Emil Julius Gumbel

Emil Julius Gumbel, um 1931 mini|Emil Julius Gumbel, um 1931 mini|hochkant|Gedenktafel für die deutschen und österreichischen Flüchtlinge in Sanary-sur-Mer, unter ihnen Emil Julius Gumbel mini|hochkant|Gumbels Reiseschreibmaschine Emil Julius Gumbel (* 18. Juli 1891 in München; † 10. September 1966 in New York) war ein deutsch-amerikanischer Mathematiker, politischer Publizist, Pazifist und Gegner des Faschismus. Er lehrte von 1923 bis 1932 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1933–1940 in Lyon und 1953 als Professor an der Columbia-Universität.

Bekannt wurde er vor allem durch sein in der Erstauflage 1922 veröffentlichtes Buch ''Vier Jahre politischer Mord.'' Darin wies er durch vergleichende Analyse der statistischen Erhebungen die politische Rechtslastigkeit der Justiz im Deutschland der Weimarer Republik zwischen 1919 und 1922 nach, indem er die Urteile bei politisch motivierten Morden durch rechte und linke Täter einander gegenüberstellte und so zum Ergebnis kam, dass die 354 Täter aus dem republikfeindlichen rechten Spektrum – wenn überhaupt – mit äußerst milden Strafen tendenziell geschont wurden, wohingegen die 22 Täter aus dem Spektrum der politischen Linken zu unverhältnismäßig harten Strafen verurteilt wurden. Gumbel wurde mit dem Niedergang der Weimarer Republik zur Zielscheibe einer gleichgeschalteten Presse. Es kam 1930/31 zu den sogenannten „Gumbelkrawallen“ an der Universität Heidelberg. 1932 wurde ihm die Lehrberechtigung entzogen. 1933 floh er nach Frankreich und ging 1940 ins Exil in die USA. Veröffentlicht in Wikipedia
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