Michael Heigl

Kreuzfelsen Michael Heigl (* 12. Mai 1817 in Ramsried, heute ein Gemeindeteil von Bad Kötzting; † 5. Januar 1857 in München), auch als ''Räuber Heigl'' bekannt, war ein bayerischer Räuber.

mini|Linker Zugang zur Räuber-Heigl-Höhle am [[Kreuzfelsen (Bayerischer Wald)|Kreuzfelsen]] Sein Vater stammte aus Beckendorf, dem ursprünglichen Wohnort der Familie. Nachdem sie nach Feßmannsdorf umgezogen waren, ließen sie sich schließlich in Ramsried nieder, wo Michael als zehntes Kind der Tagelöhnersfamilie geboren wurde. Der Hütejunge begann eine Ausbildung zum Schlosser in Furth im Wald. Da er Münzen aus einem Opferstock stahl, stand er seit 1841 unter Polizeiaufsicht.

Nachdem er in Kötzting als fahrender Händler ohne Gewerbeschein verhaftet worden war, floh er 1843 aus einem Straubinger Gerichtssaal in den Bayerischen Wald. In den Folgejahren beging der Einzelgänger seine Raubzüge in der Kötztinger und Viechtacher Gegend und kam bis nach Landshut. Mehrere Jahre verbrachte er auch im damaligen Ungarn (heute Slowakei).

Als Gefährtin schloss sich ihm die roude Res (Rote Therese) von Gotzendorf an. Als häufiger Aufenthaltsort und Versteck wird die sogenannte Räuber-Heigl-Höhle auf dem Kaitersberg unterhalb des Kreuzfelsens genannt. Da Heigl vor allem reiche Bauern und Geistliche beraubte, erfreute er sich in den ärmeren Volksschichten großer Sympathie und breiter Unterstützung.

Durch den Verrat eines früheren Kumpanen entdeckte man sein Höhlenversteck. Am 18. Juni 1853 wurde er dort gefasst und 1854 in Straubing zum Tod durch Enthauptung verurteilt. Nach einem Gnadengesuch wandelte König Max II. die Todesstrafe in eine lebenslange Kettenstrafe um.

Wegen guter Führung wurde er nach einem Jahr, am 22. September 1854, von Straubing nach München ins Gefängnis in der Au verlegt. Wegen seines vorbildlichen Verhaltens wurde ihm 1856 die Aufpasser-Stelle übertragen; durch die Kooperation mit dem Gefängnispersonal war er bei mehreren Mitgefangenen unbeliebt. 1857 tötete ihn deshalb ein Mithäftling mit der Kugel einer Fußkette, die ihm ein Zellengenosse überlassen hatte. Sein Skelett wurde im Anatomiegebäude in München aufbewahrt, wo es 1944 während eines Bombenangriffs zerstört wurde. Der Mörder und sein Mittäter wurden zum Tod verurteilt und im April 1857 in München hingerichtet. Veröffentlicht in Wikipedia
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