Meryl Streep
Im Jahr 1977 begann sie ihre Film-Karriere mit einer Rolle in ''Julia'', es folgte die TV-Mini-Serie ''Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss'', für den Streep einen Emmy als beste Hauptdarstellerin gewann. 1978 spielte sie in dem Antikriegsfilm ''Die durch die Hölle gehen'' und wurde für ihre Leistung mit einer Oscar-Nominierung für die Beste weibliche Nebenrolle belohnt. Woody Allen besetzte sie 1979 in seinem Film ''Manhattan'', im selben Jahr übernahm sie eine tragende Nebenrolle an der Seite von Dustin Hoffman im Scheidungsdrama ''Kramer gegen Kramer'', für die sie ihren ersten Oscar verliehen bekam.Meryl Streep setzte ihre Karriere in den 1980er Jahren sehr erfolgreich fort, unter anderem mit Rollen in ''Die Geliebte des französischen Leutnants'', dem Drama ''Silkwood'', ''Jenseits von Afrika'', ''Wolfsmilch'' und ''Grüße aus Hollywood''. Für die Rolle der polnischen Einwanderin und ehemaligen KZ-Insassin Sophie in ''Sophies Entscheidung'' wurde sie im Jahr 1983 zum zweiten Mal mit dem Oscar ausgezeichnet.
Meryl Streeps erfolgreichste Filmcharaktere sind emotional reife Frauen, die durch äußere Anlässe gezwungen werden, ihr Lebenskonzept zu überdenken, das sie selbst für unerschütterlich gehalten hatten. Anfang der 1990er Jahre wurde ihr – trotz einhelliger Anerkennung ihres handwerklichen Könnens – von einigen Kritikern vorgeworfen, sie sei auf die Darstellung „kühler“ Charaktere festgelegt, deren Menschlichkeit sich dem Publikum nicht unmittelbar erschließe. Möglicherweise war dies der Grund dafür, dass ihre Rollen in den folgenden Jahren über eine größere Bandbreite verfügten, so zum Beispiel in der Farce ''Der Tod steht ihr gut'' an der Seite Goldie Hawns, in der Verfilmung von Isabel Allendes ''Das Geisterhaus'', 1995 in ''Die Brücken am Fluss'' (vielfach als ihr großes Comeback betrachtet), ''Am wilden Fluss'' – ihr erster und bislang einziger Actionfilm – oder auch in der Komödie ''Die Teufelin''. Dies heißt jedoch nicht, dass sie ihrer Bedeutung als einer der ganz Großen der Branche nicht mehr gerecht würde, was sie mit ihren Darstellungen in ''Marvins Töchter'' oder auch in ''Music of the Heart'' eindrucksvoll unterstrich – für letztgenannten Film lernte sie sogar Violine spielen. Im Jahr 1997 spielte sie im Fernsehfilm ''Solange es noch Hoffnung gibt'' an der Seite von Fred Ward, mit dem sie bereits 1983 in ''Silkwood'' zusammengearbeitet hatte. Dies war der erste „ernste“ Film des Komödien-Regisseurs Jim Abrahams.
In jüngster Zeit sprach Meryl Streep hin und wieder in den englischen Originalfassungen verschiedener Zeichentrickfilme, so in einigen Folgen der ''Simpsons'' oder ''King of the Hill'' und lieh ihre Stimme der Blue Fairy (Blaue Fee) in ''A.I. – Künstliche Intelligenz'' von Steven Spielberg. Des Weiteren spielte sie an der Seite von Nicolas Cage in ''Adaption.'' und gleich vier Rollen in der HBO-Fernsehfassung von Tony Kushners Sechs-Stunden-Stück ''Engel in Amerika''. Mit den Oscar-Gewinnerinnen Nicole Kidman und Julianne Moore spielte sie in ''The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit''. Ebenfalls im Jahre 2004 spielte sie die auf Angela Lansbury zurückgehende Rolle in der Neuverfilmung von ''Der Manchurian Kandidat'' und mit Jim Carrey, Emily Browning und Jude Law in ''Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse''. Im selben Jahr proklamierte die Stadtbezirks-Präsidentin von Manhattan, C. Virginia Fields, den 27. Mai zum „Meryl-Streep-Tag“.
