Jens Westemeier

Jens Westemeier (* 1966 in Bad Berleburg) ist ein deutscher Offizier und Historiker mit Schwerpunkt Militärgeschichte.

Westemeier besuchte bis zum Abitur 1987 das Johannes-Nepomuk-Gymnasium Rohr i.NB. Danach war er Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr; heute ist er Oberstleutnant der Reserve. Er war OSZE-Beobachter, Auslandseinsätze führten ihn in den 1990er und 2000er Jahren nach Jugoslawien, in den Kosovo und nach Afghanistan.

Er studierte Geschichte und Politische Wissenschaften an der Universität Regensburg (Magister Artium 1997). Danach war er u. a. am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr tätig, wo er seine früheren unkritischen Einschätzungen zum ehemaligen Adjutanten Himmlers, Joachim Peiper, revidierte. 2009 wurde er am Lehrstuhl für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt an der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam mit der geschichtswissenschaftlichen Dissertation ''Himmlers Krieger. Joachim Peiper und die Waffen-SS in Krieg und Nachkriegszeit'', die in der Reihe ''Krieg in der Geschichte'' erschien, zum Dr. phil. promoviert. Die Gutachter waren Bernhard R. Kroener (Doktorvater) und Bernd Wegner. 2012 wurde Westermeier dafür mit dem Werner-Hahlweg-Preis (2. Preis) ausgezeichnet. Sven Felix Kellerhoff bezeichnete die Arbeit als „brillante[] biografische[] Studie“. Nach Bastian Hein sei man mit diesem Werk „künftig gegen jede Mythenbildung um die Waffen-SS immunisiert“.

Im Jahre 2014 wurde Westemeier Lehrbeauftragter am Potsdamer Historischen Institut. Im selben Jahr erhielt er von der Universitätsleitung der Universität Konstanz (Rektorat Ulrich Rüdiger) den Auftrag zur Erstellung einer wissenschaftlichen Dokumentation zur politischen Vergangenheit des Romanisten Hans Robert Jauß (Konstanzer Online-Publikations-System 2015). Die spätere erweiterte und bei der Konstanz University Press erschienene Buchfassung wurde von der Fachwelt positiv aufgenommen. Westemeier stellte sich einer Gesprächsrunde mit Didi Danquart, Ottmar Ette, Maurice Olender und Thomas Sparr im Centre Marc Bloch in Berlin.

Westemeier forscht schwerpunktmäßig zum Zeitalter der Weltkriege, zum Nationalsozialismus und zum Kalten Krieg. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Militärgeschichte. Für diesen organisierte er die Tagung ''„So war der deutsche Landser“ – Die populärwissenschaftliche Darstellung der Wehrmacht'' mit. Er referierte u. a. bei folgenden Organisationen: Deutsches Komitee zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs, Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, Berliner Colloquien zur Zeitgeschichte, Hamburger Institut für Sozialforschung und Aachener Kompetenzzentrum Wissenschaftsgeschichte. Er veröffentlichte als Rezensent in Fachzeitschriften wie ''Militärgeschichtlichen Zeitschrift'' und ''Zeitschrift für Geschichtswissenschaft'' sowie bei H-Soz-Kult. Veröffentlicht in Wikipedia
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