Tamás Vicsek

Vicsek 2011 mini|Vicsek 2011 Tamás Vicsek (* 10. Mai 1948 in Budapest) ist ein ungarischer Physiker.

Vicsek studierte an der Lomonossow-Universität mit dem Diplom-Abschluss 1972, wurde an der Universität Debrecen 1976 promoviert und erhielt 1983 den Kandidatenabschluss an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.

Er forschte ab 1972 am Forschungsinstitut für Technische Physik (RITP) der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Ab 1991 war er Professor für Physik an der Eötvös-Loránd-Universität, zuerst in der Abteilung Atomphysik, ab 1998 in der Abteilung Biophysik. 2018 wurde er emeritiert.

Er war Gastwissenschaftler am King’s College London (1981), an der Emory University (Adjunct Professor 1989), der University of Notre Dame, am Kavli-Institut für Theoretische Physik in Santa Barbara und am Supercomputer-Zentrum der Kernforschungsanlage Jülich (1990).

Seine Forschungsgebiete Perkolationstheorie, numerische Studien dichter Flüssigkeiten, Monte-Carlo-Simulation von Clustern, Aggregationsphänomene und unterschiedliche Netzwerke, Wachstum von Fraktalen, Musterbildung, kollektive Phänomene in der Biologie (Oszillationen, Schwarmverhalten), Zellfortbewegung und molekulare Motoren. Dabei untersuchte er unter anderem Panikverhalten von Fußgängern, Schwarmverhalten von Tauben, soziale Netzwerke zum Beispiel von Wissenschaftlern.

Er entwickelte 1995 das Vicsek-Modell für Schwarmverhalten. Dabei orientieren sich eine Reihe von Teilchen, deren Geschwindigkeit von ihnen selbst eingestellt werden kann, am Verhalten der Nachbarteilchen, an denen sie sich auszurichten versuchen (beschrieben durch eine Mittelung mit einem zufälligen Störterm). Es gibt einen Phasenübergang von zufälligem zu geordnetem Verhalten abhängig von der Störung durch Rauschen und der Dichte der Teilchen.

Vicsek gehört zu den meistzitierten Wissenschaftlern auf dem Gebiet kollektiven Verhaltens. Er befasst sich auch mit der Rolle von Hierarchien in Systemen wie Schwärmen von Drohnen und selbst-organisierenden Netzwerken.

mini|Vicsek Fraktal, fünfte Iteration Nach ihm ist das Vicsek-Fraktal (auch Vicsek-Schneeflocke, Box Fraktal) benannt. Es wird in einem Quadrat durch Iteration des folgenden Prozesses gebildet: Man unterteile das Quadrat in 3 × 3 kleinere Quadrate und entfernt alle kleineren Quadrate außer denen an den vier Ecken und in der Mitte. Es findet Anwendung in fraktalen Antennen.

2006 wurde er Fellow der American Physical Society. 1995 wurde er Mitglied der Academia Europaea und korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, deren Vollmitglied er 2001 wurde. 2003 erhielt er den Leo Szilard Preis, 1999 den Széchenyi-Preis und 2017 den ungarischen Prima Primissima Preis. 2020 erhielt er den Lars-Onsager-Preis mit John Toner und Yuhai Tu für ''grundlegende Arbeit zur Theorie des Schwarmverhaltens, die den Beginn des Gebiets aktiver Materie bildete und stark zu dessen Entwicklung beitrug'' (Laudatio). Veröffentlicht in Wikipedia
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