Im August 2001 kehrte Meryl Streep nach fast zwanzig Jahren Abstinenz wieder auf die Bühne zurück, wo sie im Rahmen des „Public Theatre Revivals“ die Rolle der Arkadina in Anton Tschechows ''Die Möwe'' spielte. In derselben Aufführung traten unter der Regie von Mike Nichols auch Kevin Kline, Natalie Portman, Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Marcia Gay Harden sowie John Goodman auf. Die Inszenierung mit ihrem All-Star-Ensemble und die kostenlosen Eintrittskarten übten eine derartig große Anziehungskraft aus, dass die Zuschauer 17 Stunden dafür anstehen mussten. Im Sommer 2006 spielte Meryl Streep am Delacorte Theatre im Central Park die Titelrolle in Bertolt Brechts ''Mutter Courage und ihre Kinder'' in einer neuen englischen Übersetzung durch Tony Kushner unter der Regie von George C. Wolfe.
mini|Michelle Obama und Meryl Streep posieren im blauen Raum des [[Weißes Haus|Weißen Hauses bei einem Fotoshooting für das Magazin ''MORE,'' 2015.]] Im Oktober 2005 kam der Film ''Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie'' mit Streep in die US-amerikanischen Kinos. In diesem Film spielt sie die komische Rolle einer Therapeutin an der Seite von Uma Thurman und Bryan Greenberg. 2006 kamen die Filme ''Last Radio Show'' und ''Der Teufel trägt Prada'', eine Komödie mit Anne Hathaway, heraus. Für Letzteren wurde Streep erneut mit einer Oscar-Nominierung gewürdigt. In dem Film ''Lucas, der Ameisenschreck'' sprach sie in der englischen Fassung die Ameisenkönigin. 2007 wurde der Film ''Spuren eines Lebens'' vorgestellt, in dem Streep als alte Freundin von Vanessa Redgrave eine irische Familiengeschichte miterzählte. Im selben Jahr war sie neben Tom Cruise und Robert Redford (auch Regie) in dem Politthriller ''Von Löwen und Lämmern'' zu sehen.
In der Musicalverfilmung ''Mamma Mia!'' trat Meryl Streep im Sommer 2008 in der Hauptrolle als Donna auf, die unmittelbar vor der Hochzeit ihrer Tochter mit deren drei potenziellen Vätern konfrontiert wird. Die Lieder des verfilmten Bühnenstücks basieren auf Kompositionen der Popgruppe ABBA und wurden von Streep und den übrigen Darstellern des Films selbst eingesungen. Streeps Version von Mamma Mia wurde im Jahr 2021, sowie Super Trouper im Jahr 2024 mit jeweils einer Silbernen Schallplatte in Großbritannien ausgezeichnet. Im selben Jahr spielte sie in ''Glaubensfrage'' die Direktorin einer katholischen Schule, die einen Fall von sexuellem Missbrauch von Kindern vermutet.
Streep zählt laut dem amerikanischen Forbes Magazine nach wie vor zu den am besten verdienenden Schauspielerinnen in Hollywood. Zwischen Juni 2007 und Juni 2008 erhielt sie Gagen in Höhe von 16 Mio. US-Dollar und rangiert damit auf Platz acht u. a. hinter Cameron Diaz.
Im Jahr 2011 drehte sie mit ''Die Eiserne Lady'' eine Filmbiografie über die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher, für die sie ihren dritten Oscar erhielt. Ihre Gage in Höhe von 1 Million Dollar spendete sie an das America’s National Women’s History Museum, dessen überzeugte Förderin sie ist.
Im Sommer 2015 kam die Tragikomödie ''Ricki – Wie Familie so ist'' des Regisseurs Jonathan Demme mit Streep in der Hauptrolle in die Kinos. In dieser verkörpert sie die Hard-Rock-Musikerin Ricki, die sich nach dem Höhepunkt ihrer Karriere wieder mit ihrer Familie, welche sie während ihrer erfolgreichen Laufbahn vernachlässigt hat, versöhnen will. Mit an Streeps Seite spielt ihre Tochter Mamie Gummer, welche dort die Tochter Julie der Protagonistin verkörpert. Im Oktober war der Spielfilm ''Suffragette'' auf der großen Leinwand zu sehen, in dem Streep Emmeline Pankhurst, eine Aktivistin der zu Beginn des 20. Jahrhunderts auftretenden Frauenbewegung, spielt. Des Weiteren war Streep gemeinsam mit Hugh Grant in der Hauptrolle des Films ''Florence Foster Jenkins'' zu sehen, für den sie ihre 20. Oscar-Nominierung erhielt.
Im Februar 2016 war Streep Präsidentin der Wettbewerbsjury der 66. Internationalen Filmfestspiele Berlin, die den Dokumentarfilm ''Seefeuer'' über die Flüchtlingskrise auf der Insel Lampedusa mit dem Hauptpreis auszeichnete.
Neben der Arbeit als Schauspielerin engagierte sich Streep in der Vergangenheit vielfach politisch etwa für die Abrüstung, AIDS-Hilfe, Friedensbewegung, Umwelt, den Kampf gegen die Atomkraft und Armut sowie für die Gleichberechtigung der Frauen in der Filmindustrie. Medial beachtet wurde zuletzt ihre politisch engagierte Rede, die sie bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2017 hielt und darin den künftigen US-Präsidenten Donald Trump kritisierte, ohne dabei seinen Namen zu nennen. Dieser nannte sie daraufhin „eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen“. Veröffentlicht in Wikipedia