Louis Toebosch

Louis Toebosch (1962) mini|Louis Toebosch (1962) Louis Toebosch (* 18. März 1916 in Maastricht; † 22. Mai 2009) war ein niederländischer Komponist, Musikpädagoge und Organist.

Schon in sehr jungen Jahren erhielt er erste Unterweisungen in Musik von Benoit Franssen, damals Chor-Dirigent der ''Sint-Servaas'' Kirche in Maastricht, und bekam Klavierunterricht von Alphons Crolla. Sein Studium absolvierte er an der Römisch-Katholischen Kirchenmusikschule in Utrecht, wo er bei Hendrik Andriessen Orgel und bei Phons Dusch Klavier studierte. Nach einem Jahr wechselte er zum Konservatorium in Lüttich, um seine Orgelstudien bei Charles Hens, einem Orgelvirtuosen für romantische Literatur und genialem Bachinterpreten, fortzusetzen. Toebosch entwickelte sich während des Studiums zu einem großen Konzertorganisten und Orgelimprovisator. Beim Examen, in dem er eine eigene Komposition ''Triptique pour Orgue'' aufführte, bekam er eine goldene Medaille für sein Orgelspiel. Aber auch in den Fächern Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge erhielt er höchste Auszeichnungen. Inzwischen hatte er sich in privaten Studien für Orchesterdirektion bei Henri Hermans, Dirigent des ''Städtischen Orchesters'', am ''Musiklyceum'' in Maastricht weitergebildet.

Von 1936 bis 1940 war er Dirigent des Chores an der ''St. Lambertus''-Kirche in Maastricht. Von 1940 bis 1965 war er Organist und Chorleiter an der ''Sakramentskirche'' in Breda. Er war ein großer Freund der Kirchenmusik aus dem 15. und 16. Jahrhundert und studierte mit seinem Kirchenchor diese Werke ein. 1953 gründete er den Chor ''Orlando di Lasso''.

1946 bis 1950 war er auch Dirigent des Städtischen Symphonieorchesters in Tilburg. Weiter dozierte er von 1951 bis 1965 Musiktheorie, Chorleitung und Orgel an den Konservatorien in Tilburg und Maastricht. Das Konservatorium von Brabant in Tilburg wählte ihn von 1965 bis 1973 zum Direktor. In dieser Zeit organisierte er den Konservatoriumsbetrieb neu, so dass mittels ''Komponisten-Projekten'' die zeitgenössische Musik und deren Aufführungsformen ihren Platz fanden.

Inzwischen genoss er internationale Bekanntheit als Orgelvirtuose und -improvisator und leitete den ersten internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Haarlem. Aufgrund seiner Verdienste um die Interpretation französischer Orgelmusik erhielt er die ''Silberne Medaille'' der ''Academie Française''. Als Pädagoge und Ausführender war er der zeitgenössischen Musik immer sehr aufgeschlossen und galt als Stimulator junger Komponisten.

Sein Œuvre umfasst rund 200 Werke und beinhaltet Kammermusik und Orchesterwerke, insbesondere aber Chor- und Orgelmusik. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen versehen. Wegen seiner großen Verdienste um das Brabanter Konservatorium in Tilburg wurde er von der Königin als Ritter im Orden von Oranien-Nassau aufgenommen. Wegen der Verdienste um die Katholische Kirchenmusik wurde er auch als ''Ritter im Orden des heiligen Gregorius'' aufgenommen. Veröffentlicht in Wikipedia
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