Dares Phrygius

Unter dem Pseudonym Dares Phrygius wurde im 5. Jahrhundert ein lateinischer Roman zum Trojanischen Krieg mit dem Titel ''Acta diurna belli Troiani'' veröffentlicht. Dieser geht offenbar auf ein verlorenes griechisches Original zurück.

Dares Phrygius, dessen wahre Identität bis heute unklar ist, verändert die homerische Sagenfassung in einigen wichtigen Punkten. Insgesamt wird die Handlung rationalisiert und entheroisiert, der Zorn des Achill durch die Beschreibung seiner Liebe zu Polyxena, der Tochter des trojanischen Königs Priamos, verständlich gemacht.

Als angeblicher Augenzeugenbericht von trojanischer Seite kann das Werk als Gegenentwurf zur ''Ephemeris belli Troiani'' des Dictys Cretensis gesehen werden, der denselben Stoff aus griechischer Sicht behandelt. Die Bearbeitungen des Troja-Stoffes durch diese beiden Autoren haben die Rezeption dieses Themas im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit entscheidend geprägt. Vom 12. Jahrhundert an wurden sie zur Grundlage des „historischen Wissens“ zum Trojanischen Krieg. Noch Goethe hat beim Entwurf einer ''Achilleis'' für die Handlung auf Dictys und Dares zurückgegriffen. Veröffentlicht in Wikipedia
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