Helmut Reimitz

Helmut Reimitz (2022) mini|Helmut Reimitz (2022) Helmut Reimitz (* 5. Februar 1965 in Wien) ist ein österreichischer Mittelalterhistoriker und Universitätsprofessor an der Princeton University.

Reimitz studierte an der Universität Wien Geschichte und Kommunikationswissenschaft (Diplom 1994), legte 1998 sein Staatsexamen am Institut für Österreichische Geschichtsforschung ab und wurde als Schüler von Herwig Wolfram und Walter Pohl 1999 an der Universität Wien promoviert (''Der Codex Vindobonensis lat. 473. Ein karolingisches Geschichtsbuch aus St. Amand''). Als Post-Doktorand war er im Projekt ''Grenze und Differenz im frühen Mittelalter'' in Wien (bei Walter Pohl) beschäftigt.

Reimitz leitete ab 2004 die Abteilung frühes Mittelalter am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, an dem er seit 1999 war. Er war am europäischen Forschungsverbund ''Transformation of the Roman World'' beteiligt und gab einige der Bände mit heraus, in denen die Ergebnisse des von der European Science Foundation geförderten Projektes publiziert wurden. 2005/06 arbeitete er als Visiting Fellow am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) in der Forschungsgruppe ''Rulers, History and Exegesis, The Formation of a Political Identity in the Carolingian Empire'' bei Mayke de Jong, Rosamond McKitterick und David Ganz. 2008 wurde er Assistant Professor am History Department an der Princeton University, wo er im Jahr 2013 zum Full Professor ernannt wurde. Seit 2012 gehört er zur Affiliated Faculty des Institute for the Study of the Ancient World in New York; 2015/16 war er Vorsitzender des Committee for the Study of Late Antiquity, von 2019 bis 2023 Director of the Program in Medieval Studies an der Princeton University. 2023 wurde er zum Fellow der Medieval Academy of America gewählt und im selben Jahr zum Shelby Cullom Davis '30 Professor of European History ernannt.

In seiner 2015 erschienenen Monographie ''History, Frankish Identity and the Framing of Western Ethnicity'' untersucht Reimitz in der vielfältigen Geschichte fränkischer Identität, die Formierung und Transformation ethnischer Identität und Ethnizität von der Spätantike bis zum Ende des frühen Mittelalters. In diesem wie in anderen Projekten nutzt er die handschriftliche Überlieferung von Texten, um die politische, kulturelle und religiöse Um- und Neugestaltung Europas im frühen Mittelalter von der Niederschrift der Texte zu ihren vielfältigen Wiederschriften in den erhaltenen handschriftlichen Kopien und Neufassungen zu verfolgen. Weitere Forschungsgebiete sind die Geschichte der Geschichtsschreibung und des historischen Denkens, Wissenskulturen und -ordnungen, Geschichte des Rechts und Rechtspluralismus im nachrömischen und mittelalterlichen Europa. Veröffentlicht in Wikipedia
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