Stiftung Exilmuseum Berlin
__NOTOC__ Die Stiftung Exilmuseum Berlin beabsichtigt seit 2018 in Berlin ein ''Exilmuseum'' über die Personen einzurichten, die ihr Heimatland (Deutsches Reich unter der NS-Diktatur) wegen der NS-Herrschaft verlassen haben bzw. es verlassen mussten. Es handelt sich bei dem Projekt um eine bürgerschaftliche Initiative um die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und den Berliner Kunsthändler und Mitbegründer der Villa Grisebach, Bernd Schultz. Die ''Stiftung Exilmuseum Berlin'' wurde 2018 gegründet. Wunschstandort für das Museum ist die Freifläche hinter der Portalruine des Anhalter Bahnhofs. Ein entsprechender Aufstellungsbeschluss wurde im September 2018 durch die Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg verabschiedet.Von diesem zentralen Anhalter Bahnhof Berlins fuhren viele der betroffenen Personen (Beispiele) wie zum Beispiel Heinrich Mann oder Bertolt Brecht aus dem Deutschen Reich ins Exil, bzw. viele wurden wenig später von dort aus deportiert.
Am 14. August 2020 stellte die Stiftung die Ergebnisse eines internationalen Architekturwettbewerbs vor. Die Baukosten von 27 Millionen Euro sollen über Spenden und private Mittel finanziert werden. Baubeginn soll 2023 sein.
Gründungsdirektor des Museums war der Historiker und Museumsmann Christoph Stölzl, der bereits das Deutsche Historische Museum Berlin gegründet hatte. Neben Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller unterstützt Bundespräsident a. D. Joachim Gauck als Schirmherr das Projekt. Vorstandsvorsitzender der Stiftung Exilmuseum ist der ehemalige Kulturstaatssekretär André Schmitz. Meike-Marie Thiele ist die Geschäftsführerin.
Als Ziele werden von den Initiatoren und Initiatorinnen genannt:
:Das Museum :...stellt individuelle Lebensgeschichten in den Mittelpunkt. Sie sind die Akteure und Träger der Exilgeschichte. :…spürt der Erfahrung des Exils anhand von bestimmten Motiven und Themen nach. … macht historische Hintergründe verständlich. Es begreift dabei die Emigration aus dem Machtbereich der Nationalsozialisten als ein Unrecht, das uns heute noch etwas angeht. Was können wir aus der Geschichte für das Heute lernen? … erzählt von der ''Zwangsemigration ''nach 1933 im Bewusstsein, dass das Jahrhundert des Exils noch immer kein Ende gefunden hat. Wie wurden Flucht und Entwurzelung zu zentralen Erfahrungen unserer Zeit in Deutschland und weltweit? Kann vom 20. Jahrhundert als einem ''„Jahrhundert des Exils“'' gesprochen werden? ... richtet den Blick auch auf die Gegenwart: Über 65 Millionen Menschen sind aktuell weltweit auf der Flucht – jeder 113. Mensch ist betroffen. Welche Verbindung besteht zwischen Exil damals und heute? … berichtet davon, wie der Exodus aus Mitteleuropa auch zum transnationalen Ideentransfer wurde. Es zeigt, wie Migration in bedeutsamer Weise kulturelle Muster verändert – eine Erkenntnis, die für ein friedvolles Miteinander in einer globalisierten Welt immer wichtiger wird.
Damit werden also vergangenheits-, gegenwarts- und zukunftsbezogene Aspekte für das Museum ebenso genannt wie nationale und internationale Aspekte. Das Museum soll in Partnerschaft und Austausch mit Museen, Archiven und Forschungseinrichtungen entwickelt werden, die bereits zum Thema Exil arbeiten.
Das Echo auf das Projekt in der Presse war bisher durchgehend positiv. Veröffentlicht in Wikipedia