Edmund Kösel

Edmund Kösel (* 6. September 1935; † 26. Mai 2023) war ein deutscher Pädagoge. Er war Professor für Schulpädagogik und Gruppenpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg im Breisgau.

Die Schwerpunkte seiner Arbeit waren Subjektive Didaktik, Soziale Kompetenz, Supervision, Psychodrama, Gruppenpädagogik sowie berufliche Aus- und Fortbildung. Er selbst sagte von sich: „Meine Vision für die Zukunft ist die Entwicklung postmoderner Lernkulturen.“

In seiner Arbeit ''Die Modellierung von Lernwelten'' (ab 1993, 4 Bände und ein ABC) entwarf Kösel die Theorie der Subjektiven Didaktik. Die Theorie bezieht ihre Grundaxiome aus der Annahme, dass jeder Mensch ein in sich geschlossenes einmaliges System mit einer eigenen Bewusstseinsstruktur sei. Die Vermittlung von Wissen und Erfahrung geschehe ausschließlich durch Selbstorganisation des Individuums (Theorie der Autopoiesis). Lehrende und Lernende haben demnach ein in sich geschlossenes Bewusstseinssystem, das nur über unterrichtliche Kommunikation gegenseitig mitgeteilt werden kann.

Durch einen interdisziplinären Ansatz wird diese neue Didaktik entwickelt, die sowohl gesellschaftliche, anthropologische, individualgeschichtliche als auch didaktische Dimensionen enthält. Theoretische Grundlagen sind die Theorie lebender Systeme (Autopoiesis), die Systemtheorie (Didaktik in Systemen), der Konstruktivismus (Wissenskonstruktion), Ergebnisse aus der Hirnforschung (Bewusstseinssysteme von Lehrenden und Lernenden) und eine eigene didaktische Handlungstheorie. Das Feld der Vermittlung wird als „Driftzone“ zwischen Lehrenden und Lernenden gekennzeichnet. Die Darstellung von Wissenskonstruktionen und die Entwicklung postmoderner Lernkulturen ist grundlegend für jede allgemeine Didaktik. Veröffentlicht in Wikipedia
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