Ana Mendieta

Nachdem sich Mendieta als Studentin anfangs mit Malerei beschäftigt hatte, wandte sie sich im Rahmen der von Hans Breder veranstalteten Intermedia-Seminare an der Iowa State University der Performance zu. Ihre erste derartige Arbeit war ''Death of a Chicken''. Diese war Mendietas einzige Performance, die ein Tieropfer umfasste, während sie in der Folge noch mehrmals Blut einsetzte. Es folgten Performances wie ''Untitled (Grass on Woman)'', die auch als ihr erstes ''earth-body work'' gilt, ''Untitled (Facial Cosmetic Variations)'' und ''Untitled (Facial Hair Transplant)''. Die beiden letzteren standen nicht nur in Beziehung zum Wiener Aktionismus, sondern auch zu Ritualen der Santería. Mendieta selbst stammte aus einem katholischen Haushalt, nur die Bediensteten der Familie praktizierten Santería. Über die materiellen und rituellen Aspekte dieser Religion stellte sie die Verbindung zu ihrem Herkunftsland her. Mit diesen Arbeiten stach Mendieta unter den Teilnehmern von Breders Seminaren hervor: Sie war nicht nur die einzige Frau, sondern setzte sich mit dem offensiven Einsatz ihres Körpers und von Blut auch von den eher der Konzeptkunst zuzuordnenden Werken der Kommilitonen ab.

Während ihres Studiums fertigte Mendieta eine Serie von Photographien namens ''Glass on Body Imprints'' an, für die sie Teile ihres Körpers, insbesondere Gesicht, Brüste und Gesäß, gegen eine Plexiglasplatte presste. Zum einen wies diese Inszenierung auf die Bedeutung des Mediums für die Darstellung bei gleichzeitiger Einengung des Subjekts hin. Zum anderen hatte diese Serie auch eine dezidiert politische Bedeutung: So reproduzierte Mendieta beispielsweise mit der platten Nase oder den großen Lippen, die durch den Kontakt mit der Glasplatte entstanden, rassistische Stereotype.

Mendieta adressierte in drei Aktionen, die eine schockierende Wirkung entfalten sollten, das Thema der Gewalt gegen Frauen. Die Aktion ''Rape Scene'' inszenierte sie in ihrer Wohnung in Iowa City, in die sie das Publikum einlud. Dieses fand Mendieta dort über einen Tisch gebeugt vor, die Hose bis zu den Füßen hinuntergezogen und Gesäß und Beine mit Blut beschmiert. Auf dem Boden um den Tisch herum lagen Zigaretten und Scherben. In ihrer Inszenierung folgte die Künstlerin der Schilderung in Zeitungsartikeln, deren Horror sie evozieren wollte. Veröffentlicht in Wikipedia
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