5. Seine Verbindung mit Erasmus; Veranlassung dazu. Ihr brieflicher Verkehr.
148—150. Cochlaeus fragt den Erasmus um Rath, oh er nach Jutland geben
solle, die Häretiker zu bekämpfen 150, er macht ihm Mittheilungen über die
Wiedertäufer. 151—152. Brieflragmente des Erasmus an Cochlaeus. 153—154.
Fünfzehntes Capitel.
Die wichtigeren Editionen des Cochlaeus aus Handschriften. S. 154—187.
1. Acta et decreta concilii Triburiensis. Moguntiae in aedib. Jo. Schoeffer,
1525. 154. 2. Cánones apostolorum, veterum conciliorum constitutiones, decreta
pontificum antiquiora, de primatu Romanae ecclesiae. Mogunt. 1525. 155—158.
3. Cochlaeus flüchtet aus Prankfurt a. M. nach Mainz und Cöln im April 1525
und besorgt die Herausgabe der Werke Rupert s von Deutz. Es sind folgende:
Commentarla in evangelium Johannis, in apocalypsim Joh., de divinis offieiis,
in Matthaeum de gloria et honore filii hominis, de glorificatione trinitatis et
processione Spiritus sancti, commentaria in cantica canticorum de incarnatione
domini, in XII. prophetas minores, de operibus sanctae trinitatis, de victoria
verbi dei. Cöln 1526—1529. 158—166. 4. Er beabsichtigt die pseudoisidorischen
Decretalen herauszugeben 166, es erschienen aber nur: Epistolae decretales
veterum pontificum Romanorum longe ante Nicenum concilium promulgatae etc.
1526 und Epistolae antiquissimae ac sacris institutionibus plenae Clementis,
Anacleti et Euaristi R. P. etc. Colon. 1526. 167—168. 5. Als Actenstücke
zur Geschichte des Chalcedonensischen Concils giebt er heraus: Epistolae augu-
stales antiquae de rebus fidei generalisque concilii. Col. 1526. 168—170. 6. Er
wird Geheimsecretär des Herzogs Georg von Sachsen i. J. 1528. Im Chronicon
Sichard s edirt er: Cassiodori Patritii Rom. eonsulum Rom. catalogua 171.
B. Isidori Hispal. quondam archiepisc. de officii« ecclesiasticis libri H. Lipsiae
1534. 171. 8. Innocentii papae III. libri sex de altaris mysterio. Lips; 1534.172.
9. I. J. 1535 erhält er ein Canonicat in Meissen und edirt: Prognosticon futuri
saeculi a s. Juliano episc. Toletano etc. Lips. 1536. 173. 10. I. J. 1539 wird er
aus Sachsen vertrieben und erhält ein Canonicat an der Breslauer Domkirche.
Später edirt er in Mainz : Speculum antiquae devotionis circa missam et omnem
alium cultum dei. Mogunt. 1549. 174—184. 11. Optati Milevitani quondam
episcopi libri sex de schismate Donatistarum contra Parmenianum Donatistam.
Mog. 1549. 184—186. Er kehrt nach Breslau zurück und stirbt daselbst 186—187.
Beilagen S. 189—196.
A. Verwandte des Cochlaeus 189.
B. Mittelalterliche Schulbücher 189—194.
C. Aeltere und neuere Grammatiker 194—195.
D. Mittelalterliche Canonisten 195—196.
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