Felix Sieglbauer

Anatomische Großmodelle, die in der Sammlung zu sehen sind, hat er mit seinem Präparator Franz Zima entwickelt.

Sein internationales Renommée kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass Sieglbauer * im Jahr 1920 Hans Held (Universität Leipzig) für seine Forschungen im Bereich der Nervengewebe und * im Jahr 1927 Ludwig Haberlandt (Universität Innsbruck) für seine Pioniertätigkeit der hormonalen Empfängnisverhütung (Vorarbeiten zur Entwicklung der Antibabypille) zur Verleihung des Nobelpreises vorschlagen werden konnte (wenn auch jeweils ohne nachfolgender Verleihung).

Am 1. Februar 1939 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde am 1. Januar 1940 aufgenommen (Mitgliedsnummer 7.889.365).

Am 15. Dezember 1943 wurde durch einen Bombentreffer vor allem die von Sieglbauer geschaffene anthropologische Schädel- und Abgusssammlung zerstört.

Im gleichen Jahr beendete Sieglbauer die Praxis, die Leichen von Hingerichteten aus München-Stadelheim (wegen politischer und anderer Delikte), St. Johann im Pongau, Landeck und Jenbach als Studienleichen für das Institut anliefern zu lassen.

Als Sieglbauer nach Kriegsende 1945 von französischen Sicherheitsbehörden auf die Herkunft der Studienleichen befragt wurde, räumte er ein, dass sich die Medizinische Fakultät bzw. möglicherweise der Dekan persönlich um Leichentransporte aus den Kriegsgefangenenlagern bemüht hatten und jedenfalls über deren Herkunft informiert war. Er selbst bestritt jedoch, sich je um die Herkunft der seinem Institut überstellten Leichen gekümmert zu haben oder für deren Beschaffung verantwortlich gewesen zu sein. Auch der Inhalt der Genfer Konvention mit ihren Bestimmungen zum Umgang mit Kriegsgefangenen sei ihm völlig unbekannt gewesen.

1946 wurde er aus Alters- und politischen Gründen in den Ruhestand versetzt, arbeitete aber wissenschaftlich für das Institut weiter.

Im Februar 1948 befanden sich noch 13 konservierte Leichen aus der NS-Zeit als wissenschaftliches Material im Leichenkeller des Institutes. Den französischen Behörden wurde schnell deutlich, dass den Angehörigen der Universität im Zuge ihrer international üblichen wissenschaftlichen Verwertung von Leichen (auch von Hingerichteten) keine Mitschuld am Tod der Betroffenen anzulasten war. Am 27. August 1948 wurde das französische Untersuchungsverfahren eingestellt, weil das Anatomische Institut nicht in die Ermordung der Kriegsgefangenen involviert war.

Die große Zahl seiner Schüler – er prüfte weit über 3000 persönlich und vermittelte den angehenden Ärzten auch seine Berufsauffassung – kannte ihn als Vortragenden, der sie mit kräftigen Worten in die Medizin einführte. Deswegen war er auch als Redner für volkstümliche Universitätsvorträge tätig. Veröffentlicht in Wikipedia
Treffer 1 – 12 von 12 für Suche 'Sieglbauer, Felix 1877-1974', Suchdauer: 0,03s Treffer filtern
Es werden neben Medien der THWS auch Medien von anderen bayerischen Bibliotheken angezeigt.
Diese sind über das Label „Fernleihe“ gekennzeichnet und können mit einem Klick darauf bestellt werden.
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12