Johann Christian Bernhardt
Johann Christian Bernhardt (* als Christian Wilhelm Gottlieb Bernhardt 13. März 1710 in Weiltingen, Mittelfranken; † 23. Dezember 1758 in Langenbernsdorf) war ein deutscher Chemiker, Chirurg und Bader, der Mitte des 18. Jahrhunderts in Langenbernsdorf lebte.Über ihn war lange kaum etwas bekannt (Claus Priesner), außer dass er Verfasser des Buches ''Chymische Versuche'' war und dass er Arzt und Anhänger der Iatrochemie war. Das änderte sich erst mit einem Aufsatz von Lothar Beyer 2016.
Er war der einzige Sohn des Chirurgen und Baders Gottlob Bernhardt (1683–1723) in Weiltingen bei Ansbach und der Maria Catharina Bernhardt (1688–1741). Dem Vater wurde Ehebruch vorgeworfen, weshalb er juristische verfolgt wurde. Die Mutter heiratete 1723 nach dem Tod des Vaters den Chirurgen und Bader Johann Conrad Häberlin in Weiltingen. Wahrscheinlich ging er bei seinem Stiefvater in die Lehre und nahm auch dessen Vornamen Johann an (seinen Rufnamen Christian behielt er). Er heiratete 1749 in Langenbernsdorf Anna Martha Viebiger (gestorben 1796), die Tochter eines Tuchmachers aus Zittau. Mit ihr hatte er drei Söhne und eine Tochter Charlotte Henriette Bernhardt (geboren 1759), die 1776 den Bader und Chirurgen Johann Friedrich August Mayer aus Potsdam heiratete und mit ihm 14 Kinder hatte.
Zum Zeitpunkt seiner Heirat 1749 begleitete er den Grafen Rochus Friedrich Graf zu Lynar (1708–1781), der dänischer Gesandter in Russland war, als Reisechirurg nach Sankt Petersburg. 1751 kehrte er mit dem Grafen wieder zurück und ließ sich als Bader und Chirurg in Langenbernsdorf nieder. 1752 wurde der erste Sohn geboren. 1754 schrieb er dort sein Buch über Chemie. In Langenbernsdorf lebte auch ein Johann Bernhard, der Bader war und 1754 starb und Patenonkel des Erstgeborenen war (wahrscheinlich ein Onkel von Christian Bernhardt). Es ist nicht bekannt, wo sein Labor war (in der Nähe lagen größere Erzaufbereitungsanlagen, seinen ''Vitriolkies'' als Ausgangsmaterial für die Schwefelsäuregewinnung bezog er aus Gruben in Beyerfeld bei Schwarzenberg im Erzgebirge). Veröffentlicht in Wikipedia