Wilhelm von Conches

Gottfried Plantagenet mini|hochkant|Wilhelm von Conches (unten rechts) und [[Gottfried V. (Anjou)|Gottfried Plantagenet (unten links) in einer Handschrift des 13. Jahrhunderts]]

Wilhelm von Conches (lateinisch ''Guilelmus de Conchis''; * um 1080/90 in Conches-en-Ouche in der Normandie; † nach 1154) war ein mittelalterlicher Philosoph. Er gehörte zu der als „Schule von Chartres“ bezeichneten Gelehrtengruppe.

Wilhelms Hauptinteresse galt der Naturphilosophie, insbesondere der Kosmologie; auf diesem Gebiet erarbeitete er eine systematische Gesamtdarstellung des Wissens seiner Zeit. Bei der Erklärung der Weltentstehung und der Naturvorgänge griff er auf antike Vorstellungen zurück, vor allem auf das kosmologische Modell von Platons Dialog ''Timaios''. Er versuchte seine platonisch geprägte Naturphilosophie mit dem biblischen Weltbild in Einklang zu bringen. Widersprüche, auf die er dabei stieß, entschärfte er, indem er die Schilderung in der Bibel als nicht wörtlich zu verstehende Allegorie deutete. Sein Verständnis des Menschen als in die Natur eingebundenes Naturwesen, das als solches (also nicht nur unter heilsgeschichtlichen Gesichtspunkten) zu erforschen sei, war richtungsweisend für die philosophische Anthropologie der Folgezeit. Mit seinen für damalige Verhältnisse kühnen Ideen erregte er aber auch heftigen Widerspruch. Veröffentlicht in Wikipedia
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