Rudolf Herrnstadt

 Rudolf Herrnstadt (Zeichnung) aus der Ausstellung der II. Parteikonferenz der SED. Foto: Hans-Günter Quaschinsky, 13. Juli 1952 mini| Rudolf Herrnstadt (Zeichnung) aus der Ausstellung der II. Parteikonferenz der SED. Foto: Hans-Günter Quaschinsky, 13. Juli 1952 mini|Rudolf Herrnstadt (rechts) im Gespräch mit Walter Ulbricht (links im Bild). Aufnahme aus dem Jahr 1951 Rudolf Herrnstadt (* 18. März 1903 in Gleiwitz, Schlesien; † 28. August 1966 in Halle/Saale) war ein deutscher Journalist, Agent und Politiker (KPD/SED).

Herrnstadt wurde nach seinem abgebrochenen Studium der Rechtswissenschaft (1922) zu einem überzeugten Kommunisten. Er wurde trotz seiner bourgeoisen Herkunft 1930 von der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aufgenommen und arbeitete für den sowjetischen Militärgeheimdienst Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU, „Hauptverwaltung für Aufklärung“). Als Auslandskorrespondent des Berliner Tageblatts war er in Prag (1929), Warschau (1931 bis 1936) und Moskau (1933) tätig. Er emigrierte 1939 während des Überfalls auf Polen in die Sowjetunion, wo er während des Deutsch-Sowjetischen Kriegs ab 1944 als Chefredakteur der Zeitung ''Neue Zeit'' im Nationalkomitee Freies Deutschland im Kampf gegen den NS-Staat aktiv war.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Herrnstadt 1945 nach Berlin zurück, war zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Chefredakteur der ''Berliner Zeitung'' und an der Gründung des Berliner Verlags und der Zeitung ''Neues Deutschland'' (Zentralorgan der SED) wesentlich beteiligt. Von 1950 bis 1953 war er Mitglied im Zentralkomitee (ZK) der SED und Kandidat des Politbüros der SED.

Herrnstadt setzte sich in den frühen 1950er Jahren für eine Demokratisierung innerhalb der SED ein, verlor aber den Machtkampf gegen den Generalsekretär des ZK Walter Ulbricht. Nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953, wo Herrnstadt in Artikeln im ''Neues Deutschland'' u. a. Verständnis für die Proteste gezeigt hatte, verlor er gemeinsam mit anderen Opponenten gegen Ulbricht wegen „parteifeindlicher Fraktionsbildung“ den Sitz im ZK. Im selben Jahr verlor er auch seine Stellung als Chefredakteur von ''Neues Deutschland''. 1954 wurde er aus der SED ausgeschlossen und bis zu seinem Lebensende nicht rehabilitiert. Veröffentlicht in Wikipedia
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